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Spahn spricht mit ADEXA auch über Kompetenzerweiterung für PTA

Dürfen PTA bald mehr Verantwortung im Team übernehmen? | Bild: Robert Kneschke / Adobe Stock

PTA: Neue Ausbildung und mehr Kompetenzen? 

Der thematische Schwerpunkt des Gespräches zwischen der Apothekengewerkschaft und dem Minister lag am gestrigen Montag auf der Weiterentwicklung des PTA-Berufes. Spahn hatte auf seinem Facebook-Kanal schon mehrfach angekündigt, dass er die Ausbildung der PTA reformieren will. Auch die Adexa fordert eine Erneuerung – sowohl organisatorisch als auch inhaltlich. Konkret will die Apothekengewerkschaft erreichen, dass die Fachschulausbildung von 24 auf 30 Monate verlängert wird, die ABDA lehnt dies allerdings ab. Spahn soll bei dem gestrigen Treffen noch nicht signalisiert haben, in welche Richtung er bei dieser Frage tendiert. Fest steht aber: Schon bald will der Minister erste Vorschläge zur PTA-Ausbildung präsentieren – im Dezember erklärte er, dass die Ausbildungsreform noch in diesem Jahr in Kraft treten soll. 

Andreas May zeigte sich zufrieden mit dem Gespräch über die Ausbildungsnovellierung: „Erfreulich ist, dass der Minister bei der PTA-Ausbildungsnovellierung das bisherige hohe Tempo beibehält. Wir können also in Kürze mit einem Vorschlag rechnen, den die Interessenvertretungen der PTA zur internen Diskussion erhalten werden.“

Mehr PTA-Kompetenz nach Fort- und Weiterbildungen

Doch offenbar deutet sich noch eine weitere Änderung für den PTA-Beruf an: Denn nach Informationen von DAZ.online haben die Adexa und Spahn auch über eine Kompetenzerweiterung für PTA gesprochen. Im Gespräch ist beispielsweise, dass PTA neue Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten bekommen sollen – für neue Kompetenzen, die sie dann in der Apotheke anbieten könnten. In diesem Zusammenhang wird seit Jahren auch immer wieder über eine Vertretungsbefugnis für PTA gesprochen. Derzeit dürfen sich Apotheker laut § 2 der Apothekenbetriebsordnung nur von anderen Apothekern vertreten lassen. Zumindest der Bundesverband der PTA (BVPTA) hatte dies auch immer wieder mal für PTA ins Spiel gebracht. Ob das BMG dieses Thema aufgreifen will, blieb aber unklar. 

Und auch das Thema Streichung des Schulgeldes ist weiterhin aktuell: Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD versprochen, die Schulgelder für alle Gesundheitsberufler grundsätzlich streichen zu wollen. Das Land NRW war zuletzt vorgeprescht und hatte die teilweise Streichung auf Landesebene schon verkündet. Im vergangenen Jahr hatte auch das BMG schon erklärt, dass man an einer bundesweit gültigen Lösung arbeite. Und auch gegenüber der Adexa soll Spahn gestern signalisiert haben, dass man an dem Thema arbeite. 

Wie in allen anderen Bereichen hat sich Spahn somit viel vorgenommen. Denn alleine für die Umstellungen an der PTA-Ausbildung und den möglichen Kompetenzerweiterungen müssten drei Regelwerke geändert werden: die Apothekenbetriebsordnung, das 1968 verabschiedete Gesetz über den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten (PharmTAG) und die Ausbildungs- und Prüfungsordnung (PTA-APrV). Letztere wurde zuletzt 1997, also vor mehr als 20 Jahren, stärker novelliert.