Heimische Heilpflanzen
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Brunnenkresse – Frühjahrskur und Erkältungsmittel

Volksmedizinisch gilt Brunnenkresse als harntreibend, verdauungsfördernd und „blutreinigend“. | Bild: Heike Rau / Fotolia

Vitamin C und mehr

Die etwas fleischigen, rundlich gefiederten Blätter der Echten Brunnenkresse (Nasturtium officinale) sind sehr Vitamin-C-haltig. Auch die Vitamine A und E, einige B-Vitamine sowie Calcium, Phosphor, Jod und Eisen sind reichlich vorhanden. Die ganzjährig grüne Brunnenkresse war deshalb in früheren Zeiten eine wichtige Gemüse- und Salatpflanze. Man sammelte diesen Kreuzblütler (Brassicaceae) an seinen natürlichen Standorten – klaren, fließenden Gewässern wie Quellen, Bächen und Gräben. 

Berühmter Brunnenkresse-Anbau

Bild: Heike Rau / Fotolia

Später wurde die Brunnenkresse in Wasserbeeten („Kressegärten“) kultiviert. In großem Stil geschah dies in  Erfurt. Die in den dortigen „Kresseklingen“ gezogenen Pflanzen wurden ab dem 19. Jahrhundert in viele deutsche Großstädte verschickt. Heute findet kommerzieller Brunnenkresse-Anbau vor allem in osteuropäischen Ländern statt. Die Pflanze wird dort auch zur Drogengewinnung kultiviert. 

Wirksame Senfölglykoside – Anwendungsbeschränkung beachten

Nasturtii herba ist phytotherapeutisch bei Katarrhen der Luftwege indiziert, zum Beispiel in Teeform (1 TL Droge pro Tasse). Auch das frische Kraut wird therapeutisch eingesetzt (Tagesdosis 20 bis 30 g). Außerdem wird es in Form von Frischpflanzenpresssaft (3- bis 4-mal täglich 1 EL) verwendet.

Volksmedizinisch gilt Brunnenkresse auch als harntreibend, verdauungsfördernd und „blutreinigend“. 

Brunnenkressekraut sollte allerdings nicht über längere Zeit in hoher Dosierung eingenommen werden. Die enthaltenen Senföle können sonst die Magenschleimhaut reizen. 

Nahrungsergänzungsmittel und Bleichcreme

In Extraktform ist Brunnenkressekraut in einigen Nahrungsergänzungsmitteln mitenthalten. Es soll hier zur Vitalstoffanreicherung beitragen (z. B. Furterer Vitalfan Vitalité Kapseln, Salus® Kindervital®). Außerdem gibt es noch eine kosmetische Anwendung von Brunnenkresse-Extrakt: als pflanzliches Bleichmittel (z. B. in Celerit® Bleichcreme).

Ungefährliche Verwechslung

Bild: barkstudio / Fotolia

Brunnenkresse ist leicht mit dem sehr ähnlichen Bitteren Schaumkraut zu verwechseln. Dieses hat im Gegensatz zur Brunnenkresse keinen hohlen, sondern einen markigen Stängel. Außerdem besitzt es keine gelben, sondern rote Staubbeutel. Eine Verwechslung wäre jedoch ungefährlich. Die Blätter des Bitteren Schaumkrauts wurden früher ebenfalls verzehrt.

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