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BAH-Umfrage: Viele PTA würden den Beruf nicht erneut wählen

PTA berät zu Nahrungsergänzungsmittel
PTA bemängeln vor allem das zu geringe Gehalt. | Bild: Schelbert / PTAheute

Nicht einmal die Hälfte der pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) würde den Beruf erneut wählen. Fast ein Drittel würde sich anders entscheiden. Das ergibt eine gemeinsame Umfrage des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) mit Amira Media, die im April online unter Apothekenteams durchgeführt wurde. Teils zeigte sich ein widersprüchliches Stimmungsbild. So nehmen fast alle der Befragten ihren Beruf als verantwortungsvoll wahr: 74 Prozent stimmten der Aussage zu, 22 Prozent stimmten ihr eher zu.

Von den 1.091 Personen, die online antworteten, waren 971 PTA (89 Prozent), 88 PKA (8 Prozent) und 32 Approbierte (3 Prozent), die bundesweit in 934 verschiedenen Vor-Ort-Apotheken arbeiten. 

Themen der Umfrage waren unter anderem 

  • die Zufriedenheit mit dem Gehalt und dem Arbeitsumfeld,
  • die Einstellung zu Nachhaltigkeit sowie
  • das veränderte Kaufverhalten von Kunden vor dem Hintergrund der Inflation.

Frühere Umfragen bezüglich des Fachkräftemangels finden hier eine gewisse Bestätigung.

PTA sind unzufrieden mit dem Gehalt

Demnach war nur ein Drittel der Befragten in den Apothekenteams mit dem Gehalt zufrieden – 12 Prozent stimmten dieser Aussage zu, 21 Prozent stimmten eher zu. Demgegenüber standen 51 Prozent, die der Aussage, mit dem Gehalt zufrieden zu sein, nicht zustimmten (19 Prozent) oder weniger zustimmten (32 Prozent). Mit Blick auf die Arbeitszeiten zeigten sich 53 Prozent (eher) zufrieden, 34 Prozent stimmten dem weniger oder nicht zu.

Demgegenüber stehen die Angaben zum allgemeinen Arbeitsumfeld in den Apotheken und der Frage nach deren Zukunft. 69 Prozent der Befragten stimmten zu oder eher zu, dass sie mit ihrer Arbeit rundum zufrieden sind. Auch die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie oder anderen Verpflichtungen sehen fast zwei Drittel der Apothekenteam-Mitglieder, vor allem PTA, als positiv. 22 Prozent schließen sich dem nicht an. 

85 Prozent gaben an, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Zudem betrachten 66 Prozent ihren Arbeitsplatz als zukunftsfähig („stimme zu/stimme eher zu“).

Nachhaltigkeit und Preis werden wichtiger in der Beratung

Befragt wurden die Apothekenteams auch nach Veränderungen des Kaufverhaltens vor dem Hintergrund von allgemeinen Kostensteigerungen und Inflation. 36 Prozent gaben an, dass öfter nach preiswerteren Alternativen gefragt werde. 17 Prozent haben den Eindruck, dass rezeptfreie Produkte weniger gefragt sind.

Festgestellt wurde auch eine Verstetigung der Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Für 91 Prozent der Befragten ist Nachhaltigkeit sehr oder eher wichtig. Das schlägt sich auch auf die Beratung nieder. Gut zwei Drittel stimmen der Aussage (eher) zu, bei rezeptfreien Produkten eher jenes zu empfehlen, das Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Allerdings sehen die Befragten die Nachfrage nach Produkten, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, noch nicht sehr ausgeprägt. Nur 23 Prozent stimmten dem (eher) zu.