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Wie ein körpereigenes Protein vor Blasenentzündung schützt

Die Verursacher schmerzhafter Blasenentzündungen sind meist uropathogene E.-coli-Bakterien. Mit ihren fadenförmigen Fortsätzen, den sogenannten Pili, können sie an menschliche Zellen binden. | Bild: Kateryna_Kon / Adobe Stock

Viel Uromodulin – wenig Harnwegsinfekte

Die Verursacher schmerzhafter Blasenentzündungen sind meist uropathogene E.-coli-Bakterien. Den Erregern kommen dabei ihre fadenförmigen Fortsätze, die Pili, zugute. Mit diesen binden sie an die Zellen von Blase, Harnleiter oder Harnröhre und setzen so eine Infektion in Gang. Einen Schutz gegen die E.-coli-Attacke bietet ein körpereigenes Protein – das Uromodulin. Es wird in der Niere synthetisiert und in den Urin abgegeben. Rund 70 Prozent aller Menschen sind Träger einer bestimmten Uromodulin-Genvariante. Diese führt dazu, dass das Schutzprotein in besonders großer Menge produziert wird. Dementsprechend haben diese Menschen ein geringeres Risiko für Harnwegsinfekte.

Das Protein bindet die Erreger

Wie das Uromodulin-Protein die Infektionserreger neutralisiert, konnten nun Schweizer Wissenschaftler aufklären: Das Uromodulin bildet lange Filamente, die ein charakteristisches Muster aus Zuckerketten tragen. An diese Zuckerketten binden die Pili der E.-coli-Bakterien. Es zeigte sich, dass die Uromodulin-Filamente die Bakterien-Pili regelrecht umhüllen. Die Erreger können dann nicht mehr an die Zellen im Harntrakt binden und keine Infektion auslösen. Diese Forschungsergebnisse könnten bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen Harnwegsinfekte nützlich sein. Quelle: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich)