Ernährungsform oder Lifestyle-Trend?
Serien
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Mit GLYX zum Glück – was steckt hinter der Glyx-Diät?

Gemüse, Lachs und Eier auf einem Holzbrett
Mit der Nahrungsaufnahme steigt der Blutzuckerspiegel. Der glykämische Index gibt hierzu Aufschluss. | Bild: azurita / AdobeStock

Steigt nach einer Mahlzeit der Blutzuckerspiegel an, reagiert die Bauchspeicheldrüse mit der Ausschüttung von Insulin. Insulin sorgt dafür, dass Glucose in Muskel- und Fettzellen aufgenommen wird, fördert die Bildung von Fettgewebe und hemmt im Gegenzug den Abbau von Fettreserven. Ein hoher Insulinspiegel verursacht ein Hungergefühl und führt zur erneuten Nahrungsaufnahme.

Wer abnehmen möchte, dem empfiehlt die Glyx-Diät, Lebensmittel mit einem geringen glykämischen Index (GI) in Mengen, solche mit einem mittleren GI in Maßen und die mit einem hohen GI nur in Ausnahmefällen zu verzehren.

Gut zu wissen: Was ist der glykämische Index?

Der glykämische Index (GI) gibt an, wie schnell der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr eines Lebensmittels ansteigt. Er bezieht sich dabei auf jeweils 50 g eines Nahrungsmittels und wird in Relation zur Glucose gesetzt, für die man einen GI von 100 Prozent festgelegt hat. Je geringer der GI, desto weniger und langsamer steigt der Blutzuckerspiegel.

Glyx-Diät: Grüne, gelbe und rote Nahrungsmittel

Aus Glyx-Tabellen können die Werte der einzelnen Nahrungsmittel abgelesen werden. Eine farbliche Darstellung im Ampelschema erleichtert die Übersicht: „Grüne“ Lebensmittel sind z. B. die meisten Gemüsesorten, heimisches Obst und Vollkornprodukte. 

Fleisch, Fisch, fette Öle und Nüsse haben einen vernachlässigbaren Kohlenhydratgehalt und werden deshalb sogar mit einem GI von 0 geführt. Unter den „gelben“ Nahrungsmitteln finden sich Haushaltszucker, Müsliriegel, aber auch Bananen und Melonen. „Rot“ markiert sind u. a. Weißmehlprodukte, geschälter Reis, Kartoffelpüree und Pommes frites.

Der GI ist dabei nicht als mathematische Rechengröße anzusehen. Er ist auf ein isoliertes Nahrungsmittel bezogen und verändert sich je nachdem, in welcher Kombination und nach welcher Zubereitungsart es dann tatsächlich verzehrt wird. 

Auch ist der GI von Person zu Person unterschiedlich. Was bleibt, ist jedoch die Reihenfolge der verschiedenen Lebensmittel in der Liste sowie deren Einordnung in eine der drei Gruppen.

Was versteht man unter glykämischer Last?

Gelegentlich wird statt vom glykämischen Index auch von der glykämischen Last (GL) gesprochen. Dieser Wert berücksichtigt die tatsächlich verzehrte Menge des kohlenhydrathaltigen Lebensmittels und wird wie folgt errechnet: 

GL = GI x verwertbare Kohlenhydratmenge : 100

Karotten haben z. B. einen GI von 39. In einer üblichen Portionsgröße von 80 g stecken 6 g verwertbare Kohlenhydrate. Die glykämische Last GL ist demnach: 39 x 6 : 100 = 2,34 (gerundet 2).

Manche betrachten die GL daher als praxistauglicher, weil sie für kohlenhydrathaltige Lebensmittel aussagekräftiger sei.

Neuer Name für Alt bekanntes

Zu den Diätformen, die sich auf den glykämischen Index beziehen, gehören neben der Glyx-Diät auch die Montignac-Methode, die Logi-Methode und Metabolic-Balance. Es handelt sich hier nicht um kurzfristige Diäten, sondern auf längere Zeit ausgerichtete Ernährungsumstellungen. Die Empfehlungen entsprechen dabei in weiten Zügen der in den 80er-Jahren propagierten Vollwerternährung.

DGE: keine Empfehlung für Glyx-Diät

Ein hoher Verzehr von Obst und Gemüse, Verzicht auf Fertiggerichte und industriellen Zucker – in weiten Teilen herrscht Einigkeit über die gesunde Zusammensetzung einer Ernährung nach dem Glyx-Prinzip. 

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) spricht dennoch keine Empfehlung für eine dauerhafte Ernährung nach dieser Diätform aus, da Faktoren wie Fettgehalt und Gesamtkalorienmenge bei der Zusammenstellung der Mahlzeiten völlig außer Acht gelassen werden.

Zurück