Begleiterscheinungen der Pandemie
Corona-Pandemie
17 min merken gemerkt Artikel drucken

Einschränkungen durch die Corona-Pandemie: Reisen in Europa – was ist wo zu beachten?

Mutter, Vater, Kind in Wanderkleidung neben italienischem Hinweisschild zum Maske tragen
Wer in der Coronakrise verreist, sollte sich über die jeweiligen Regeln im Ausland informieren. | Bild: imago images / ZUMA Wire

Der Großteil der Bundesländer ist schon in den Sommerferien, die restlichen folgen in den kommenden Tagen. Viele außereuropäische Reiseziele fallen in der Corona-Pandemie wegen Einreisebeschränkungen und Reisewarnungen weg – für Urlaub in europäischen Ländern aber können die Koffer gepackt werden. Bis Ende August hatte das Auswärtige Amt (AA) seine weltweite Reisewarnung verlängert, für den Großteil der europäischen Länder gilt sie nicht mehr. Vor Reisen nach Luxemburg warnt das AA derzeit offiziell wegen hoher Zahlen von Neuinfektionen. In anderen Ländern kann es in diesem Sommer weiterhin zu Einschränkungen kommen. Ein Überblick.

Belgien: Das Königreich steht Touristen aus Deutschland offen. Quarantäneregeln gelten für deutsche Urlauber nicht – im Alltag gibt es aber grundlegende Hygienebestimmungen wie das Abstandsgebot. Im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften, Kinos und Museen muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Restaurants, Cafés und Hotels sind mittlerweile wieder geöffnet. An den Nordseeküsten gelten zum Teil zusätzliche Regeln: Für Strandbesuche an bestimmten Abschnitten wie in dem beliebten Oostende müssen Urlauber und Einheimische sich anmelden. Die Infektionszahlen in dem elf Millionen Einwohner zählenden Land sind seit Wochen niedrig, stiegen zuletzt aber wieder. Für Reisende aus besonders schwer betroffenen Regionen hat Belgien mittlerweile Quarantäneregeln und Test-Pflichten eingeführt. Dazu zählen derzeit etwa einige Gegenden in Portugal und Spanien.

Bulgarien: Für Feriengäste aus allen EU-Staaten gibt es seit Mitte Juli keine Quarantänepflicht. Reisende aus Schweden und Portugal müssen allerdings einen negativen Coronavirus-Test vorweisen. Bislang ist die Zahl der Gäste aber noch recht niedrig: An den Sandstränden und Promenaden ist es für Juli merkwürdig ruhig. Viele große Hotels in den Badeorten am Schwarzen Meer haben noch geschlossen, weil es ungewiss ist, mit wie vielen Gästen sie rechnen können. Die bereits geöffneten Hotels haben sich auf Corona-Schutzmaßnahmen eingestellt – wie etwa größere Distanz zwischen Tischen und Stühlen. Wegen schnell steigender Corona-Fallzahlen sind Mund-Nasen-Masken in gemeinschaftlich genutzten geschlossenen Räumen wieder Pflicht – etwa in Supermärkten, Apotheken, Behörden und Kirchen. Nachtlokale dürfen seit 13. Juli auch die Innenbereiche wieder öffnen, allerdings auch dort bei einer Platzbesetzung von einem Gast pro Quadratmeter.

Dänemark: Nachdem die Dänen als eines der ersten Länder Europas am 14. März ihre Grenzen für Ausländer ohne konkreten Einreisegrund dichtgemacht hatten, können Deutsche mittlerweile wieder einreisen. Einzige Bedingung: Sie müssen sechs Übernachtungen im Land gebucht haben. Ausnahmen davon gelten etwa für Deutsche, die ein dänisches Sommerhaus besitzen, ihre Partner im Land besuchen wollen oder Einwohner Schleswig-Holsteins sind. In Dänemark ist die Infektionslage derweil sehr positiv, die Zahl der Neuinfektionen gering. Restaurants, Cafés und Geschäfte sind seit Mai wieder offen, eine Maskenpflicht besteht nicht.

Finnland: Deutsche und viele andere Europäer dürfen seit Mitte Juli wieder in das Land im Norden der EU einreisen. Auch die vom Auswärtigen Amt verhängte Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie wurde am 13. Juli wieder aufgehoben, womit für deutsche Reisende keinerlei Beschränkungen oder Quarantänevorschriften im Falle eines Finnland-Urlaubs mehr gelten. Entscheidend für die Finnen ist, dass in den entsprechenden Ländern innerhalb einer Zwei-Wochen-Periode weniger als acht neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet worden sind.

Frankreich: Touristen aus Deutschland können ohne Probleme nach Frankreich einreisen, spezielle Unterlagen sind nicht nötig. Auch eine Quarantäne ist nicht notwendig. Die Situation im ganzen Land ist derzeit recht entspannt – die Zahl der Neuinfektionen konstant. In öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie beispielsweise Geschäften und Markthallen gilt Maskenpflicht. In Paris haben Museen und Sehenswürdigkeiten wieder geöffnet – Tickets müssen in der Regel vorher online gebucht werden. Das Disneyland in der Nähe der französischen Hauptstadt empfängt wieder Besucher. Touristen können auch bis zur Spitze des Eiffelturms. Die Zahl der Tickets ist aber begrenzt, damit die Menschen genug Abstand halten können. Viele Restaurants in Paris haben ihre Terrassen erweitert, um mehr Gäste im Freien bewirten zu können.

Griechenland: Die Einreise aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie fast allen EU-Staaten ist frei. Es besteht keine Quarantänepflicht. Reisende müssen sich aber mindestens 24 Stunden vor der Ankunft elektronisch anmelden und angeben, wo sie vorher waren und wo sie sich in Griechenland aufhalten werden. Ein Algorithmus errechnet dann, ob und welche Reisende nach ihrer Ankunft einen Corona-Test machen müssen. Vorsicht: Bei Nichteinhaltung dieser Bestimmung könnte eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro verhängt werden. Maskenpflicht besteht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Museen und archäologischen Stätten. Wenn in Bars und Restaurants mindestens 1,5 Meter Abstand eingehalten wird, muss keine Maske getragen werden. Griechenland ist weiterhin eines der Länder der EU mit den niedrigsten Infektionszahlen.

Grossbritannien: Reisende aus Deutschland und vielen anderen Ländern müssen in England nicht mehr in eine zweiwöchige Quarantäne. Diese Regelung gilt für mehr als 70 Staaten und Überseegebiete, die nach Auffassung der Regierung die Corona-Krise im Griff haben. Dazu zählen etwa Österreich, die Schweiz und Italien. Wer nach Großbritannien einreist, muss dennoch aufpassen: Vorab muss ein Formular ausgefüllt werden. Zudem werden die Listen mit den „Luftbrücken“ zwischen Großbritannien und anderen Ländern regelmäßig aktualisiert. Die Staatenauswahl kann also schnell veraltet sein. Auch Schottland, Wales und Nordirland verkündeten Lockerungen. Ob Einreisebestimmungen oder das Tragen von Mundschutz: Jeder Landesteil entscheidet über seine eigenen Maßnahmen. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.

Irland: Guinness in Dublin trinken oder an der Steilküste wandern: In der Republik Irland sind Reisen wieder erlaubt, auch auf die Inseln. Aber wer aus einem anderen Staat anreist, muss zunächst für 14 Tage in Selbstisolation. Das soll sich allerdings bald ändern. Dann gibt es für Einreisende aus Staaten mit geringen Infektionszahlen keine Quarantänepflicht mehr. Eine entsprechende „Grüne Liste“ wollte die Regierung ursprünglich schon am Montag (20. Juli) veröffentlichen. Doch dies musste kurzfristig aus organisatorischen Gründen verschoben werden, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest. Irland hat die Pandemie durch frühe Maßnahmen gut unter Kontrolle.

Island: Die stark vom Tourismus abhängige Insel im Nordatlantik führte Mitte Juni die Möglichkeit für Urlauber ein, sich direkt bei der Einreise auf Corona testen zu lassen. Damit wurde internationalen Touristen eine Alternative zur seit April vorgeschriebenen 14-tägigen Quarantäne nach der Ankunft gegeben. Für deutsche Island-Abenteurer fällt diese Maßgabe seit dem vergangenen Donnerstag weg, weshalb sie sich nun ebenso wie Reisende aus Dänemark, Norwegen und Finnland auch ohne Corona-Test auf die Suche nach Gletschern und Geysiren machen können. Bedingung dafür ist lediglich, dass man in den 14 Tagen vor der Einreise nicht in einem Risikogebiet gewesen ist.

Italien: Reisende aus der EU oder aus dem Schengenraum dürfen seit Juni ohne Beschränkungen nach Italien einreisen. Sie müssen – anders als Besucher aus Nicht-EU-Ländern – auch nicht in Quarantäne. Innerhalb des Landes darf man sich ungehindert fortbewegen. Die Infektionszahlen waren zuletzt leicht angestiegen, was neue Unruhe ausgelöst hatte. Allerdings beschränkt sich das auf lokale, kleinere Virusherde. In Geschäften, Zügen oder anderen geschlossenen Räumen gilt Maskenpflicht, sie wurde gerade bis mindestens 31. Juli verlängert. An Stränden müssen Distanzregeln eingehalten werden – was teils aber nicht richtig gelingt. An Seen im Inland bleiben Bäder aber unter der Woche teils sehr leer. In den Bars und Restaurants haben viele Wirte ihre Tische fast komplett nach draußen gestellt. Manchmal gibt es zusätzlich eine Plexiglas-Abtrennung zum nächsten Tisch. Vorherige Reservierungen sind erwünscht, aber kein Muss.

Kroatien: Kroatien erlaubt Deutschen und Bürgern einiger anderer EU-Staaten seit Anfang Juni die Einreise ohne Nachweis bestimmter Gründe. Seit 10. Juli gilt dies für die Bürger aller EU-Staaten. Die Reisenden müssen an der Grenze lediglich erklären, wo sie sich aufhalten werden und wie sie erreichbar sind. Damit sollen sie gefunden werden können, wenn es in ihrer Umgebung neue Corona-Infektionen gibt. Ein entsprechendes Formular kann vor Reiseantritt aus dem Internet heruntergeladen werden. An den Stränden gelten Abstandsregeln, eine Überbelegung soll verhindert werden. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt seit dem 13. Juli wieder Maskenpflicht.

Luxemburg – Reisewarnung: Das Auswärtige Amt warnt wegen der hohen Infektionszahlen aktuell vor „nicht notwendigen, insbesondere touristischen Reisen“ nach Luxemburg. An den Grenzen zum Großherzogtum gibt es keine Kontrollen und keine Einreisebeschränkungen. Maskenpflicht gibt es unter anderem im öffentlichen Nahverkehr. In Geschäften und öffentlichen Einrichtungen muss zudem ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. In manchen Bereichen gelten unter Umständen noch strengere Bestimmungen.

Malta: Nach Malta dürfen Bürger aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und vielen weiteren Ländern Europas, die als „sicher“ eingestuft sind, in der Regel wieder ohne Beschränkungen einreisen. Allerdings dürfen sie in den vergangenen 14 Tagen nicht außerhalb dieser „sicheren“ Länder gewesen sein. Nach Angaben des AA messen die Malteser bei der Ankunft die Körpertemperatur. Liegt sie bei 37,2 Grad Celsius oder höher, wird ein Corona-Test durchgeführt.

Niederlande: Für Deutsche ist der Holland-Urlaub möglich. „Touristen aus Ländern mit vergleichbaren niedrigen Gesundheitsrisiken wie in unserem Land sind in diesem Sommer willkommen in den Niederlanden“, schreibt die Regierung. Und das gilt sicher für die deutschen Nachbarn. Urlaubsunterkünfte müssen aber unbedingt vorab reserviert werden, mahnen die Behörden. Das gilt auch für Restaurants, Museen und viele andere Sehenswürdigkeiten. Angesichts sinkender Infektionszahlen hat sich die Lage deutlich entspannt. Dennoch bleibt die Grundregel im öffentlichen Leben, also auch in Geschäften und an Stränden: ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht. Touristen sollen aber Bus, Bahn oder Metro möglichst nicht zu den Stoßzeiten nutzen.

Norwegen: Auch für Norwegen wurde die Reisewarnung des AA vor wenigen Tagen aufgehoben. Seit Mittwoch dürfen deutsche Urlauber wieder quarantänefrei einreisen, seitdem schießen die Touristenzahlen im Land wieder in die Höhe. Dabei hatte der Norwegen-Urlaub für Deutsche lange in der Schwebe gehangen, da die Norweger ihre Mitte März geschlossenen Grenzen relativ lange dicht ließen. Am 10. Juli gab die norwegische Regierung dann grünes Licht für mehrere Länder mit zufriedenstellenden Corona-Zahlen – darunter auch das für den norwegischen Tourismus so wichtige Deutschland. Die Pflicht zur zehntägigen Quarantäne nach der Ein- oder Rückreise nach Norwegen fällt damit weg.

Österreich: Reisende aus Deutschland haben wieder freie Fahrt nach und durch Österreich. Intensive Kontrollen haben die Behörden allerdings an den Grenzen zu Ungarn oder Slowenien angekündigt. Das ist die Folge der Reisewarnungen Österreichs für die sechs Westbalkan-Staaten sowie für Rumänien und Bulgarien. In den meisten Urlaubsregionen Österreichs gibt es kaum mehr coronabedingte Beschränkungen. Auf Mindestabstand nicht zuletzt beim Baden und Wandern muss aber geachtet werden. Eine Maskenpflicht besteht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften wie Friseursalons. In einigen Orten Kärntens muss abends eine Maske getragen werden. Einziges Bundesland mit genereller Maskenpflicht im öffentlichen Raum ist Oberösterreich. Insgesamt ist die Corona-Lage unter Kontrolle, zuletzt stiegen die Zahlen allerdings wieder etwas an. Die Gesamtzahl der akuten Infektionsfälle liegt bei rund 1.300.

Polen: Seit dem 13. Juni hat das Land seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern geöffnet. Einreisende EU-Ausländer und Polen müssen nicht in Quarantäne und können sich innerhalb des Landes ungehindert bewegen. Maskenpflicht gilt im öffentlichen Nahverkehr und – wenn ein Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann – in öffentlichen Räumen. Hotels, Einkaufszentren sowie Restaurants und Cafés sind geöffnet. Das Gleiche gilt für Friseursalons, Kosmetikstudios, Schwimmbäder und Fitnessstudios. Die Zugverbindungen zwischen Deutschland und Polen wurden Ende Juni wieder aufgenommen. Seit dem 1. Juli fliegt die polnische Fluglinie Lot wieder Ziele im Ausland an.

Portugal: Für Deutsche gibt es in Portugal keine Einreisebeschränkungen. Besucher müssen aber Angaben unter anderem zum Zielort und auch zur Erreichbarkeit während des Aufenthalts im Lande machen. Zudem wird die Körpertemperatur gemessen. Portugal galt lange Zeit als eines der Länder Europas, die vergleichsweise gut und mit geringen Ansteckungs- und Opferzahlen durch die Krise gekommen waren. Seit einigen Wochen wird aber eine besorgniserregende Zunahme der Neuinfektionen vor allem im Großraum Lissabon verzeichnet. In mehreren (von Touristen weniger besuchten) Vororten der Hauptstadt gilt deshalb seit Ende Juni ein Lockdown, der dieser Tage bis zum 26. Juli verlängert wurde.

Rumänien: EU-Bürger dürfen frei nach Rumänien einreisen. Allerdings könnten diese nachher Probleme bei der Ausreise bekommen, weil wegen einer Explosion der Infektionszahlen Reisende aus Rumänien in mehreren EU-Ländern mit Hindernissen rechnen müssen. So werden sie etwa im Nachbarland Ungarn automatisch unter Quarantäne gestellt. Seit Tagen steigt die Zahl der Infektionen dramatisch. Plus 799 Neuinfektionen binnen 24 Stunden waren es am Freitag. Das ist gut fünfmal so viel wie vor den Mitte Mai in Kraft getretenen Lockerungen der Vorsichtsmaßnahmen. Quarantänepflicht gibt es derzeit nicht. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt Maskenpflicht, Distanzpflicht in Gastronomie, an den Stränden und bei Kulturveranstaltungen im Freien.

Schweden: Die Schweden haben trotz insgesamt sinkender Todes- und Infektionszahlen noch vergleichsweise hohe Corona-Werte zu verkraften. Dies sorgt unter anderem dafür, dass sie innerhalb Skandinaviens und Europas nicht so freizügig reisen können wie manch andere. Die schwedischen Grenzen sind für EU-Bürger dagegen offen – die Anreise per Flugzeug, Fähre oder Auto über die Öresundbrücke ist möglich, und auch innerhalb des Landes gibt es keine Beschränkungen. Angesichts der sinkenden Infektionszahlen hob das AA am vergangenen Dienstag seine Reisewarnung für das skandinavische Land auf.

Schweiz: Einreisen aus Schengenstaaten mit Ausnahme Schwedens sind bislang problemlos möglich, wer aber vorher in einem von 29 Risikoländern war, muss erst einmal in die Quarantäne. Dazu gehören neben Schweden auch Serbien, die USA, Russland oder Israel. Die Liste der Risikoländer wird gerade erweitert, Luxemburg soll etwa dazukommen. Wer sich vor der Quarantäne drückt, kann mit 10.000 Franken (9.300 Euro) bestraft werden. Restaurants, Bars und Clubs sind auf, aber immer mehr Kantone führen neue Einschränkungen ein: eine Beschränkung auf 100 Gäste etwa, und Besucher müssen Kontaktdaten hinterlassen. Maskenpflicht besteht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Über ähnliche Vorschriften in Geschäften wird diskutiert.

Slowakei: Deutsche können ohne Einschränkungen in die Slowakei einreisen. Nur für Transitreisen aus Risikostaaten gibt es Quarantänevorschriften, deren Nichteinhaltung bestraft wird. Das Land war vom Coronavirus kaum betroffen und hat deshalb die meisten anfangs sehr strengen Corona-Schutzmaßnahmen wieder gelockert. Weiterhin ist in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Inneren von Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, in Lokalen nur beim Rein- und Rausgehen. In Warteschlangen etwa an Kassen ist ein Zwei-Meter-Abstand empfohlen. Bei Kulturveranstaltungen kümmern sich die Veranstalter um ausreichenden Abstand zwischen den Zuschauern.

Slowenien: Das EU-Land zwischen Alpen und Adria lässt Reisende aus Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern ohne Auflagen einreisen. Wer dort Urlaub machen will, muss nicht einmal mehr eine Buchungsbestätigung vorlegen. Darüber hinaus können Bürger aus diesen sowie anderen Ländern im Transit durch das kleine Land reisen. Slowenien dient jenen Urlaubern aus Deutschland als Durchreiseland, die mit dem eigenen Wagen nach Kroatien fahren. Es verfügt selbst über einen 46 Kilometer langen Abschnitt an der Adria mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur. Es gelten Abstandsregeln, in geschlossenen öffentlichen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln muss eine Maske getragen werden.

Spanien: Urlauber aus der EU und den Schengenstaaten dürfen seit dem 21. Juni unbegrenzt nach Spanien einreisen. Der Spanien-Besucher muss aber bedenken, dass im ganzen Land weiterhin strenge Corona-Regeln wie Maskenpflicht und Abstandsgebot gelten. Diese wurden zudem von immer mehr Regionen - unter anderem auch Mallorca und den restlichen Balearen – aufgrund einer Zunahme der Neuinfektionen oder aus reiner Vorsicht in den vergangenen Tagen verschärft. Fast überall (nur nicht in Madrid und auf den Kanaren) gilt inzwischen unter anderem eine verschärfte Maskenpflicht auch im Freien. Ausnahmen: am Strand, am Pool, beim Essen und Trinken sowie beim Sport.

Große Sorgen muss man sich nicht machen. Die Pandemie ist in den meisten Regionen des einstigen Corona-Hotspots weitgehend unter Kontrolle. Sorge bereitet aber vor allem die jüngste Entwicklung in Katalonien. Dort hat man jetzt die Lockerungen für die nächsten 15 Tage gebremst. Versammlungen von mehr als zehn Menschen sind auch im privaten Bereich wieder verboten. Diskos wurden geschlossen, Bars und Restaurants dürfen nur die Hälfte ihrer Plätze besetzen. Wichtig für Spanien-Besucher: Man muss ein Online-Formular ausfüllen und erhält dann einen QR-Code, der bei der Einreise vorzuweisen ist. Bei der Einreise wird auch die Körpertemperatur gemessen.

Tschechien: Die Einreise ist für Deutsche bereits seit Anfang Juni wieder möglich. Eine Quarantäne oder ein negativer Corona-Test sind nicht erforderlich. Eine Maskenpflicht gilt derzeit noch in der Prager U-Bahn sowie in der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien, wo es zuletzt mehr Neuinfektionen gegeben hatte. Die Hauptstadt Prag versucht, Touristen mit Kultur-Gutscheinen anzulocken – Hotels und Restaurants im historischen Stadtkern sind aber noch ungewöhnlich leer. Bisher gab es in Tschechien mehr als 350 Todesfälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion.

Türkei – Reisewarnung: Für die Türkei als Nicht-EU-Staat gilt derzeit die Reisewarnung des AA bis zum 31. August. Das Land hofft aber, dass diese bald und damit deutlich eher aufgehoben wird. Das drittbeliebteste Urlaubsland der Deutschen wird derzeit aber als Corona-Risikogebiet eingestuft, die Aufhebung der Reisewarnung ist damit unwahrscheinlich. Menschen, die aus einem Risikogebiet in Deutschland einreisen, müssen mit einer 14-tägigen Quarantäne rechnen. Allerdings können Urlauber aus der Türkei von der Quarantäneregelung befreit werden, wenn sie bei der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Nach der Einreise aus Deutschland in die Türkei gibt es keine Quarantänepflicht mehr. Am Flughafen wird aber die Temperatur gemessen. Bei Symptomen kann ein Corona-Test durchgeführt werden – das türkische Gesundheitsministerium entscheidet dann über das weitere Vorgehen. An den Stränden gilt ein Sicherheitsabstand, am Pool gibt es nur abgepackte Handtücher, in Flughäfen und Hotels werden Wärmebildkameras eingesetzt. Die Regierung hat ein Zertifikationsprogramm für Gastronomen und Hotels entwickelt. Auch deutsche Firmen stellen Inspektoren.

Ungarn: Deutsche Urlauber können ohne Einschränkungen in Ungarn einreisen, wenn sie ihre Reise in einem Land antreten, das als sicher in Hinblick auf die Pandemie eingestuft ist. Deutschland und die meisten EU-Staaten gelten als sicher. Der Transit durch Ungarn ist allerdings in jedem Fall möglich, diese Reisenden dürfen aber von bestimmten Transitkorridoren nicht abweichen und müssen das Land in maximal 24 Stunden verlassen. In Ungarn haben die meisten Hotels, Restaurants und Bars wieder geöffnet. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis und Geschäften gilt eine Maskenpflicht. Außerdem sind Abstandsregeln zu beachten.

Zypern: Die Insel meldet seit der Öffnung ihres Tourismus wenige Corona-Infektionen von Reisenden oder Einheimischen. Wer nach Zypern fährt, muss sich vor dem Antritt elektronisch anmelden. Wird ein Mensch positiv getestet, muss er 14 Tage lang in eigens eingerichtete Isolier-Unterkünfte in Hotels. Die Kosten übernimmt Zypern. Eine Maskenpflicht gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel und Krankenhäuser. Die Urlaubsinsel hat verglichen mit anderen Staaten Europas eine sehr niedrige Infektionsrate.

Zurück