PTA im Porträt – Arbeitsbereiche
PTA – Der Beruf
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Wie wird man PTAheute-Chefredakteurin?

Martina Busch (links) und Cornelia Neth (rechts) bei der Feier zum 35-jährigen PTAheute-Jubiläum. | Bild: Lennart Preiss / PTAheute

PTA des Jahres: Wie seid Ihr nach der Schule auf den Beruf der PTA aufmerksam geworden? Und was hat Euch motiviert diesen Beruf zu lernen? 

Cornelia Neth (CN): Ich habe während der Schulzeit ein Praktikum in der Apotheke gemacht, das mir sehr gut gefiel. Nach meinem Fachabitur wollte mein Vater allerdings, dass ich etwas „Vernünftiges“ lerne und so habe ich dann auf sein Anraten hin eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notargehilfin absolviert und anschließend Jura bis zum 1. Staatsexamen studiert. Aber mir ist klar geworden, dass mich das Thema Recht nicht begeistert. Als ich überlegte, was ich mit meiner beruflichen Zukunft anfangen möchte, ist mir mein Praktikum in der Apotheke wieder eingefallen. Ich habe mich an der Bernd-Blindow-Schule für die PTA-Ausbildung angemeldet und diesen Entschluss nie bereut. Ein spannender, interessanter und sehr abwechslungsreicher Beruf.

Martina Busch (MB): Auch ich habe durch ein Praktikum in der Apotheke während meiner Schulzeit den Beruf der PTA kennengelernt und mich anschließend für eine Ausbildung in diesem Bereich entschieden.

PTA des Jahres: Was hat Euch bei der Ausbildung besonders gefallen? Welche Fachgebiete mögt ihr?

MB: Das klingt jetzt wahrscheinlich komisch, aber mir hat das Fach Gesetzeskunde richtig gut gefallen. Doch auch Galenik sowie Medizinprodukte- und die Arzneimittelkunde fand ich sehr interessant. Chemie hingegen war nicht so mein Ding.  

CN: Botanik fand ich schrecklich (lacht). Wir hatten auch eine Lehrerin, die das sehr genau genommen hat. Mir haben Fächer wie Galenik und Arzneimittelkunde immer viel Spaß gemacht. Damit konnte ich viel mehr anfangen und es auch umsetzen.

PTA des Jahres: Seid Ihr eher am HV-Tisch beim Verkauf gewesen oder lieber in der Rezeptur?  

MB: Auf jeden Fall vorne am HV. Es hat mir immer große Freude bereitet, Kunden zu beraten und mit ihnen im Gespräch zu sein. Das ist sehr abwechslungsreich. Hin und wieder in der Rezeptur zu sein, hatte aber auch seinen Reiz.

CN: Ich war auch immer lieber am HV. Das Anpassen von Kompressionsstrümpfen, Blutdruckmessen und die Beratung – ehrlich gesagt, habe ich all das lieber gemacht, als in der Rezeptur zu sein. Wir hatten ein rotierendes System in der Rezeptur, sodass jeder alle paar Wochen Rezepturen erstellen musste. Ich hatte aber auch das Glück, eine Kollegin zu haben, die sich immer wieder in diesem Fachbereich fortgebildet hat und auch gerne meine Dienste übernommen hat.

PTA des Jahres: Und wie kam es zu der Entscheidung, die Apotheke zu verlassen?

CN: Nach meiner Ausbildung habe ich immer gern viele Aufgaben in der Apotheke übernommen, mich hat alles interessiert und wo ich mich einbringen konnte, habe ich das auch getan. Wir hatten z. B. schon sehr früh eine Homepage, damals war das noch nicht selbstverständlich. Ich habe mich darum gekümmert, dass die Seite aktuell ist, und habe Fotos und Artikel eingestellt. Irgendwann habe ich dann in der PTAheute eine kleine Anzeige gelesen, in der eine Redakteurin gesucht wurde. Das hat mich interessiert, aber es hat noch etwas gedauert, bis ich mich getraut habe, mich zu bewerben. Das Bewerbungsgespräch und der Besuch in der Redaktion haben mir richtig gut gefallen und bereits am nächsten Tag habe ich die Zusage erhalten. Und bin bis heute hier ...

MB: Bei mir war es 2008 eine ganz kleine Anzeige in der PTAheute, die mir sofort aufgefallen ist. Es wurde eine Volontärin gesucht und ich habe mich beworben. Schon ein paar Tage später rief Reinhild Berger, die damalige Chefredakteurin, mich an und lud mich ein, nach Stuttgart zu kommen. Mein Bewerbungsgespräch dauerte einen halben Tag, Frau Berger hat mir alles gezeigt und so konnte ich einen echten Einblick gewinnen in das, was mich erwartete. Auf dem Weg nach Hause (ich komme aus Norddeutschland) wurde mir schnell klar: Da möchte ich arbeiten. Schon einen Tag später bekam ich die Zusage.  

PTA des Jahres: Heute seid Ihr beide Chefredakteurinnen bei PTAheute. Wie sieht Euer Job aus? Womit beschäftigt Ihr Euch?

CN: Ich bin für den Online-Bereich verantwortlich und wir müssen natürlich immer schnell sein. Täglich geht ein Newsletter mit aktuellen Themen heraus. Wir planen die Woche sehr genau und wissen, wer wann was schreibt. Ich schreibe viele Artikel selbst, kümmere mich um unsere Anzeigenkunden und akquiriere neue Autorinnen und Autoren. Natürlich informiere ich mich auch in verschiedenen Foren, um zu sehen, welche Themen die PTA aktuell beschäftigen. Wenn ich merke, dass ein Thema gerade sehr intensiv diskutiert wird, nehmen wir es auf und versuchen aufzuklären. Auch planen wir hier den PTAheute-Podcast mit Benedikt Richter, der auch schon im Finale des Wettbewerbs „PTA des Jahres“ gestanden hat.  

MB: Im Printbereich haben wir einen längeren Vorlauf. Unsere großen Themen stehen ein Jahr im Voraus fest. Alle 14 Tage erscheint ein neues Heft. Wir sind hier ein Team mit sieben Personen und jeder hat, neben der Erstellung des Heftes, viele weitere Aufgaben und Verantwortungsbereiche: Interpharm, Expopharm, der PTAheute-Club, Autorenmanagement, Beilagen, etc.  Auch das Feedback der Leser und die entsprechenden Anfragen sind ein großes Thema für uns.

PTA des Jahres: Wir arbeiten jetzt seit einigen Monaten zusammen. Ihr seid immer fröhlich, aufgeschlossen und interessiert. In diesem Jahr seid Ihr zum ersten Mal in der Jury des Wettbewerbs und entscheidet mit, wer die „PTA des Jahres 2022“ wird. Was erwartet Ihr von dem Wettbewerb?  

MB: Ich finde es beeindruckend, dass Pharma Privat schon seit so vielen Jahren die PTA unterstützt und den Wettbewerb nutzt, um die Rolle der PTA in der Apotheke zu stärken. Wir freuen uns, die zehn PTA kennenzulernen. Jede, die es bis ins Finale geschafft hat, ist eine engagierte und motivierte PTA. Ich habe großen Respekt vor den Leistungen jeder einzelnen PTA, die besonders in den letzten zwei Jahren in der Pandemie sehr gefordert waren und Großes geleistet haben. Der Wettbewerb gibt ihnen die Bestätigung, die sie verdient haben, und ist sicherlich auch ein wichtiger Schritt für die persönliche Weiterentwicklung.

CN: Auch ich bin sehr gespannt und freue mich darauf, diesen Tag gemeinsam mit den Finalistinnen und Finalisten zu verbringen. Mit diesem Wettbewerb erhalten die PTA die Sichtbarkeit, die sie auch verdient haben.  

PTA des Jahres: Vielen Dank für die interessanten Einblicke in Euren beruflichen Werdegang. Es zeigt, dass man sich einfach trauen muss, um etwas zu erreichen.  

Das Interview wurde geführt von Fiona Nordt, Projektleiterin des Wettbewerbs „PTA des Jahres“ und erschien in der Zeitschrift PTAupdate, herausgegeben von PHARMA PRIVAT.

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