Begleiterscheinungen der Pandemie
Corona-Pandemie
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Ein Gastkommentar: „Ausgangssperre“ – Eine Chance?

Frau mit Kaffee in Hand lehnt lächelnd an Balkontür
Mit Einführung der Ausgangsbeschränkungen haben wir – zumindest in unserer Freizeit – nun mehr Zeit für uns. Diese können wir auf vielfachem Wege sinnvoll nutzen. | Bild: mayoimages / Adobe Stock

Die Welt befindet sich im Ausnahmezustand. Mit Einführung der Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden wir in unserem Alltag ausgebremst. SARS-CoV-2 bestimmt unser Leben – unseren alltäglichen Rhythmus.

Als freiheitsliebende, nach vorne strebende Individuen sind wir gewohnt immer schneller, höher und weiter zu kommen. Nun sind wir jedoch dazu angehalten, uns zurückzuziehen und unsere sozialen Kontakte zu beschränken. Wie geht man am besten mit dieser Veränderung um?

Resilienz und Optimismus

Die aktuelle Situation stellt uns alle auf die Probe. Deshalb ist nun Resilienz, die psychische Widerstandskraft in uns, gefragt. Gerade jetzt sollten wir unseren Optimismus behalten und nach Möglichkeiten suchen, die uns auferlegte Freizeit sinnvoll zu nutzen.

Alte Rituale aufleben lassen

Wir können nun Dinge angehen, die (viel zu lange) aufgeschoben wurden: Wieder einmal lange Telefonate mit Freunden und Familie führen. Über Vergangenes plaudern, zusammen lachen. Oder den Füller aus seiner Versenkung holen und das alte Ritual des Tagebuchschreibens wieder aufleben lassen.

Vielleicht ist irgendwann genau jetzt

Wir können uns nun auch Vorhaben widmen, die wir für irgendwann einmal angedacht haben: Fotoalben durchblättern und Fotos archivieren, längst fällige Akten aussortieren, Papierkörbe (auch die digitalen) leeren, Keller, Dachböden und Schränke entrümpeln. Wir können eine neue Sprache erlernen, in liegen gebliebenen Büchern schmökern und endlich die spannenden Themen aus den Fachzeitschriften aufbereiten.

Oder wir können die Zeit nutzen, um unsere kreative Seite auszuleben: Wieder einmal zu Farbe und Pinsel greifen, ein längst vergessenes und womöglich eingestaubtes Instrument neu entdecken und handwerkliche Fähigkeiten wie Origami oder Stricken erlernen.

Zeit für Ernährung, Entspannung und Bewegung

Nutzen wir diese „Zwangspause“ auch für unser geistiges und körperliches Wohlbefinden. Vielleicht mit einer neuen Ernährungsweise, vielleicht mit einer geplanten Diät. Versuchen wir uns in Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation und lassen uns ein auf Bewegungsübungen wie Pilates und Tanz.

Ein überraschendes Geschenk

Betrachten wir doch die uns nun zur Verfügung stehende Zeit als ein Geschenk. Ein Geschenk, welches mittlerweile zu den kostbarsten Dingen der Welt gehört. Endlich haben wir Zeit …

… Zeit, um auf uns selbst und das bisher gelebte Leben zu blicken,
… Zeit, um eine Korrektur des bisher gegangenen Lebensweges zu überdenken,
… Zeit, für neue Gedanken, neue Gewohnheiten, neue Rituale,
… Zeit, um unseren Blick für die wirklich wichtigen Dinge zu schärfen.

Wir können an den Umständen nichts ändern, doch die Gestaltung der geschenkten Zeit haben wir selbst in der Hand. Nutzen wir sie daher zum Besten für uns und die Welt.

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