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Hoch ansteckend, aber meist harmlos: Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit

Bild: LoloStock / Adobe Stock

Wie äußert sich die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die jedoch in den meisten Fällen ohne Komplikationen verläuft. Sie betrifft vorwiegend Kinder unter zehn Jahren, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Die Ausprägung der Krankheit kann unterschiedlich sein:  Meist beginnt sie mit Fieber, geringem Appetit und Halsschmerzen.  Etwa ein bis zwei Tage nach Fieberbeginn treten kleine rote Flecken und Geschwüre (sogenannte Aphten)  in der Mundschleimhaut auf, die sehr schmerzhaft sein können. Betroffen sind vor allem Zunge, Zahnfleisch und die Mundschleimhaut. Zudem bildet sich ein nicht juckender Hautausschlag vor allem auf den Händen und unter den Fußsohlen. Die dabei auftretenden roten Flecken können eben oder erhaben sein, manchmal bilden sich auch Blasen, die ebenfalls sehr schmerzhaft sein können. Doch nicht immer kommt es zum Auftreten der typischen Symptome: Die Mehrzahl der Infektionen (> 80%) verlaufen  asymptomatisch, also ganz ohne Beschwerden.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit erkennt man an den roten Flecken unter den Fußsohlen und an den Händen. | Bild: Joel Carillet / iStockphoto.com

Wie erfolgt die Ansteckung?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird vorwiegend durch Enteroviren der Gruppe A (EV-A) verursacht. Enteroviren sind kleine RNA-Viren, die sehr ansteckend und relativ resistent gegen Umwelteinflüsse sind. Sie werden fäkal-oral übertragen, Tröpfcheninfektionen sind ebenfalls möglich. Die häufigste Übertragung erfolgt direkt von Mensch zu Mensch oder durch mit Stuhl oder Speichel kontaminierte Gegenstände oder Lebensmittel. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich drei bis zehn Tage, in Einzelfällen bis zu 30 Tage. Hoch ansteckend ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit vor allem in der ersten Woche – besonders wenn es zum Aufplatzen der Bläschen kommt. Doch auch nach dem Abklingen der Symptome können die Enteroviren noch mehrere Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden werden und weitere Personen infizieren. Aus diesem Grund sollte bei Kontakt mit kürzlich Erkrankten besonders auf eine gute Handhygiene geachtet werden.

Was kann man bei Ausbruch der Erkrankung tun?

Normalerweise erholen sich fast alle Patienten innerhalb von einer Woche von der Erkrankung. Die Bläschen klingen von selbst ab und hinterlassen keine bleibenden Spuren. Um sich vor einer Ansteckung zu schützen, sollten Kontaktpersonen ihre Hände regelmäßig und sorgfältig mit Seife waschen – insbesondere nach dem Wickeln oder Toilettengang erkrankter Kinder.  Auch kontaminierte Oberflächen, z.B. Tische, Türklinken, Waschbecken, müssen regelmäßig gereinigt werden. Und eigentlich versteht es sich von selbst, dass auf einen intensiven Körperkontakt, also Küssen und Kuscheln sowie das Teilen von Gläsern, Besteck oder Tassen, in dieser Zeit besser verzichtet werden sollte.

Welche Komplikationen können auftreten?

Nur in wenigen Fällen treten bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit Komplikationen auf – meist bei jüngeren Kindern. Es kann zu einer Herzmuskel- oder Lungenentzündung kommen. Auch eine Hirnhautentzündung, die sich mit Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Lichtscheu bemerkbar macht, ist eine mögliche Komplikation. Außerdem kann es bei einem atypischen Verlauf in den ersten vier Wochen nach der Infektion zum Verlust von Finger- und Fußnägeln kommen. Viele Kinder wollen aufgrund des unangenehmen Gefühls im Mund nicht essen oder trinken, sodass die Gefahr der Dehydrierung besteht. Wenn das Kind komplett Nahrung und Trinken verweigert, sollte unbedingt Rücksprache mit dem Kinderarzt gehalten werden.