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Rückgang der Sterberate: Zunahme an Herzerkrankungen

Gemäß dem aktuellen Herzbericht 2018 sterben immer weniger Menschen an kardiovaskulären Erkrankungen, wenngleich die Zahl der Herzerkrankungen dennoch weiter steigt. | Bild: zinkevych / Adobe Stock

Erfreulicherweise ist die kardiovaskuläre Sterblichkeit in Deutschland zurückgegangen. Das zeigt der neue Herzbericht 2018 der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). So starben im Jahr 2016 immerhin 2,1 Prozent weniger Patienten an kardiovaskulären Erkrankungen als noch im Jahr 2014. Trotzdem bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 37,2 Prozent aller Todesfälle die Todesursache Nummer 1. An zweiter Stelle stehen mit 25,3 Prozent die Krebserkrankungen.

Mehr Ältere – mehr Herzkrankheiten

Insgesamt haben Herzerkrankungen in Deutschland zugenommen. Eine Trendwende ist angesichts der älter werdenden Bevölkerung und der verbesserten Behandlungsmöglichkeiten auch nicht zu erwarten, erklären Experten. Eine starke Zunahme verzeichnen sie vor allem bei den Herzklappenerkrankungen (+ 5,8 Prozent), den Herzrhythmusstörungen (+ 3,0 Prozent) und der Herzinsuffizienz (+ 3,7 Prozent).

Herzinsuffizienz seltener tödlich

Obwohl die Herzinsuffizienz häufiger geworden ist, sterben daran inzwischen erheblich weniger Menschen. Die Sterblichkeitsrate hat sich innerhalb nur eines Jahres (von 2015 auf 2016) um 4,6 Prozent verringert. Andererseits stellt die Herzschwäche weiterhin die häufigste Ursache für eine stationäre Behandlung dar – mit voraussichtlich noch steigender Tendenz.

Weniger Herzinfarkte

Die Zahl der Herzinfarkte ist zurückgegangen. Herzspezialisten werten dies als Erfolg von Präventionsstrategien. Die Sterberate nach Herzinfarkt ist allerdings seit einiger Zeit nahezu unverändert geblieben.

Frauen im Nachteil

Deutlich mehr Frauen als Männer sterben an Herzkrankheiten (51,9 zu 48,1 Prozent). Besonders gravierend ist der Geschlechterunterschied bei der Herzschwäche. Hier liegt die Sterblichkeitsziffer der Frauen um 64,1 Prozent höher als die der Männer. Bei Herzklappenerkrankungen ist sie um 51 Prozent höher, bei Herzrhythmusstörungen um 45,8 Prozent höher. Bei diesen Herzerkrankungen haben Frauen offensichtlich eine ungünstigere Prognose als Männer. Experten machen dafür Unterschiede in der Genetik sowie in der Anatomie von Herz und Gefäßen verantwortlich. Auch Unterschiede in der Wirkung von Herz-Kreislauf-Medikamenten spielen wohl eine Rolle. 

Quellen: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.; Deutsche Herzstiftung e.V.