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Ringversuch des Zentrallabors: Wägeprojekt des Zentrallaboratoriums

Neben den Ringversuchen bietet das ZL auch die freiwillige Überprüfung der Wägegenauigkeit an. | Bild: Benedikt Richter

Das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e.V. (ZL) wurde 1971 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen. Zu diesem Zweck führt es in deutschen Apotheken zum Beispiel die Ringversuche durch. Aktuell bietet das ZL die freiwillige Überprüfung der Wägegenauigkeit an.

Beide Waagen werden überprüft

Für die Durchführung benötigt die Apotheke eine Präzisions- und eine Feinwaage. Es wird die Genauigkeit beider Waagen überprüft. Vom ZL werden 48 Blister geliefert, die mit einer vorgeschriebenen Menge Mannitol befüllt werden müssen. Um Ungenauigkeiten zu vermeiden, dürfen die Blister nur mit trockenen, sauberen Handschuhen angefasst werden. 

In sechs Durchgängen werden auf der Präzisionswaage jeweils 0,05 g, 0,1 g, 1 g und 2 g eingewogen. Auf der Analysenwaage die geringeren Mengen von 0,005 g, 0,02 g, 0,05 g und 0,1 g. Die Gefäße sind sowohl mit Einwaage als auch mit Waagentyp bereits beschriftet. Für die Arbeit sollte man 1,5 bis 2 Stunden einplanen.

Kalibrieren, eichen und justieren

Die Waagen werden circa 30 Minuten vor dem Wägevorgang eingeschaltet. Eine Überprüfung der Libelle sollte, wie das Kalibrieren, vor jedem Wiegen erfolgen und im Rahmen des QMS in einem Protokoll festgehalten werden. Dieses Protokoll kann beispielsweise im Rahmen einer Revision angefordert werden. Das Eichen kann nur vom Eichamt durchgeführt werden. Mit dem entsprechenden Siegel an der Waage kann die Aktualität dieser Prüfung jederzeit kontrolliert werden.

Protokoll nicht vergessen

Im beiliegenden Protokoll vermerkt die Apotheke Hersteller, Alter sowie Mindest- und Höchstlast der verwendeten Waagen. In einer Tabelle werden die genauen Einwaagen für jeden Vorgang festgehalten. Außerdem muss der Hersteller und die Charge des verwendeten Mannitols angegeben werden. Empfehlenswert ist es, ohne Unterbrechung zu arbeiten. Sollte es nötig sein den Wägevorgang zu pausieren, sollte man das auch im Protokoll vermerken.

Blister vollständig schließen

In den ersten Auswertungen fiel dem ZL auf, dass mehrere Blister nicht vollständig verschlossen waren. Das führte zu einem Herausrieseln von Mannitol und einem verfälschten Ergebnis. Um das zu vermeiden, darf der Rand des Blisters nicht mit Pulver kontaminiert sein und die Deckel sollten noch einmal fest angedrückt werden. Klebeband oder andere Hilfsmittel zum Verschließen dürfen nicht verwendet werden, weil diese erheblichen Einfluss auf das Ergebnis hätten. Beim Versand und der Verpackung der Blister sollte man auf ein lückenloses Einsortieren achten und eventuelle Leerräume auspolstern. 

Das Wägeprojekt ist eine gute Möglichkeit, die eigene Genauigkeit überprüfen zu lassen und einen Blick dafür zu bekommen, wann welcher Stoff auf welchem Gerät abgewogen werden sollte. Daher sollten die Arbeitsumstände möglichst an die alltäglichen Gegebenheiten angepasst sein.