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Brot aus Insektenmehl? – Eiweißquelle der Zukunft

Um den weltweit steigenden Bedarf an tierischem Eiweiß zu decken, könnten Nahrungsmittel aus Insekten eine umweltverträgliche Option sein. | Bild: nicemyphoto / Adobe Stock

Die weltweite Nachfrage nach tierischen Proteinen wird sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln. So lautet die Einschätzung der Vereinten Nationen. Doch dieser Bedarf lässt sich nicht allein durch Fleisch aus der Viehzucht decken. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) versucht man deshalb, neue Proteinquellen zu erschließen. Das Ziel: Mehle aus Insektenpulver zu entwickeln.

Aus Mehlwürmern wird Mehl

In Ländern Asiens oder Afrikas sind Insekten fester Bestandteil der Ernährung. Doch in Europa stellen sie bisher eher ein Nischenprodukt dar. Vor allem in unverarbeiteter Form – beispielsweise als Snack – stoßen sie noch weitgehend auf Ablehnung. Sind die Insekten im Produkt jedoch nicht mehr erkennbar, steigt die Akzeptanz. Das haben erste Studien gezeigt. Karlsruher Forscher arbeiten deshalb an der Herstellung von Insektenpulver. Die Basis sind die Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor). Diese „Mehlwürmer“ haben einen hohen Proteingehalt. Die Wissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) können sich vorstellen, dass Mehlwurm-Pulver dem Weizenmehl beigemischt wird. Das daraus gebackene Brot wäre dann ein proteinreiches Grundnahrungsmittel.

Für schmackhaftes und nahrhaftes Brot

Für die Verarbeitung der Insekten nutzen die Wissenschaftler die Extrusion. Bei diesem Verfahren entsteht durch Zufuhr von Wasser eine teigartige Masse. Diese wird zunächst über Schneckenwellen geführt, dann erhitzt und schließlich durch eine Düse gepresst. Anschließend wird die trockene Masse gemahlen. Allerdings muss das Verfahren noch weiter optimiert werden. Denn die neuen Mehle sollen sich in Geschmack, Backeigenschaft und Textur möglichst wenig von herkömmlichen Backmehlen unterscheiden. Außerdem sollen die in den Insekten enthaltenen Nährstoffe gut verdaubar und bioverfügbar sein. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert dieses Forschungsprojekt seit 2019 für die Laufzeit von drei Jahren. Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)