Corona-Schutzmaßnahmen
Corona-Pandemie
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Welche Masken sind wirklich effektiv?

Illustration von 5 Menschen mit Maske
Verschiedene Masken und andere Mund-Nasen-Bedeckungen haben die Forscher mit ihrem Prüfsystem getestet. Dabei erwiesen sich die unseren FFP2-Masken entsprechenden amerikanischen N95-Masken als besonders wirksam. | Bild: Pharanyu / Adobe Stock

Das Ziel der Wissenschaftler von der amerikanischen Duke-University in Durham war es nicht, eine systematische Masken-Studie durchzuführen. Sie wollten vielmehr eine Testmethode entwickeln, mit der sich schnell und einfach die Effektivität einer jeden Maske überprüfen lässt. Die von ihnen entworfene Prüfkammer hat sich in einer ersten Testserie bewährt – und interessante Ergebnisse erbracht.

Wie viele Tröpfchen gehen durch?

Die Prüfkammer arbeitet mit einer einfachen optischen Methode: Ein Maskenträger spricht in eine dunkle Box, in die quer zur Sprechrichtung ein Laserstrahl gerichtet ist. Wenn Tröpfchen des Sprechers durch seine Maske hindurch in die Kammerluft gelangen, wird der Laserstrahl gestreut. Dies wird von einer Handy-Kamera erfasst, woraufhin computerisiert die Zahl der Tröpfchen ermittelt wird.

Am wirksamsten: FFP2-Masken ohne Ventil

Verschiedene Masken und andere Mund-Nasen-Bedeckungen haben die Forscher mit ihrem Prüfsystem getestet. Dabei erwiesen sich die unseren FFP2-Masken entsprechenden amerikanischen N95-Masken als besonders wirksam. Sie ließen weniger als 0,1 Prozent der Tröpfchen durch. Doch N95-Masken mit Ausatemventil schnitten deutlich schlechter ab. Sie waren auch wesentlich weniger effektiv als gewöhnliche chirurgische Masken. Sogar einige selbst genähte Modelle erwiesen sich als wirksamer beim Zurückhalten der Tröpfchen.

Schutzwirkung von gut bis kontraproduktiv

Beim Vergleich verschiedener Stoffmasken ergaben sich erhebliche Unterschiede. Am besten schnitten Modelle mit Polypropylen-Anteil ab. Auch mehrschichtige Baumwollmasken waren gut wirksam. Sie hielten den größten Teil der Tröpfchen zurück. Als weniger geeignet stellten sich gestrickte Masken heraus. Sehr wenig Schutz bieten der Testreihe zufolge Bandanas (gefaltete Tücher). Und als kontraproduktiv erwiesen sich Fleece-Schlauchschals. Durch sie traten 10 Prozent mehr Tröpfchen hindurch, als beim Sprechen ohne jeglichen Mund-Nasen-Schutz in die Umgebung gelangten. Offenbar wurden durch das textile Material größere Tröpfchen in zahlreiche kleinere zerteilt. Da sich kleinere Tröpfchen länger in der Luft halten als größere, könnte die Ansteckungsgefahr für Mitmenschen also eher zunehmen.

Praxistaugliche Testmethode?

Die Forscher wollen nach diesen vorläufigen Ergebnissen noch weitere Testreihen vornehmen. Sie schlagen außerdem vor, die von ihnen entwickelte Prüfkammer in größerem Stil einzusetzen. So könnten zum Beispiel Maskenhersteller die Methode nutzen, um das Design ihrer Produkte zu optimieren. Auch im öffentlichen Raum oder an Schulen könnte man damit die Schutzwirkung von Masken überprüfen. Quelle: American Association for the Advancement of Science; Science Advances, 7. Aug. 2020 (DOI: 10.1126/sciadv.abd3083) 

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