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AMK-Meldung: Lieferprobleme bei Aspirin i.v.

Bild: DAZ.online

„Qualitätsbedingte Ausfälle“ sind bereits seit einem Jahr der Hintergrund von Lieferproblemen bei Aspirin i.v. 500 mg. Wann das Problem behoben sein würde, darüber konnte Bayer keine Auskunft geben. Das Qualitätsproblem wirke sich längerfristig aus, deshalb könne man ein konkretes Datum für eine wieder vollumfängliche Lieferung derzeit nicht beziffern, heißt es seitens des Herstellers.

Nun hat Bayer die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) informiert, dass man voraussichtlich ab Mitte Mai bei allen Packungsgrößen lieferunfähig sei. Das teilte die AMK am 9. April 2019 mit: „Lieferabriss ab Mitte Mai erwartet“, heißt es in der Meldung. Wie Bayer auf Nachfrage mitteilt, ist der Hintergrund wieder ein qualitätsbedingter Ausfall mehrerer Produktionsaufträge. Laut Bayer ist die flüssige Darreichungsform, die das Salz D,L-Lysinacetylsalicylat Glycin (LASAG) enthält, komplex in der Herstellung.

Gibt es Alternativen?

Die AMK weist darauf hin, dass für die Indikationen Schmerzen, Migräne und Fieber andere Analgetika als therapeutische Alternativen zur Verfügung stehen – auch zur parenteralen Applikation, beispielsweise Perfalgan® (Paracetamol i.v.) oder Metamizol-Ampullen. Zur Initialbehandlung des akuten Koronarsyndroms einschließlich instabiler Angina und Myokardinfarkt mit oder ohne ST-Hebung stehen jedoch in Deutschland keine vergleichbaren Präparate zur parenteralen Thrombozytenaggregationshemmung zur Verfügung. Bayer verweist hier laut AMK auf die Möglichkeit, Aspégic® des Herstellers Sanofi Aventis aus der Schweiz oder aus Frankreich zu importieren. Hier kommen dann die Vorgaben zum Einzelimport nach § 73 AMG zum Tragen.

Für manche Patienten kommt laut der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie auch die orale Gabe von 150 bis 300 mg Acetylsalicylsäure zur Initialbehandlung des akuten Koronarsyndroms infrage. Bei Patienten, bei denen eine orale Gabe nicht möglich ist oder nach oraler Gabe des Wirkstoffs eine unsichere beziehungsweise verzögerte gastrointestinale Resorption befürchtet wird, ist die i.v.-Gabe jedoch alternativlos.