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Tag der Umwelt: Von Wurm­kiste und Thermobecher

Frau mit Glastrinkflasche und Einkaufsbeutel
Um die Öffentlichkeit für Umweltschutz zu sensibilisieren, findet jährlich am 5. Juni der Weltumwelttag statt. Dieses Jahr unter dem Motto: „Nein zu Wegwerf-Plastik – ja zu Mehrweg!“ | Bild: jchizhe / AdobeStock

Egal ob beruflich oder privat – die moderne Lebensweise verlangt der Umwelt oft einiges ab. Um das Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Verhaltens und ökologische Courage zu fördern, findet jährlich am 5. Juni der Weltumwelttag statt. Aus diesem Anlass haben wir uns in der PTAheute-Onlineredaktion einmal umgehört und nach einfachen Verhaltenstipps für den – beruflichen und privaten – Alltag gefragt.

Ich versuche so oft wie möglich, meinen eigenen Thermobecher mitzunehmen, wenn ich mir in einem Café oder beim Bäcker einen Coffee-to-go hole – somit braucht kein Einwegbecher dafür verwendet werden.

Außerdem achte ich beim Zähne putzen oder Einseifen unter der Dusche darauf, das Wasser nicht die ganze Zeit laufen zu lassen, sondern es abzustellen. Denn zu häufiges und langes Waschen schadet nicht nur der Haut, sondern auch der Umwelt.“

Viola Schlitter, Redakteurin PTAheute.de

Schon beim (wöchentlichen) Einkauf kann ich viel für die Umwelt tun. Mithilfe einer Einkaufsliste wandert nur das in meinen Korb, was ich wirklich benötige. So spare ich Geld und werfe weniger weg, da in meinem Kühlschrank kein Überangebot herrscht. Einkaufstüten oder -körbe mitzunehmen, statt jedes Mal neu zu kaufen, ist ein langbewährter Tipp und bei vielen schon zur Gewohnheit geworden. 

Beim Einkaufen selbst achte ich auf Verpackung und Regionalität. Ich kaufe Gemüse und Obst, aber auch Fleisch- oder Backwaren möglichst lose – die Mitarbeiter an der Fleischtheke oder beim Bäcker packen die gekaufte Ware häufig auch in die mitgebrachte Tüte oder den Vorratsbehälter. 

Milchprodukte und Getränke nehme ich am liebsten in Mehrwegglas mit. Denn während die Mehrweg-PET-Flasche bis zu 20-mal neu befüllt werden kann, können Glasflaschen bis zu 50-mal wieder verwendet werden. (Tipp: Auf den Pfandpreis achten! Der Einwegflaschenpfand beträgt 25 Cent, der für Mehrwegflaschen nur 8 oder 15 Cent.) 

Um lange Transportwege zu vermeiden, kaufe ich Gemüse und Obst am liebsten vom Bauern aus der Region und Mineralwasser entspringt einer Quelle keine 100 km von meinem Wohnort entfernt.

Übrigens: Viele Supermärkte haben eine Ecke, in der sie Waren anbieten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum in Kürze abläuft. Diese Produkte sind im Preis reduziert und geschmacklich vollkommen in Ordnung. So hilft man dabei, weniger Lebensmittel wegzuwerfen.“

Melissa Iakovidou, Online-Producerin PTAheute.de

Gut zu wissen: Der Weltumwelttag

1972 wurde der internationale Weltumwelttag (World Environment Day) von den Vereinten Nationen – zur Erinnerung an die Eröffnung der Konferenz der Vereinten Nationen zum Schutz der Umwelt – ins Leben gerufen. 

Seit 1976 wird auch in Deutschland jedes Jahr am 5. Juni mit dem „Tag der Umwelt“ ökologisches Verhalten gefördert und daran erinnert, dass der Mensch selbst, die Vielfalt und Stabilität der Umwelt bedroht. Dieses Jahr findet der Aktionstag unter dem Motto „Natur stärken – Klima schützen“ statt. Quelle: Bundesinstitut für Umwelt, Naturschutz und nukelare Sicherheit 

Umweltschutz fängt für mich im Kleiderschrank an. Wir haben eigentlich alle mehr als genug Kleidung, deshalb versuche ich Kleidungsstücke so lange wie möglich zu tragen, Löcher zu stopfen, einzelne Stücke umzunähen und weiterzugeben. Neue Kleidung kaufe ich kaum noch, da man für sehr wenig Geld in Second-Hand-Shops – online und offline – tolle Klamotten für wenig Geld finden kann, die oft sogar wie neu sind!

Seit der Corona-Pandemie sind Zimmerpflanzen super beliebt. Pflanzen sollten regelmäßig gedüngt werden, passend dazu gibt’s sogenannte Wurmkisten. So eine stylische Kiste ermöglicht das Kompostieren in der Wohnung oder auf dem Balkon. Kompostwürmer und Mikroorganismen zerlegen Bioabfälle und erzeugen daraus Dünger für Pflanzen. Das ganze braucht wenig Platz und stinkt nicht! Die Vorteile: Man muss den Biomüll nicht zur Tonne bringen bzw. hat weniger Restmüll, falls man keine Biotonne hat. Außerdem spart man sich Geld für teuren Dünger und hat neue Mitbewohner.“

Julia Hinger, Social Media Managerin PTAheute.de

Ich nutze sehr gerne die Öffentlichen Verkehrsmittel, um unterwegs zu sein. Wenn man es mit den Kosten für ein eigenes Auto vergleicht, ist es billiger und man ist stellenweise sogar schneller am Ziel, weil man eben nicht eine Stunde im Feierabendverkehr steckt.

Gut erhaltene Kleidung, die ich selbst nicht mehr trage, spende ich an die Caritas anstatt sie wegzuschmeißen.

Bevor ich etwas online bestelle, schaue ich außerdem zuerst, ob ich das Produkt im lokalen Handel finde. So fallen keine langen Lieferwege an und ich kann es mir persönlich abholen, anstatt es liefern zu lassen.“

Tanja Rosza, ehemalige Werkstudentin PTAheute.de 

Ich versuche Dinge nicht sofort wegzuwerfen, sondern überlege mir, wie ich sie noch weiter nutzen kann. So verwende ich zum Beispiel Verpackungsfolien jeglicher Art (sofern ich sie nicht vermeiden kann) als Müllbeutel für den Restmüll. Besonders geeignet sind dafür die Verpackungen von Toilettenpapier und Küchenrollen, aber auch Umverpackungen von Elektrogeräten und Co. Aber Vorsicht: Die meisten Plastikverpackungen haben Luftlöcher. Das sollte man bei der Entsorgung von flüssigem Restmüll bedenken.  

Außerdem stelle ich Dinge, für die ich selbst keine Verwendung mehr finde, auf Kleinanzeigenportale. Denn nicht selten sucht jemand anderes genau nach diesem Gegenstand und freut sich dann über ein echtes Schnäppchen.

Und um Wasser zu sparen, habe ich auch noch einen Lieblingstipp: Das Wasser vom Salat- oder Gemüsewaschen fange ich mit einer Schüssel auf und gieße damit meine Pflanzen.“

Nadine Y. Sprecher, Redakteurin PTAheute.de

Tüten an der Supermarktkasse sollten eigentlich schon längst kein Thema mehr sein – trotzdem gibt es sie und sie werden gekauft. Damit ich selbst nicht in diese Situation gerate, wenn ich einmal etwas spontan einkaufen muss, habe ich in der Handtasche immer eine kleine, zusammengerollte Einkaufstasche und im Auto einen Einkaufskorb. 

Wenn wir Eis essen gehen, wählen wir entweder das Eis direkt in der Waffel, um es vor Ort zu verzehren, oder – wenn wir es mit nach Hause nehmen – den Waffelbecher. Bei der Mitnahme verzichten wir außerdem auf die angebotenen Einweglöffel. Die brauchen wir ja zuhause nicht.

Mein Lieblingstipp, um überflüssigen (Verpackungs-)Müll zu vermeiden: Ihn gar nicht erst einkaufen. Obst und Gemüse gibt es in der Zwischenzeit sogar in den gängigen Discountern lose und teilweise sogar regional. Wir kaufen Obst und Gemüse je nach Jahreszeit beim Obsthof oder auf dem Wochenmarkt. Außerdem bestellen wir regelmäßig eine Biokiste.“

Cornelia Neth, Chefredakteurin PTAheute.de

Die 72-Stunden-Regel

Wer künftig ein paar der hier genannten Tipps im Alltag umsetzen möchte, tut gut daran, dabei schrittweise vorzugehen. Nehmen Sie sich ein oder zwei Punkte vor, die Sie noch diese Woche umsetzen wollen und fangen Sie gleich damit an! Denn gemäß der 72-Stunden-Regel sinkt die Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung eines Plans auf etwa ein Prozent, wenn man nicht innerhalb von drei Tagen mit den ersten Schritten beginnt. 

Überlegen Sie sich also am besten gleich, wie und wann sie dieses Verhalten in Ihren Alltag integrieren können und setzen Sie sich ein Ziel bis wann diese Sache zu Ihrer Gewohnheit geworden ist. Sobald Ihnen das gelungen ist, nehmen Sie die nächsten Punkte in Angriff. So vermeiden Sie, sich in der Vielzahl der Möglichkeiten zu verlieren und letztlich an der Umsetzung zu scheitern. Die stetigen, kleinen Erfolgserlebnisse halten zudem Ihre Motivation aufrecht, um langfristig am Ball zu bleiben. 

Jetzt sind Sie gefragt!

Haben Sie noch weitere kreative Ideen für mehr Umweltschutz im Alltag? Dann schreiben Sie uns gern via Instagram, Facebook oder per Mail an onlineredaktion@ptaheute.de. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen.