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Thrombose auf Reisen vorbeugen – so geht's

Innenraum eines Flugzeugs, rechts und links sitzen jeweils Passagiere
Wer auf Reisen lange Zeit im Flugzeug oder im Auto sitzt, kann ein erhöhtes Risiko für Thrombosen haben. | Bild: ververidis / AdobeStock

Die Urlaubszeit ist in vollem Gange und für viele heißt es wieder „Ab in den Urlaub“. Ob mit dem Auto, Zug, Bus oder Flugzeug, lange Reisen können Auswirkungen auf die Venengesundheit haben. Der Grund: Durch angewinkelte Beine wird der Blutfluss in den Venen verlangsamt und die Gefahr einer Venenentzündung oder Thrombose lauert.

Gut zu wissen: Symptome einer Thrombose

Sobald während oder auch noch Tage nach einer längeren Reise folgende Beschwerden spürbar sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden: 

  • Schwellungen am Fußknöchel, am Unterschenkel oder am ganzen Bein.
  • Das Bein spannt und fühlt sich warm an.
  • Beim Aufstehen ist ein Schmerz in der Wade spürbar.
  • Plötzliche Brustschmerzen und Atemnot.
  • Husten, der nicht auf eine Erkältung zurückgeht, oft mit blutigem Auswurf.
  • Beklemmungsgefühle bis hin zur panischen Angst.
  • Schweißausbrüche und plötzlich auftretende Blässe.
  • Überhöhter Puls (Tachykardie).

Wer ist besonders von einem Thromboserisiko gefährdet?

Nicht alle sind gleich stark von den Gefahren betroffen: Verschiedene Personengruppen haben ein größeres Risiko für das Auftreten einer Thrombose. Erkrankungen und Lebensumstände, die hierbei eine Rolle spielen, sind

  • Übergewicht,
  • Krampfadern,
  • Herzinsuffizienz,
  • Lungenerkrankungen,
  • Thrombosen in der Vorgeschichte,
  • Gerinnungsstörungen,
  • Verletzungen am Bein/Gehbehinderungen,
  • kürzlich durchgeführte Operationen/Gipsverbände,
  • Schwangerschaft bzw. Einnahme von Östrogenen und
  • ein Lebensalter > 60 Jahre.

Tipps zur Vorbeugung einer Thrombose 

Auf dem Reiseweg sollte für möglichst viel Beinfreiheit gesorgt werden. Das bedeutet, dass der Fußraum nicht mit Gepäck vollgestellt werden sollte, damit ein gelegentliches Ändern der Sitzposition möglich ist und die Beine nicht übereinander geschlagen werden. 

Außerdem sollte bequeme und luftige Kleidung getragen werden, diese schnürt die Beine nicht zusätzlich ein. Empfehlenswert ist auch das Tragen von bequemen Schuhe, ggfs. können diese auch ausgezogen werden, um den Füßen mehr Bewegungsspielraum zu geben. Wenn möglich, sollten sich in kleinen Abständen immer wieder die Beine vertreten werden

Wichtig ist auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um der Verminderung des Blutvolumens entgegenzuwirken. Am besten eignet sich Wasser – Kaffee und Alkohol sowie Rauchen sollte während der Reise gemieden werden. 24 Stunden vor Antritt der Reise sollte außerdem darauf geachtet werden, nur noch leichte Kost zu verzehren.

Übungen für die Beine

Zusätzlich können auf dem Urlaubsweg – ob im Auto, Flugzeug, Bus oder Zug – kleine Übungen zur Aktivierung der Beinvenen durchgeführt werden: 

  • Übung 1: Zehen anziehen
    Beide Füße stehen flach auf dem Boden. Abwechselnd werden nun die Zehenspitzen nach oben gezogen.
  • Übung 2: Fuß-Wippe
    Beide Füße stehen flach auf dem Boden. Nun werden sie abwechselnd auf die Fersen und auf die Zehenspitzen hin- und hergerollt. Diese Übung kann je nach Vorliebe mit beiden Füßen parallel oder gegengleich durchgeführt werden.
  • Übung 3: Fuß-Kreiseln
    Abwechselnd wird je ein Bein angehoben und so weit ausgestreckt, wie es der Fußraum erlaubt. Dann wird der Fuß abwechselnd mehrmals im und gegen den Uhrzeigersinn gedreht.

Kompressionsstrümpfe und Heparinspritzen

Bei bekanntem Risiko für eine Beinvenenthrombose ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen („Travel Socks“ bzw. Reisestrümpfen) vor allem bei längeren Reisezeiten sinnvoll. Sie sorgen für den erwünschten Druckverlauf in den Beinvenen und helfen dem unangenehmen Anschwellen der Beine und Füße vorzubeugen. 

Für Hochrisikogruppen können Ärzte auch niedermolekulare Heparine in Form von Fertigspritzen verordnen. 

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