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PTA Schule in Horb absolviert produktive Lerntage: Gemeinsam Lernen lernen

Bild: Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schule Horb

Anfang Februar packte das zweite Schuljahr der Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schule in Horb die Lernsachen zusammen und startete einen ungewöhnlichen Ausflug in den Schwarzwald. Im Moosenmättle in Wolfach sollte gemeinsam mit drei Lehrerinnen das Thema Prüfungsvorbereitung intensiv angegangen werden.

Mehr als reine Wissensvermittlung 

Andrea Anders, Julia Heider und Mareike Mieroff, Lehrerinnen an der Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schule in Horb, ging es an diesen Tagen nicht nur um die reine Wiederholung des Stoffes. Mit Abstand vom klassischen Schulalltag sollten sich die Schüler in ruhiger Atmosphäre dem Prüfungsstoff widmen und lernen, wie man einen effektiven Lerntag strukturiert.

Zu diesem Zweck erfolgten die drei Tage in Wolfach nach einem zuvor festgelegten Zeitplan: 9 Uhr erste Lerneinheit, 12 Uhr Mittagessen, 14 Uhr zweite Lerneinheit und 18 Uhr Abendessen. Auf diese Weise wurde die Lernzeit für die Schüler nicht nur verbindlich, sie erfuhren auch, wie nützlich Routinen, regelmäßige Pausen und ein Ausgleich zum konzentrierten Lernen sein können.

Abstand vom Schulalltag

Um den Schülern einen größtmöglichen Mehrwert zu bieten, wurden die Lerntage abseits des Schulbetriebs in einem Freizeithaus im baden-württembergischen Wolfach durchgeführt. So konnten sich die angehenden PTA gemeinsam von morgens bis abends intensiv mit den Lerninhalten beschäftigen. „Dies wäre an der Schule in Horb aufgrund des großen Einzugsgebietes unserer Schüler sicherlich nicht so möglich gewesen, denn dann wären wir auf Bus- und Zugverbindungen v. a. in den Abendstunden angewiesen gewesen“, so Anders. Außerdem habe man auch den Gemeinschaftsaspekt im Blick gehabt und so die Bildung von Lerngruppen anregen wollen.

Effektiv lernen ohne Ablenkung 

Ein Aspekt der Lerntage sorgte bei den Teilnehmern jedoch zunächst für Unmut: Mitten im Schwarzwald, fernab von größeren Orten, sollten sich die angehenden PTA drei Tage lang in Ruhe mit dem Lernstoff auseinandersetzen und zwar ganz ohne Handyempfang und WLAN. Auf diese Weise sollten die Schüler während der Lernzeit konzentriert bleiben und sich nicht durch Nachrichten, Push-Mitteilungen und abendliche Unternehmungen ablenken lassen.

„Nachdem sich die Empörung seitens der Schülerinnen und Schüler über das nichtvorhandene Handynetz und WLAN am ersten Tag gelegt hatte, ließen sich alle Teilnehmer auf die intensive Lernzeit ein“, so die Lehrerinnen. Während der Lernphasen wurden in Kleingruppen prüfungsrelevante Inhalte aus Arzneimittelkunde, Chemie und Galenik bearbeitet. Die Schüler konnten sich individuell mit Übungs- sowie ehemaligen Prüfungsaufgaben auseinandersetzen und sich gegenseitig unterstützen. Dabei stand ihnen stets eine Lehrkraft begleitend zur Seite.

Bild: Gewerbliche und Hauswirtschaftliche Schule Horb

Lerntage: Keine ganz neue Idee

„Seit einigen Jahren ist bei uns zu beobachten, dass die Schülerinnen und Schüler im zweijährigen Berufskolleg für PTA eine immer größer werdende Heterogenität bezüglich schulischer Vorkenntnisse, Lernverhalten, Lernmotivation, sprachlichen Kenntnissen etc. aufweisen. Dies führte in den vergangenen Jahren immer wieder zu Überforderungen seitens der Schüler“, erklärt Anders. Daher habe man sich 2019 entschlossen als Vorbereitung auf die bevorstehende Prüfungszeit die Lerntage durchzuführen.

Bei der Planung wurde die Gewerbliche und Hauswirtschaftliche Schule aus Horb durch das Kreisberufsschulzentrum in Ellwangen unterstützt, welches ähnliche Lerntage für PTA schon seit einigen Jahren durchführt und von deren Erfolgen berichtet.

Der Anfang ist gemacht

Trotz anfänglicher Skepsis scheinen die Lerntage auch für die Schüler aus Horb ein voller Erfolg gewesen zu sein. Denn nach Abschluss der arbeitsreichen Tage gaben sie an, den Lernstoff jetzt besser zu überblicken und verborgene Lerndefizite erkannt zu haben. Damit seien sie auf die nun bevorstehende Lernzeit vorbereitet und wüssten genau, wo sie anzusetzen haben. Und ganz nebenbei habe die gemeinsame Zeit auch alle etwas mehr zusammengeschweißt.