Allergie
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Heuschnupfen: Was hilft gegen Pollen-Allergie?

Mann schnäuzt sich die Nase
Der Start der Pollen-Saison verschiebt sich immer weiter nach vorne im Jahr. | Bild: Robert Kneschke / AdobeStock

Die Temperaturen sind mild und die Natur beginnt zu blühen – das heißt jedoch auch, dass Pollen fliegen und damit für viele Allergiker eine Leidenszeit beginnt. Und diese beginnt immer früher im Jahr, denn seit einigen Jahren ist es bereits im Januar und Februar für einen „klassischen“ Winter zu warm.

Gemeinhin wird die Pollenallergie auch Heuschnupfen genannt. Der Name klingt eher harmlos, weshalb das Beschwerdebild auch häufig nicht besonders ernst genommen wird. Allerdings sollten Betroffene darauf hingewiesen werden, dass es keinesfalls sinnvoll ist, die lästige Symptomatik jedes Jahr aufs Neue durchzustehen. Denn unbehandelt kann die saisonale allergische Rhinitis mit der Zeit ernsthaftere Beschwerden nach sich ziehen.

Heuschnupfen: Langzeitfolgen bei fehlender Behandlung

So nimmt möglicherweise im Laufe der Jahre die Zahl der allergieauslösenden Stoffe zu. Dazu gehören dann oft auch ganzjährig präsente Allergene wie Hausstaubmilben oder Schimmelsporen. Die Folge ist ein Dauerschnupfen. Durch einen Heuschnupfen wird außerdem die Nasenschleimhaut ständig gereizt. Das macht sie anfälliger für Infektionen. 

Besonders gefürchtet ist der sogenannte Etagenwechsel: Bei rund 40 Prozent der unbehandelten Heuschnupfen-Patienten rutscht die Symptomatik nach mehreren Jahren von der Nase auf die Bronchien ab. Es entwickelt sich also ein allergisches Asthma.

Standardtherapie für die Selbstmedikation von Heuschnupfen

Ein Heuschnupfen muss daher unbedingt ernst genommen und angemessen behandelt werden. Im Rahmen der Selbstmedikation sollten die neueren Antihistaminika wie Cetirizin und Loratadin an erster Stelle stehen, um die sedierende Nebenwirkung möglichst gering zu halten. 

Zur lokalen Anwendung kann man rezeptfreie Nasensprays bzw. Augentropfen empfehlen, z. B. mit den Wirkstoffen Azelastin oder Levocabastin.

Wenn ein Allergiker vor allem unter verstopfter Nase leidet, ist eher ein Glucocorticoid-haltiges Nasenspray angezeigt. Denn Corticoide greifen ins allergische Entzündungsgeschehen ein und bringen so die Nasenschleimhautschwellung zum Abklingen. 

Im Rahmen der Selbstmedikation können Nasensprays mit dem Wirkstoff Beclometason angeboten werden. Kunden sollten jedoch darüber informiert werden, dass die Wirkung der Corticoid-haltigen Antiallergika erst im Verlauf einiger Tage einsetzt.

Auch die antiallergische Wirkung von Mastzellstabilisatoren wie Cromoglicinsäure bekommt der Anwender nicht sofort zu spüren. Der Heuschnupfen-Patient sollte entsprechende Präparate daher schon einige Tage vor dem erwarteten Allergenkontakt einsetzen. 

Ergänzend und kurzfristig: abschwellende Nasensprays

Ist durch stark geschwollene Schleimhaut die Nasenatmung erschwert, können kurzfristig ergänzend Nasensprays mit α-Sympathomimetika wie Oxymetazolin oder Xylometazolin verwendet werden. Grundsätzlich gilt jedoch, diese nicht länger als sieben Tage einzusetzenQuellen: ABDA; Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.; Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. (AEDA); Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst; Wiesenauer/Berger: Homöopathie-Beratung, DAV 2010 

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