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Hitzekollaps, Sonnenstich und Co.: Was bei Hitzenotfällen zu tun ist

Seniorin sitzt erschöpft auf einer Bank im Park
Bei Hitzenotfällen gilt es schnell zu handeln. | Bild: pikselstock / AdobeStock

An besonders heißen Tagen können bei falschem Verhalten Gefahren wie Hitzschlag, Hitzekollaps oder Hitzestich drohen. Doch wie unterscheiden sich die einzelnen hitzebedingten Gesundheitsprobleme und was ist im jeweiligen Notfall zu tun? Eine Broschüre vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Umweltbundesamt (UBA) „Klimawandel und Gesundheit“ greift die jeweiligen Symptome auf und zeigt, wie man sich bei sommerlichen Temperaturen richtig verhält. 

Welche Maßnahmen bei Hitzeschäden zu ergreifen sind, haben wir für Sie genauer zusammengefasst.

Schnelles Handeln bei einem Hitzschlag 

Der Organismus nimmt mehr Wärme auf, als er wieder abgeben kann. Die Körpertemperatur steigt daher rasch an und kann bis zu 41 Grad Celsius erreichen. Symptome eines Hitzschlags sind neben hoher Körpertemperatur eine außergewöhnliche Unruhe, rote Haut, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit. 

Da ein Hitzschlag lebensgefährlich ist, sollte sofort ein Arzt verständigt werden. Bis zu dessen Eintreffen sollte die betroffene Person an einen kühlen Ort gebracht und dessen Kleidung gelockert werden. Kühle und feuchte Umschläge sind sinnvoll. Ist die Person bei Bewusstsein, sollte ihr etwas zu trinken gegeben werden.  

Kritischer Blutdruckabfall bei Hitzekollaps

Bei anhaltender Hitze führt die vermehrte Durchblutung der Haut zwecks Wärmeabgabe zu einem kritischen Blutdruckabfall. Aufgrund der dadurch verminderten Hirndurchblutung kommt es zu kurzfristiger Bewusstlosigkeit bis hin zum Kollaps. 

Die betroffene Person sollte an einen möglichst schattigen Ort gebracht und umgehend ein Notarzt verständigt werden. Falls möglich, verabreicht man portionsweise salzhaltige Flüssigkeit. 

Hitzeerschöpfung nach heißen Tagen

Die Hitzeerschöpfung ist eine mildere Form von Hitzebelastung. Sie kann nach mehreren heißen Tagen als Folge von unzureichendem Trinken hervorgerufen werden. Charakteristische Symptome sind 

  • langsam zunehmende Schwäche, 
  • blassgraue und feuchtwarme Haut, 
  • Muskelkrämpfe, 
  • Übelkeit, 
  • Schwindel, 
  • Verwirrtheit, 
  • Kreislaufkollaps und/oder Bewusstlosigkeit. 

Insbesondere ältere Menschen sind häufig von Hitzeerschöpfung betroffen. 

Der Verlust an Wasser und Elektrolyten muss ausgeglichen werden. Bessern sich die Symptome nicht binnen einer Stunde, ist ärztliche Hilfe erforderlich. Ansonsten sind Abkühlung (z. B. kühle Dusche, nasses Tuch) und Ruhe ratsam. 

Hitzekrämpfe durch Anstrengung und vermehrtes Schwitzen

Kommt es bei (erhöhter) Anstrengung zu vermehrtem Schwitzen und dadurch zu dem Verlust von Flüssigkeit und Salz, können Hitzekrämpfe auftreten. Das wiederum führt zu Muskelschmerzen und -krämpfen. Diese treten typischerweise im Bauch, in den Armen oder Beinen und in Verbindung mit einer anstrengenden Aktivität auf. 

Bei Herzproblemen oder natriumarmer Ernährung sowie bei über einer Stunde anhaltenden Hitzekrämpfen, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Ansonsten ist es ratsam, die Aktivität einzustellen, sich an einem kühlen Ort auszuruhen und einen Saft oder ein elektrolythaltiges Sportgetränk zu sich zu nehmen. 

Hirnhautentzündung durch Sonnenstich

Eine starke Sonneneinstrahlung auf den unbedeckten Kopf kann eine Entzündung der Hirnhäute (aseptische Meningitis) und ein gefährliches Hirnödem verursachen. Symptome sind starke Kopfschmerzen, Nackensteife, Lichtscheu, Übelkeit, Erbrechen sowie Bewusstseinstrübung. 

Die betroffene Person sollte an einen schattigen Ort gebracht und mit nassen Tüchern bedeckt werden. Bei ausgeprägter Symptomatik sollte der Notarzt alarmiert werden. 

Gut zu wissen: Wann der Notarzt zu kontaktieren ist

Bei folgenden Symptomen sollte stets der Notarzt oder Rettungsdienst verständigt werden: 

  • heftige Kopfschmerzen 
  • unstillbares Erbrechen 
  • sehr hohe Körpertemperatur 
  • plötzliche Verwirrtheit 
  • Krampfanfall 
  • Bewusstlosigkeit 
  • Kreislaufschock

Auf welche Verhaltenstipps an heißen Tagen zurückgegriffen werden kann, erfahren Sie unter Tipps für heiße Tage. Und damit neben dem Alltag auch die Arbeit bei hohen Temperaturen erträglich wird, haben wir für Sie im Beitrag „Wie Arbeiten bei Hitze erträglich wird“ nützliche Hilfestellungen zusammengefasst.