Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Fake News via WhatsApp: Ibuprofen und Corona

Eine Sprachnachricht mit Fake News zu Corona und Ibuprofen wird derzeit über WhatsApp und die sozialen Netzwerke verbreitet. | Bild: imago images / photothek

Derzeit wird eine irreführende Sprachnachricht über WhatsApp und die sozialen Netzwerke verbreitet: Eine Frau, die sich als Mutter ausgibt, will eine Information weitergeben und bittet diese auch zu teilen. Eine nicht näher benannte Freundin, die an der Uniklinik Wien arbeite, habe sie angerufen. Dort habe „man ein bisschen Forschung betrieben“. Man wollte der Frage auf den Grund gehen, warum es in Italien so viele schwere Coronaverläufe gebe, und habe dabei festgestellt, dass alle Patienten, die mit schweren Symptomen in die Klinik kamen, zuvor zuhause Ibuprofen genommen hatten. Daraufhin habe man das Virus mit „Ibuprofen zusammengebracht“ und dabei festgestellt, dass es sich dann besonders schnell vermehre.

Aus Angst vor möglichen Klagen nur als Sprachnachricht

Die Uni Wien möchte das nun über ihre Ärzte MÜNDLICH verbreitet haben. Schriftlich funktioniere das nicht, weil so eine kleine Studie Klagen aus der Pharmaindustrie nicht standhalten könne. Aber die Hinweise seien stichhaltig. Zum Schluss folgt der Rat, doch besser Benuron, also Paracetamol, ASS oder bei Knochenschmerzen Diclofenac zu nehmen sowie nochmals die Bitte, die Nachricht weiterzugeben.

Universität dementiert vehement

Die Uni Wien reagierte sofort und entlarvt diese Nachricht als Fake News. In einer Mitteilung auf der Startseite der medizinischen Universität Wien liest man:

Achtung! Derzeit werden WhatsApp-Text- und Sprachnachrichten in unterschiedlichen Social-Media-Netzwerken verbreitet, die von angeblichen Forschungsergebnissen der "Wiener Uniklinik" rund um die Einnahme von Ibuprofen und einer angeblich damit zusammenhängenden Verstärkung von Covid19-Symptomen berichten. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hierbei um Fake News handelt, die in keinerlei Zusammenhang mit der MedUni Wien stehen!“

MedUni Wien 

Auch auf ihren Social-Media-Seiten verbreitet die Uni diese Klarstellung.

Ja, ich möchte externe Inhalte sehen.
Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Vermehrte Nachfragen in den Apotheken zu erwarten

PTA und Apotheker können sich wohl darauf einstellen, nun vermehrt mit Nachfragen dazu konfrontiert zu werden. Dabei können sie ihre Kunden auf die pharmazeutische Fachpresse sowie die Internetseite der MedUni Wien verweisen, wo der Sachverhalt richtig gestellt wird: Es handelt sich um Fake News, diese Meldung hat die Uni nach eigener Aussage nicht verbreitet. Zum Inhalt der News, ob ein Zusammenhang zwischen Ibuprofen und COVID-19 bekannt ist oder daran geforscht wird, äußert sich die Universität in ihrer Mitteilung nicht.