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HPV-Impfung für Jungen: Urologische Themenwoche klärt auf

Urologischen Themenwoche vom 19. bis 23. November informiert über HPV-Impfung für Jungen. | Bild: Africa Studio / Adobe Stock

Deutschlands Urologen widmen ihre diesjährige Themenwoche der HPV-Impfung für Jungen. Vom 19. bis 23. November 2018 klären die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BvDU) über den Sinn dieser neu eingeführten Impfempfehlung auf. Dazu halten sie ein multimediales Informationsangebot im Netz parat und sind in den sozialen Medien präsent. Auch Apotheken können Flyer und Poster zur Themenwoche kostenfrei bestellen oder unter www.urologenportal.de downloaden. 

Für höhere Impfraten

Im Juni dieses Jahres wurde die bisherige HPV-Impfempfehlung für Mädchen auch auf Jungen ausgeweitet: Sie gilt für 9- bis 14-Jährige, die Nachholimpfung bis zum Alter von 17 Jahren. Die Krankenkassen übernehmen künftig auch für Jungen die Impfkosten. Schon lange setzen sich die Urologen für eine HPV-Impfung auch für Jungen ein. Mit der Themenwoche wollen sie nun für höhere Impfraten sorgen.

Vor den ersten Sexualkontakten

Mit der erweiterten HPV-Impfung sollen zum einen die Jungen selbst vor HPV-induzierten Tumoren (z.B. Anal- oder Peniskarzinom) geschützt werden, zum anderen soll die Weitergabe von Viren an ihre Sexualpartnerinnen verhindert werden. Die Impfung sollte daher möglichst vor Aufnahme sexueller Aktivitäten erfolgen. Aber auch nach ersten Sexualerfahrungen kann die Impfung noch von Nutzen sein, erklären die Experten.

Die meisten infizieren sich

Rund 80 Prozent aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Die Viren können Haut- und Schleimhautzellen infizieren. Meist bleibt eine solche Infektion unbemerkt und heilt folgenlos von selbst aus. In einigen Fällen bleibt sie jedoch bestehen. Dann können über Jahre Zellveränderungen entstehen, die sich über Krebsvorstufen zu Krebszellen entwickeln können. Diese Gefahr besteht insbesondere dann, wenn es sich um Hochrisiko-Subtypen des Virus wie HPV 16 und 18 handelt.

Krebs bei beiden Geschlechtern

Zu den HPV-bedingten Krebsarten zählen bei Frauen vor allem Gebärmutterhalskrebs, aber auch Karzinome der Schamlippen und Scheide. Bei Männern kommen Penis- und Analkarzinome sowie Tumoren im Mund- und Rachenraum vor. Außerdem können einige HPV-Viren bei beiden Geschlechtern die zwar gutartigen, aber hoch ansteckenden Anogenitalwarzen auslösen. Die Experten machen deutlich, dass eine Impfung mit dem Neunfachimpfstoff bei beiden Geschlechtern mehr als 90 Prozent der Genitalwarzen sowie der HPV-bedingten Krebsarten verhindert.  Quelle: Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.