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Antihistaminikum Olopatadin rezeptfrei

Frau reibt sich die Augen
Das Antihistaminikum Olopatadin wird in Form von Augentropfen bei allergischer Konjunktivitis angewendet. | Bild: RPheelingsMedia / AdobeStock

Bereits seit Januar 2004 ist das Mastzell-stabilisierende Antihistaminikum Olopatadin zur Behandlung der allergischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) auf dem Markt verfügbar. Bislang war das Antihistaminikum nur auf Rezept erhältlich. 

Kürzlich tagte jedoch der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht und entließ den Wirkstoff Olopatadin zur Anwendung am Auge bei Erwachsenen aus der Verschreibungspflicht – es sei denn, es handelt sich um ein von der EU-Kommission als verschreibungspflichtig zugelassenes Arzneimittel.

Wie wirkt Olopatadin?

Olopatadin ist ein selektiver H1-Rezeptoren-Blocker. Das bedeutet, dass der Wirkstoff die Wirkung von Histamin hemmt und somit die Histamin-induzierte Produktion entzündungsfördernder Zytokine durch konjunktivale Epithelzellen des Menschen verhindert. 

Bei Olopatadin handelt es sich um einen dual wirkenden Wirkstoff, der sowohl als Antihistaminikum als auch als Mastzellstabilisator fungiert. Dabei blockiert Olopatadin die Histamin-H1-Rezeptoren, wodurch die durch Histamin vermittelten Symptome wie beispielsweise Juckreiz, Rötung und Schwellung vermindert werden.

Außerdem fördert Olopatadin die Stabilität der Mastzellen und verhindert dadurch die Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Dadurch werden sowohl die früh- als auch die spätauftretenden allergischen Symptome unterdrückt.

Wie wird Olopatadin angewendet?

Olopatadin ist in Form von Augentropfen erhältlich (z. B. Olopatadin Micro Labs 1 mg/ml Augentropfen, Opatanol Eurim Augentropfen). Bei Erwachsenen und Kindern ab drei Jahren kann zweimal täglich – im Abstand von acht Stunden – ein Tropfen in den Bindehautsack des betroffenen Auges eingetropft werden. Bei Bedarf kann die Behandlung bis zu vier Monate fortgesetzt werden.

Olopatadin-Augentropfen können ein bis zwei Wochen vor dem zu erwartenden Beginn der Symptome und dann die ganze Allergiesaison hindurch angewendet werden. So kann den jahreszeitlich auftretenden allergischen Symptomen an den Augen vorgebeugt werden.

Gut zu wissen: Olopatadin auch als Nasenspray

Olopatadin ist auch in Form eines verschreibungspflichtigen Nasensprays in Kombination mit Mometason furoat erhältlich (Ryaltris 25 Mikrogramm/600 Mikrogramm pro Sprühstoß). Ryaltris wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren zur Behandlung mäßig bis stark ausgeprägter Nasensymptome bei allergischer Rhinitis angewendet. Die übliche empfohlene Dosis beträgt zwei Sprühstöße in jedes Nasenloch zweimal täglich – morgens und abends.

Worauf ist bei der Anwendung von Olopatadin-Augentropfen zu achten?

Olopatadin-Augentropfen enthalten Benzalkoniumchlorid, daher ist bei häufiger oder langfristiger Anwendung eine engmaschige Überwachung bei Betroffenen mit dem Sicca-Syndrom (trockenes Auge) oder einer vorgeschädigten Hornhaut ratsam. 

Beim Tragen von Kontaktlinsen, müssen diese vor der Anwendung der Augentropfen entfernt werden. Nach dem Eintropfen der Olopatadin-Lösung sollte zehn bis 15 Minuten lang mit dem  Einsetzen der Kontaktlinsen gewartet werden. Quellen: daz.online, Gelbe Liste, DocCheck, Fachinformation Ryaltis