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Tipps gegen Durst: Was tun, wenn man nur begrenzt trinken darf?

Seniorenhände halten Wasserglas fest
Bei einer Herzinsuffizienz sollte der Flüssigkeitshaushalt überwacht werden. Betroffene sollten sich daher jeden Morgen wiegen. | Bild: Halfpoint / AdobeStock 

Ein gesunder Erwachsener sollte täglich 1 bis 1,5 Liter trinken. An besonders heißen Tagen kommen – durch den erhöhten Flüssigkeitsverlust – weitere 1 bis 2 Liter hinzu. Diese Empfehlungen gelten jedoch nicht für alle Menschen gleichermaßen, denn aufgrund einiger Erkrankungen kann eine Beschränkung der Trinkmenge erforderlich sein.

Vorsicht bei Herz-, Nieren- oder Lebererkrankung

Vor allem Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz dürfen häufig nur eine begrenzte Flüssigkeitsmenge am Tag zu sich nehmen. Zu viel Flüssigkeit kann das Herz übermäßig belasten. Ratsam ist bei Herzschwäche, den Flüssigkeitshaushalt genau zu überwachen und sich regelmäßig jeden Morgen zu wiegen. Auch bei chronischer Niereninsuffizienz kann es erforderlich sein, die Trinkmenge zu beschränken.  

Sammelt sich zu viel Wasser im Körper an, können Ödeme entstehen. Kommt es zu einer schnellen und kontinuierlichen Gewichtszunahme, sollten sich Betroffene daher zügig an ihren Arzt wenden. Das gilt auch für den Fall, dass Atemnot und rasselnde Atemgeräusche auftreten. Es könnte sich dann Wasser in der Lunge angesammelt haben.  

Auch bei Lebererkrankungen wie Leberzirrhose muss in bestimmten Fällen das Trinken begrenzt werden, und zwar dann, wenn die Natriumspiegel im Blut zu niedrig sind, sich Ödeme gebildet haben oder es zu Wassereinlagerungen im Bauchraum (Aszites) gekommen ist. 

So reduziert man das Durstgefühl

Nicht einfach nach Durstgefühl beliebig trinken zu dürfen, kann schwerfallen. Hier sind viel Disziplin und Selbstkontrolle gefordert. Mit einigen Tipps fällt das Trinkmanagement jedoch leichter:  

  • Die tägliche Trinkmenge gut einteilen. Dabei auch etwaigen nächtlichen Bedarf mit einplanen und versteckte Flüssigkeiten mitberücksichtigen (z. B. in Suppe, Joghurt, Pudding, Obst, Gurken).
  • Salzarm kochen.
  • Zucker reduzieren, denn auch Süßes verursacht Durst.
  • Regelmäßig kleinere Mengen trinken, um einem stärkeren Durstgefühl vorzubeugen.
  • Langsam trinken und kleine Schlucke nehmen. Eventuell heiße Getränke vorziehen, da man diese langsamer trinkt.
  • Kleine, schmale Trinkgefäße verwenden.
  • Medikamente möglichst nicht mit Flüssigkeit, sondern mit Essen einnehmen (z. B. mit Joghurt oder Kompott).
  • Zwischendurch kleine Eiswürfel oder tiefgefrorene Beeren lutschen. Auch ein Stückchen Zitrone im Mund ist wohltuend, da so der Speichelfluss angeregt wird.
  • Mundsprays zum Befeuchten verwenden (z. B. LipoSaliva®, Aldiamed Mundspray, STADA Protect Mundspray) oder immer wieder mit Wasser den Mund ausspülen und gurgeln, um die Schleimhäute zu befeuchten.
  • Trockene Raumluft vermeiden.
  • Mit geschlossenem Mund atmen.
  • Spröde Lippen verstärken das Durstgefühl. Daher bei Bedarf einen Lippenpflegestift verwenden. Quellen: Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum; Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM)