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Blutwerte überprüfen!: Eisenmangel bei Herzschwäche riskant

Eisenmangel ist ein häufiger Auslöser für einen Krankenhausaufenthalt von Patienten mit Herzinsuffizienz. | Bild: Andreas Berheide / AdobeStock

Eisenmangel kann Herzinsuffizienz verstärken

Circa 40 Prozent der Patienten mit chronischer Herzschwäche weisen einen Eisenmangel auf. Die Häufigkeit nimmt mit der Schwere der Erkrankung zu. Doch auch umgekehrt wirkt sich Eisenmangel für Herzpatienten negativ aus: Durch einen Eisenmangel wird zum einen der meist ohnehin schon geschwächte Organismus noch anfälliger für Krankheiten. Zum anderen kann ein chronisch niedriger Eisenwert im Blut die Herzschwäche weiter verstärken. 

So ist Eisenmangel ein häufiger Auslöser für einen Krankenhausaufenthalt der Patienten. Immerhin werden pro Jahr mehr als 460.000 Herzinsuffizienz-Patienten wegen einer Entgleisung ihrer Erkrankung ins Krankenhaus eingewiesen.

Blutwerte bestimmen lassen!

Kardiologen weisen deshalb darauf hin, dass bei Herzschwäche-Patienten routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden sollte. Die Erhebung weniger Blutwerte wie Serum-Ferritin (Speicher-Eisen), Transferrin-Wert (Transport-Eisen) und Hämoglobin-Wert seien häufig ausreichend. 

Eisenmangel macht sich insbesondere durch Müdigkeit, Leistungsabfall und Konzentrationsschwäche der meist ohnehin geschwächten Herzinsuffizienz-Patienten bemerkbar.

Gestörte gastrointestinale Resorption

Ausreichend Eisen im Blut ist notwendig für den Sauerstofftransport und die Energiegewinnung der Körperzellen. Einen hohen Energiebedarf hat der Herzmuskel. Außerdem benötigt das Herz das Spurenelement Eisen auch, um seine Funktion an akuten oder chronischen Stress anzupassen. 

Häufig jedoch können die Patienten Eisen nicht in ausreichender Menge aus der Nahrung aufnehmen. Verantwortlich dafür kann ein unbemerkter chronischer Blutverlust über Magen und Darm sein – insbesondere, wenn neben Eisenmangel auch eine Anämie vorliegt. Die Ursachen solcher Mikroblutungen sind oft schwer zu finden.

Eisen-Kurzinfusion empfohlen

Neuen Studienergebnissen zufolge hat eine intravenöse Zufuhr von Eisen positive Effekte: Die Lebensqualität der Patienten verbessert sich und die Zahl der Krankenhauseinweisungen geht zurück. Eventuell wird auch die Belastbarkeit verbessert und sogar das Fortschreiten der Herzinsuffizienz gehemmt. Diese möglichen Zusammenhänge sollen nun noch weiter erforscht werden. 

Europäische Kardiologen empfehlen in aktuellen Behandlungsleitlinien bereits jetzt, dass Herzschwäche-Patienten mit einer Auswurfleistung des Herzens von weniger als 50 Prozent sowie kürzlich erfolgtem Klinikaufenthalt eine Eisen-Kurzinfusion erhalten sollen, um damit das Risiko für weitere Krankenhausaufnahmen zu senken. Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.