COVID-19-Krankheitsverlauf
Corona-Pandemie
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Kein erhöhtes COVID-19-Risiko unter ACE-Hemmern

Nahaufnahme eines manuellen Blutdruckmessers
Eine aktuelle Studie aus China kam zu dem Ergebnis, dass kein erhöhtes COVID-19-Risiko unter ACE-Hemmern besteht. | Bild: interstid / Adobe Stock

In letzter Zeit wurde immer wieder darüber spekuliert, ob ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, zu denen die Sartane zählen, einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf begünstigen. Viele Patienten mit Bluthochdruck wurden dadurch verunsichert. Kardiologen warnten jedoch davor, die Medikamente abzusetzen. Eine jetzt veröffentlichte chinesische Studie aus Wuhan gibt ihnen Recht. Laut den Studienergebnissen haben Patienten, die ACE-Hemmer oder Sartane einnehmen, keine schlechtere Prognose als andere Menschen, wenn sie an COVID-19 erkranken. Für die Studie wurden mehr als 1.100 COVID-19-Patienten ausgewertet.

Blutdrucksenker erhöhen weder Krankheitsschwere noch Infektanfälligkeit

Grund für die anfänglichen Befürchtungen waren einige zellbiologische und tierexperimentelle Untersuchungen. Der Hintergrund ist, dass SARS-CoV-2 für den Eintritt in die Zellen das Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE2) als eine Art „Türöffner“ nutzt. ACE2 wird in vielen Organen gebildet, auch in der Lunge. Doch beim ACE2, an das SARS-CoV-2 bindet, und dem ACE, über das die Blutdrucksenker wirken, handelt es sich um verschiedene Enzyme. Die aktuelle Studie aus China zeigt nun auf, dass sich Bluthochdruckpatienten, die diese Antihypertonika einnehmen, keine Sorgen machen müssen. So sind ACE-Hemmer und Sartane kein Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe. Auch gibt es bisher keine Daten, die dafür sprechen, dass diese Medikamente anfälliger für eine Infektion mit SARS-CoV-2 machen.

ACE-Hemmer und Sartane nicht absetzen oder umstellen!

Die Europäische Bluthochdruckgesellschaft (European Society of Hypertension) empfiehlt, die Blutdruckmedikamente nicht umzustellen – weder aus Angst vor einer COVID-19-Erkrankung noch im Falle einer solchen Erkrankung. Dieser Empfehlung hat sich auch die Deutsche Hochdruckliga angeschlossen. Quelle: Deutsche Hochdruckliga 

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