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Hautausschlag mit starkem Juckreiz: Wie gefährlich sind Grasmilben?

Ein schwarzer Hund schaut hinter hohem Gras hervor
Im Gras lauern die lästigen Grasmilben. Sie erzeugen einen unangenehm juckenden Hautausschlag bei Mensch und Tier. | Bild: Niniviah / AdobeStock

Im Sommer 2021 litten viele Menschen im Saarland und in der Region Trier an stark juckenden Hauterscheinungen. Schuld war ein Massenauftreten winzig kleiner orange-rot gefärbter Tierchen: die Larven der Grasmilbe, auch Herbstmilbe oder Herbstgrasmilbe genannt (häufigste Art in Deutschland: Neotrombicula autumnalis). 

Während die erwachsene Grasmilbe – ein etwa zwei Millimeter großes Spinnentierchen – keine Gefahr darstellt, leben die nur 0,3 Millimeter großen Larven parasitisch. Sie lauern auf niedriger, bis zu 20 Zentimeter hoher Vegetation wie Grashalmspitzen auf vorbeilaufende Wirte. Das sind zum Beispiel Mäuse, Kaninchen, Hunde und Katzen, aber auch Menschen. 

Stundenlanger Saugakt mit juckenden Quaddeln als Folge

Grasmilbenlarven sind keine ausgesprochenen Blutsauger. Sie ritzen mit ihren Mundwerkzeugen die obersten Hautschichten an und lösen mit ihrem Speichel punktuell das Gewebe an. Dann saugen sie austretende Gewebeflüssigkeit als Nahrung auf. Nur selten gelangen sie an Blutgefäße. 

Die Saugdauer beträgt circa vier bis acht Stunden. Daraufhin lassen sich die Larven abfallen. Nach einigen Stunden bis zu zwei Tagen bilden sich an den Stich- bzw. Bissstellen kleine rote Hautknötchen, aus denen stark juckende, rote Quaddeln werden. Oft kommt es zu mehreren Bissen gleichzeitig. Diese finden sich manchmal gehäuft an dünnen Hautpartien, beispielsweise Kniekehlen, Leistengegend oder Knöchel. Der Juckreiz kann bis zu zwei Wochen anhalten.

Befall ist ungefährlich, aber lästig

Im Gegensatz zu Zecken übertragen Grasmilben nach derzeitiger Kenntnis keine Krankheitserreger. Der starke Juckreiz verleitet aber zum Kratzen, sodass Infektionsgefahr besteht. Antihistaminika- oder Cortison-haltige Topika sind deshalb angezeigt. Auch das Einreiben mit 70-prozentigem Alkohol soll den Juckreiz lindern und möglicherweise noch vorhandene Larven abtöten. Präventiv werden übliche Repellents empfohlen. 

Gartenarbeit besser Vormittags erledigen

Grasmilben kommen häufig in Grünanlagen und Gärten am Stadtrand vor. Spielende Kinder, Gartenbesitzer oder Personen beim Picknick gehören deshalb zu den Opfern von Grasmilbenlarven.

Bei warmem Wetter sind die Plagegeister besonders aktiv, vor allem in den Nachmittagsstunden. Deshalb lautet ein Rat, Gartenarbeiten möglichst am Vormittag zu erledigen. Außerdem wird Gartenbesitzern zur Milbenabwehr empfohlen, den Rasen immer möglichst kurz zu halten und den Grasschnitt nicht liegen zu lassen. Quellen: SWR Aktuell; Rhein-Erft-Kreis, der Landrat; Stiftung Kindergesundheit