Ernährungsform oder Lifestyle-Trend?
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Aus „Paleo“ und „Vegan“ wird die pegane Ernährung

Tisch voller Obst und Gemüse
Die Ernährungsform „Pegan“ ist keine superstrenge Diät. | Bild: M.studio / AdobeStock

Pegan – diese Wortschöpfung aus Paleo und vegan stammt von Dr. Mark Hyman, einem Mediziner aus den USA. Er kam auf die Idee, das Beste aus beiden Ansätzen zu einer neuen Ernährungsform zu kombinieren. 

Während Veganer konsequent auf Fleisch und Fisch verzichten, ist dies bei den Paleanern gerade ein wesentlicher Bestandteil im Essensplan – so erscheinen beide Ernährungstrends auf den ersten Blick komplett unterschiedlich. 

Es finden sich jedoch auch Gemeinsamkeiten: Bei Anhängern beider Philosophien kommen frische, möglichst unverarbeitete Lebensmittel und viel Gemüse auf den Teller. Zucker und Zusatzstoffe werden von beiden abgelehnt.

Welche Nahrungsmittel essen Peganer?

  • Den Hauptanteil des Essens macht mit 50–70 Prozent Gemüse aus. Dazu kommt reichlich Obst.
  • Auf Getreide wird weitestgehend verzichtet. Wenn, dann sollten zur besseren Verträglichkeit glutenfreie Sorten ausgewählt werden.
  • Hülsenfrüchte dürfen in geringen Mengen gegessen werden – als Faustregel gilt: Nicht mehr als eine Handvoll pro Tag.
  • Tierische Produkte wie Fleisch, Fisch oder Eier sind in Maßen erlaubt, sollten aber auf jeden Fall aus biologischer, nachhaltiger Landwirtschaft stammen.
  • Agavendicksaft, Honig, Kokosblütenzucker oder Birkenzucker dienen als Süßungsmittel.
  • Milch und Milchprodukte werden gemieden, da sie nach peganer Philosophie an der Entstehung von Adipositas, Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt sein sollen. In kleinen Mengen sind sie erlaubt.
  • Verarbeitete Fette wie Sonnenblumen-, Raps- und Sojaöl sollten gemieden werden. Empfohlen werden Omega-3-reiche Fettformen wie Olivenöl sowie Fette aus Nüssen, Avocado oder Kokosnuss und in kleinen Mengen aus Fleisch.

Ernährung nach peganer Art ist also keine superstrenge Diät – sie kann an persönliche Vorlieben angepasst werden und erlaubt auch die ein oder andere Ausnahme der Regel.

Einem Paleaner wird es nicht schwerfallen, auf pegan umzustellen – besteht doch der größte Unterschied nur darin, Fleisch nun eher als Beilage zu betrachten. Auch für Vegetarier und Veganer, die den gesundheitlichen Aspekt an erster Stelle setzen, ist ein Umschwenken denkbar.

Was halten Ernährungswissenschaftler von diesem Trend?

Dass eine Ernährung ohne Fast Food, Fertiggerichte und übermäßigen Fleischkonsum aus Massentierhaltung der Gesundheit zuträglich ist, darin sind sich alle Experten einig. Umstrittene Punkte sind hingegen der Verzicht auf Milch und Getreide. 

Peganer zitieren Studien, die ihre These untermauern, dass diese Nahrungsbestandteile schlecht für unsere Gesundheit seien. Es gibt jedoch genauso viele Studien, die das Gegenteil beweisen.

Alternative zu pegan: „Teilzeit-Vegetarier“

Allen, die die Philosophie der Peganer im Ansatz gut finden, jedoch Milch und Getreide nicht aus ihrem Essensplan streichen möchten, bietet sich die Möglichkeit, zum Flexitarier zu werden. 

Flexitarier – etwas abschätzig auch „Teilzeit-Vegetarier“ genannt – ernähren sich an mindestens drei Tagen pro Woche vegetarisch. An den übrigen Tagen sind kleine Portionen Fleisch als Beilage erlaubt, solange es Bioqualität hat.

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