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ADEXA-Vorstand schreibt alle Bundestagsabgeordneten der Union zum RX-Versandverbot an

Andreas May, der selbst 13 Jahre in der Offizin stand, mahnt die Politik an, den Koalitionsvertrag umzusetzen. | Bild: ADEXA

Der erste Vorsitzende von ADEXA, Andreas May, hat in einem Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten der CDU und CSU das im Koalitionsvertrag vereinbarte Rx-Versandverbot angemahnt („Um die Apotheken vor Ort zu stärken, setzen wir uns für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein.“). Anlass waren Medienberichte über einen Vorstoß der hessischen CDU-Abgeordneten Dr. Astrid Mannes. Sie soll bei CDU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus erreicht haben, dass der Rx-Versandhandel in einer der nächsten Fraktionssitzungen auf die Tagesordnung gesetzt wird.

Abgabe und Beratung zu RX gehört in die Präsenzapotheken

Andreas May, der 13 Jahre lang als einer der wenigen männlichen PTA in der öffentlichen Apotheke gearbeitet hat, ehe er 2017 mit seiner Kollegin Tanja Kratt, ebenfalls PTA, die Spitze der Apothekengewerkschaft ADEXA übernahm, betont in seinem heutigen Brief, dass die Abgabe von und die Beratung zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in eine Hand gehörten, so wie dies in den Präsenzapotheken der Fall sei. Außerdem weist er auf die rund 142.000 Arbeitsplätze hin, die es zu erhalten gelte. ADEXA sei es wichtig, etablierte Strukturen der flächendeckenden Arzneimittelversorgung zu bewahren und die Gesundheitsversorgung nicht in die Hände multinationaler Konzerne zu geben.

Apothekenzahlen sinken unaufhaltbar

Die gerade vorgelegten Zahlen der ABDA zum ungebremsten Rückgang der Apothekendichte passen leider in das besorgniserregende Bild“, kommentiert May die jüngste Pressemeldung der Standesvertretung. „Deutsche Apotheken haben einen deutlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Versandhändlern, der schnell und rechtssicher behoben werden muss. Die Pläne von Minister Spahn sind nicht ausreichend – und die Gleichpreisigkeit über ein Boniverbot erreichen zu wollen, ist eine juristisch heikle Sache. Deshalb war es mir wichtig, die Abgeordneten der Unionsfraktionen noch einmal auf den Wortlaut des Koalitionsvertrages hinzuweisen – und auf die Argumente, die für ein Rx-Versandverbot sprechen.“