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Lernen ohne Limit – Methylphenidat als Prüfungsdroge

Lernen ohne Limit. | Bild: stokkete / Adobe Stock

Leichte Beschaffung

Im Vergleich zu anderen Drogen ist es relativ einfach und billig, an Tabletten mit dem Wirkstoff Methylphenidat zu kommen. Da werden einzelne Tabletten aus den (ordnungsgemäß verschriebenen) Packungen der Geschwisterkinder abgezweigt oder die über die Ferien nicht eingenommenen Medikamente auf dem Schwarzmarkt verkauft. Methylphenidat gehört zu den Wirkstoffen, die am häufigsten als gestohlen gemeldet werden. Da ausschließlich Tabletten konsumiert werden, die für den Arzneimittelmarkt in pharmazeutischer Qualität produziert wurden, spielen Verunreinigungen im Gegensatz zu vielen anderen Drogen hier keine Rolle.

Gewöhnung und Dosissteigerung

Wie auch bei anderen Drogen tritt bei missbräuchlicher Anwendung mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt ein. Es werden immer höhere Dosen benötigt, um zufriedenstellende Effekte zu erzielen. Mit dieser steigenden Dosierung steigt auch die Gefahr von Nebenwirkungen. Im Falle von Methylphenidat sind dies Krämpfe, Halluzinationen bis hin zur Todesgefahr durch Herz-Kreislauf-Versagen. Oft ist Methylphenidat auch die Einstiegsdroge in den Konsum weiterer Drogen.

Welchen Beitrag kann die Apotheke leisten?

Eine missbräuchliche Anwendung wird sich durch Beratung nicht komplett vermeiden lassen. PTA und Apotheker können jedoch bei der Abgabe verordneter Medikamente wie Medikinet®, Equasym® und Co das Bewusstsein der Eltern schärfen. Diese sollten die Tabletten unter Verschluss aufbewahren und die Anzahl der verbliebenen Tabletten im Blick behalten. So bemerken sie schnell, falls sich Unbefugte am Vorrat bedient haben. Wie bei allen Betäubungsmitteln darf auch der Hinweis nicht fehlen, dass das verordnete Medikament nur für die Person gedacht ist, der es verschrieben wurde. Eine Weitergabe an Andere als falsch verstandener Nachbarschafts- oder Freundschaftsdienst muss tabu sein.

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