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RKI erwartet steigende Zahl an Influenza-Fällen: Grippewelle rollt an

Die Zahl der Influenzafälle hält sich derzeit noch in Grenzen. Das RKI prognostiziert jedoch einen baldigen Beginn der Grippewelle. | Bild: bg-pictures / Adobe Stock

Noch hat das Robert Koch-Institut (RKI) den Beginn der Grippewelle nicht erklärt. Allerdings gehen die Experten der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am RKI davon aus, dass diese nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird. Im aktuellen Wochenbericht, der die Lage des Influenzageschehens beschreibt, rechnet die AGI mit „einem baldigen Beginn der Grippewelle“. Bislang sind seit Start der neuen Grippesaison (Kalenderwoche 40/2018) insgesamt 3.677 Influenzafälle labordiagnostisch bestätigt. Davon sind allein 1.263 Fälle von Grippe in der zweiten Januarwoche gemeldet worden.

Elf Grippetote

Aktuell gibt es elf Todesfälle mit einer nachgewiesenen Influenzainfektion. Acht der Verstorbenen waren mit Influenza-A-Viren infiziert, bei einem Patienten konnten B-Viren nachgewiesen werden und in zwei Fällen war der Virustyp nicht näher bestimmt.

Allerdings scheinen – bislang zumindest – in dieser Saison vorwiegend Grippeviren des Subtyps zu zirkulieren. So fand das Nationale Referenzzentrum Influenza (NRZ) bei 49 Influenzaproben bislang nur Influenza-A-Viren. Innerhalb der A-Subtypen war die Verteilung jedoch recht einheitlich: 23-mal wurde Influenza A (H3/N2) und 26-mal Influenza A (H1/N1) detektiert. Im vergangenen Grippewinter dominierte hingegen ein B-Stamm, Yamagata. Unglücklich war hierbei vor allem, dass die Dreifach-Grippeimpfung 2017/18 nicht vor diesem Stamm schützte. Seit dieser Influenzasaison hat sich dies jedoch geändert: Denn die Standardimpfung ist mittlerweile ein vierfacher Grippeschutz – auch wenn dieser nicht flächendeckend und üppig verfügbar war in der aktuellen Grippesaison.

Verläuft die Grippe so schlimm wie letztes Jahr?

Vorhersagen darüber, wie schwer eine Grippewelle verläuft, lassen sich nicht treffen. Das erklärt auch das RKI auf Nachfrage: „Eine Prognose darüber, wie eine Grippewelle verlaufen wird, ist generell nicht möglich“, so eine Sprecherin des Institutes. Vergleicht man jedoch die Zahlen an Infizierten zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr mit den aktuellen, zeigt sich zumindest ein erheblicher Unterschied. Die letztjährige Grippewelle startete noch in der letzten Woche des Jahres 2017, also früher als die aktuelle. Auch waren zum gleichen Zeitpunkt wie jetzt (Kalenderwoche zwei) rund doppelt so viele labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle zu verzeichnen: 6.433. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren vorwiegend B-Yamagata-Viren im Umlauf.