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Zeitumstellung: Babys und Kleinkinder haben's schwer

Die meisten Babys und Kleinkinder haben mit der Zeitumstellung stark zu kämpfen. | Bild: candy1812 / Adobe Stock

In den ersten Lebenswochen und -monaten müssen Säuglinge lernen, sich auf den Tag-Nacht-Wechsel einzustellen, und regelmäßige Schlaf- und Essenszeiten entwickeln. Wie der Schlafbedarf, ist auch der Zeitpunkt, wann ein Kind zu einem stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus findet, individuell verschieden und hängt nicht zuletzt von einem biologischen Reifungsprozess ab (Wachstum, Ausdifferenzierung des Gehirns). Einige schlafen schon früh durch, bei anderen dauert es etwas länger – wieder andere schlafen für einige Zeit durch und dann plötzlich wieder nicht mehr. 

Mit der Zeitumstellung haben jedoch die meisten Babys und Kleinkinder stark zu kämpfen, denn es ändert sich abrupt ihr gewohnter Schlaf-Wach-Rhythmus. Und je jünger die Kinder sind, desto ausgeprägter sind die Probleme. Vor allem Säuglinge unter sechs Monaten reagieren sensibel, wenn sich zeitliche Abläufe ändern. Sie sind oft unausgeschlafener und quengeliger als sonst. Mitunter dauert es bis zu einer Woche, bis sich Babys an die Zeitumstellung gewöhnt haben.

Abhilfe schaffen

Was aber können Sie Eltern raten, die bei Ihnen in der Apotheke Rat suchen? Um es vorweg zu nehmen: eine medikamentöse Therapie ist in der Regel nicht notwendig. Eltern können den Kleinen den Wechsel erleichtern, indem sie die Zeitumstellung Schritt für Schritt vorwegnehmen. Bei Säuglingen beginnen die Eltern etwa eine Woche vor der Umstellung damit, ein paar Tage genügen jedoch auch. Der Nachwuchs wird jeden Tag zehn Minuten später ins Bett gebracht. Mit der Zeitumstellung gehen sie dann zur gewohnten Zeit ins Bett und stehen zur gewohnten Zeit auf. Kleinkinder vertragen durchaus auch größere Schritte. Hier empfehlen Experten, sie jeden Tag 15 bis 20 Minuten später ins Bett zu bringen. 

Kinderärzte raten, nicht nur die Zeiten des Zubettgehens und Weckens anzupassen. Es gehe auch um andere Fixpunkte im Tagesablauf, etwa die Essenszeiten. Diese verschieben Eltern am besten ebenfalls entsprechend leicht von Tag zu Tag. So sollte der Wechsel von der Sommer- auf die Winterzeit für die ganze Familie problemlos gelingen.

Hat die Zeitumstellung bald ein Ende?

Ende August 2018 hat die EU-Kommission vorgeschlagen, die Zeitumstellung in Europa abzuschaffen. Aber ob und wann das Aus für Sommer- und Winterzeit kommt, ist noch unklar. Denn entgegen des Vorschlags der EU-Kommission sollen die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten jeweils selbst entscheiden können, ob sie auch in Zukunft noch auf Sommer- bzw. Winterzeit umstellen. Gleichzeitig möchte Brüssel aber auch vermeiden, dass die europäische Gemeinschaft durch unterschiedliche Zeitregelungen gespalten wird. Es bleibt also abzuwarten, ob tatsächlich und vor allem wann die Deutschen ihre Uhr nicht mehr zweimal im Jahr umstellen müssen.