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Wann spricht man von Rauschtrinken?: Was ist eigentlich Binge-Drinking?

Was versteht man unter Binge-Drinking und welche Gefahren birgt es? | Bild: Евгений Вершинин / AdobeStock

Der Begriff Binge-Drinking stammt aus dem englischen Sprachgebrauch, wird aber inzwischen auch bei uns häufig verwendet. Er bedeutet, dass große Mengen Alkohol auf einmal konsumiert werden. Binge-Drinking lässt sich mit Rauschtrinken übersetzen. Umgangssprachlich wird es auch Saufgelage oder Besäufnis genannt. Allerdings ist das Binge-Drinking genau definiert. Es bezeichnet den Konsum von fünf oder mehr Gläsern alkoholischer Getränke bei einer Trinkgelegenheit. Ein Glas enthält circa zehn bis zwölf Gramm reinen Alkohol. Wer Binge-Drinking betreibt, führt sich also mehr als 50 Gramm Alkohol zu.

Häufig unter jungen Erwachsenen verbreitet

Beim Binge-Drinking denkt man vor allem an Alkoholexzesse von Jugendlichen. Hierfür wurde das Wort „Komasaufen“ geprägt. Doch mittlerweile trinken sich weit weniger Jugendliche in den Rausch als noch vor ungefähr 20 Jahren. Verbreitet ist das Binge-Drinking hingegen besonders bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren. 

Was ist so gefährlich an Binge-Drinking?

Mit dem Binge-Drinking sind gravierende Risiken verbunden. So besteht etwa eine hohe Unfall- oder Verletzungsgefahr – sowohl für den Betrunkenen selbst als auch für andere. Ein schwerer Rausch kann außerdem Herzrhythmusstörungen und einen Schlaganfall auslösen. Bei hoher Alkoholzufuhr droht eine lebensgefährliche Alkoholvergiftung. Grundsätzlich sterben bei jedem Rausch zahlreiche Gehirnzellen ab. Wer sich regelmäßig betrinkt, riskiert daher Gedächtnisstörungen und andere kognitive Einbußen, darüber hinaus Leberschäden, Bluthochdruck, psychische Erkrankungen etc. 

Auch wenn es sich beim Binge-Drinking um ein exzessives Trinkverhalten handelt, können Binge-Drinker dennoch unter die Kategorie „moderate Trinker“ fallen. Denn diese Klassifizierung berücksichtigt nicht das zeitliche Muster des Trinkens, sondern nur die durchschnittliche Trinkmenge. Wer etwa am Samstagabend fünf Gläser Wein hintereinander trinkt, kommt auf dieselbe Alkoholmenge wie Personen, die dieses Quantum auf die ganze Woche verteilen.  

Einer aktuellen US-Studie zufolge sind die Konsequenzen dennoch unterschiedlich. So haben die Binge-Drinker unter den moderaten Trinkern fast fünfmal häufiger als die regelmäßigen Konsumenten verschiedene Alkoholprobleme. Dazu gehören Suchtverhalten sowie negative Auswirkungen auf die Psyche, das Berufsleben oder die Kinderversorgung. Mäßiger Alkoholkonsum ist also nicht in jedem Fall ein sicherer Alkoholkonsum. Quellen: DHS – Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.; American Journal of Preventive Medicine, September 2022 (https://doi.org/10.1016/j.amepre.2022.03.021); Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)  

Binge-Drinking in Kürze

  • Auch als Rauschtrinken bezeichnet.
  • Konsum von fünf oder mehr Gläsern alkoholischer Getränke bei einer Trinkgelegenheit (Gesamtalkoholzufuhr mehr als 50 g).
  • Führt zu Unfall- und Verletzungsgefahr, kann Herzrhythmusstörungen und Schlaganfälle auslösen, Gefahr der Alkoholvergiftung.
  • Unter moderaten Trinkern führt Binge-Drinking zu mehr Alkoholproblemen als regelmäßiger Alkoholkonsum.