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Diese Dinge gehören in die Reiseapotheke

Bild: adventtr / iStockphoto.com

Viele Medikamente, die man aus Deutschland kennt, sind im Ausland nicht erhältlich oder haben dort einen ganz anderen Namen. Ist man der Sprache im Urlaubsland nicht mächtig, steht man vor Schwierigkeiten, die man mit einer gut bestückten Reiseapotheke eigentlich hätte vermeiden können.

Das sollte unbedingt drin sein

Welche Medikamente man im Urlaub dabeihaben sollte, lässt sich jedoch pauschal nicht sagen. Eine Reiseapotheke sollte je nach Zielgebiet, Reisedauer und Reiseart individuell zusammengestellt werden. Bei der Zusammenstellung lassen sich Kunden gerne in der Apotheke beraten. Zur Grundausstattung einer Reiseapotheke gehören Dinge, die man oft auch in der Hausapotheke für den Notfall bereithält.

Arzneimittel gegen die folgenden Beschwerden bzw. Erkrankungen sollten im Urlaub nicht fehlen:

  • Schmerzen (z.B. Zahn-, Kopf-, Gliederschmerzen); ggf. Migränemittel
  • Fieber
  • Durchfall
  • Erkältung, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen (z.B. abschwellende Nasentropfen, Hustenmittel, Halsschmerztabletten)
  • Allergien, Insektenstiche oder Juckreiz (z.B. lokale und systemische Antihistaminika)
  • Erbrechen
  • Reiseübelkeit
  • Verdauungsbeschwerden, z.B. Sodbrennen oder Verstopfung
    Verstauchungen, Prellungen etc. (z.B. Kühlkompressen, Kältespray, Schmerzmittel)
  • ggf. Lippenherpes
  • ggf. Schlafstörungen
  • trockene Augen (Augentropfen)

Patienten mit chronischen Erkrankungen, sollte ihre individuelle Dauermedikation in ausreichender Menge mitnehmen - möglichst im Handgepäck, falls die Koffer auf dem Weg zum Reiseziel verloren gehen.

Kein ASS für Tropenreisende! 

Reisende in die Tropen und Sub-Tropen sollten grundsätzlich auf den Gebrauch von Acetylsalicylsäure (ASS) sowie anderen in die Blutgerinnung eingreifende Schmerzmittel verzichten und alternativ beispielsweise auf Paracetamol ausweichen. Virale hämorrhagische Fieber wie Dengue-Fieber oder Gelbfieber gehen nämlich mit einer ausgeprägten Thrombozytopenie (Mangel an Thrombozyten, der eine erhöhte Blutungsneigung zur Folge hat) einher. Durch die Einnahme von z.B. ASS wird die Gefahr innerer Blutungen noch verstärkt.

Neben Medikamenten sollten zusätzlich folgende Dinge mitgenommen werden:

  • Produkte für die Wundversorgung: Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, Einmalhandschuhe, Heftpflaster, sterile Kompressen, elastische Binden, Mullbinden, Wundpflaster, Brandwunden-Verbandpäckchen, Pinzette (evtl. Zeckenzange) und Schere aus Metall (bei Flugreisen nicht im Handgepäck transportieren!)
  • digitales Fieberthermometer (vor allem bei Reisen in Länder mit Malaria-Gefahr)
  • Krankenkasse-Chipkarte, ggf. Police private Auslandskrankenversicherung
  • Notfallausweise (mit Name und Adresse, Auflistung der Dauermedikamente mit Angabe der ärztlichen Diagnose, Gebrauchsinformationen; SOS-Telefonnummern von zu Hause für eventuelle Rückfragen), Impfbuch
  • ggf. internationaler Diabetikerausweis, Marcumarausweis, Allergiepass
  • ärztliches Attest nach dem Schengener Abkommen bei Mitnahme von Betäubungsmitteln (für Reisen in Mitgliedstaaten des Schengener Abkommens)
  • ggf. Kondome


Je nachdem, wo man seinen Urlaub verbringt, ist es ratsam, seine Reiseapotheke noch zu erweitern, z.B. um die folgenden Dinge:

  • Insektenschutzmittel
  • Sonnencreme/-gel/-spray und After-Sun-Produkte
  • Malaria-Prophylaxe
  • Kompressionsstrümpfe bei langen Flugreisen

Um Ihnen die Beratung in der Apotheke zu erleichtern, haben wir Ihnen eine Checkliste für die Reiseapotheke zusammengestellt, die Sie ausdrucken und Ihren Kunden aushändigen können. Hier geht’s zum Download