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Kombiniertes Risiko: Adipositas und Luftverschmutzung

Wissenschaftler fanden heraus, dass Personen mit und ohne Diabetes bei erhöhter Schadstoffbelastung generell kein erhöhtes Risiko für Polyneuropathie haben, wohl aber Personen mit Adipositas. | Bild: Nady / AdobeStock

Dass höhere Konzentrationen von Luftschadstoffen wie Feinstaub und Stickoxide mitverantwortlich sind für ein höheres Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ist bekannt. Aber die Bedeutung von Luftverschmutzung für andere Komplikationen ist vielfach noch unklar.

Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) berichtete nun in einer Pressemeldung über eine neue Untersuchung, die das Zentrum gemeinsam mit dem Helmholtz Zentrum in München durchführte. Hier fanden Wissenschaftler heraus, dass Adipositas und Luftverschmutzung gemeinsam Effekte auf die Entwicklung einer sogenannten distalen sensomotorischen Polyneuropathie (DSPN), also der Schädigung peripherer Nerven, haben.

Datenbasis: Untersuchung an über 1000 Personen

Die Querschnittsanalyse der Studie basierte auf Untersuchungen von über 1.000 Personen zwischen 61 und 81 Jahren mit einer hohen Rate von Typ-2-Diabetes und Adipositas. Die Wissenschaftler analysierten daraus Daten von 424 Personen, die zu Beginn der Datenerhebung noch keine DSPN aufwiesen. Dabei stellten sie fest, dass 188 Personen aus diesem Kreis in über sechs Jahren die Krankheit entwickelt haben. Die Belastung durch Luftschadstoffe wurde zusätzlich, anhand der jährlichen Durchschnittskonzentrationen an den entsprechenden Wohnorten, erfasst.

Diabetes kein Risikofaktor, Adipositas schon

Laut Ergebnis konnte bei den teilnehmenden Personen mit und ohne Diabetes bei erhöhter Schadstoffbelastung generell kein erhöhtes Risiko für Polyneuropathie festgestellt werden, wohl aber bei Personen mit Adipositas. Dies sei, laut Presseerklärung, ein neuer potenzieller Risikofaktor für die Krankheit, dessen Ursachen bisher nur unzureichend bekannt seien. Dieser Zusammenhang müsse daher bei Untersuchungen weiterer Personengruppen bestätigt werden. Professor Michael Roden, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des DDZ, betonte zudem in der Pressemitteilung, wie wichtig Maßnahmen zur Verringerung der Exposition gegenüber Luftverschmutzung seien. Zudem hob er die Bedeutung von Strategien zur Prävention von Adipositas in der Allgemeinbevölkerung hervor.