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Symptome oft fehlgedeutet: Herzschwäche durch Schwangerschaft

Bild: sianstock / Adobe Stock

Schätzungsweise eine von 1.000 bis 1.500 schwangeren Frauen entwickelt eine peripartale (oder postpartale) Kardiomyopathie (PPCM) – also eine Herzschwäche am Ende der Schwangerschaft oder kurz nach der Entbindung. Oft wird diese Erkrankung nicht als solche erkannt, denn die Symptome ähneln den physiologischen Schwangerschaftsbeschwerden, die häufig im letzten Trimenon auftreten.

Beteiligung von Prolaktin

Die Diagnose einer schwangerschaftsbedingten Kardiomyopathie erfolgt mittels Ultraschall-Untersuchung (Echokardiographie) sowie Bluttest zum Nachweis spezifischer Proteine (z. B. BNP). Als möglicher Auslöser der Erkrankung gilt das Stillhormon Prolaktin. Über eine komplexe molekulare Kette kann es Herz und Gefäße schädigen. Im Rahmen der Behandlung wird deshalb der Prolaktinblocker Bromocriptin eingesetzt – neben einer Herzinsuffizienztherapie und einer Antikoagulation.

Frühe Therapie – günstige Prognose

Erfolgt die Behandlung frühzeitig, hat die schwangerschaftsbedingte Herzschwäche eine gute Prognose. Bei den meisten Patientinnen erholt sich das Herz innerhalb des ersten Jahres nach Diagnose vollständig. Nur bei etwa zehn Prozent der Betroffenen bleibt eine schwere Herzschwäche bestehen. Allerdings bleiben Restrisiken zurück, insbesondere besteht bei Folgeschwangerschaften eine erhöhte Gefahr für eine erneute PPCM.

Auf Warnsignale achten

Als Risikofaktoren für eine Schwangerschafts-Kardiomyopathie gelten unter anderem höheres Alter der Frau, Rauchen, Mehrlingsschwangerschaften und Bluthochdruck. Generell sollten Schwangere und Wöchnerinnen auf folgende Symptome achten: 

  • Kurzatmigkeit bei Belastung, gegebenenfalls auch in Ruhe 
  • Schwellungen der Unterschenkel und Knöchel 
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel 
  • Herzrasen oder -stolpern 
  • mehrfaches Wasserlassen in der Nacht 
  • Schlafen im Liegen nicht möglich 

Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.