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Neue Übertragungswege für FSME

Bild: greenpapillon / Adobe Stock

Die Auwaldzecke tritt auf den Plan

Eine neue Zeckenart wurde als FSME-Überträger ausgemacht. Es handelt sich um die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Sie galt bislang nicht als Überträger des Erregers. Doch nun haben Zeckenforscher nahe Leipzig Exemplare der Auwaldzecke gefunden, die mit FSME infiziert waren. Bisher gehörten alle Überträger der FSME zur Zecken-Gattung Ixodes, darunter vor allem der bekannte Gemeine Holzbock. Die Auwaldzecke ist wesentlich früher im Jahr und bis in den Winter hinein aktiv. Dennoch beruhigen die Forscher: Die Auwaldzecke kann zwar den Menschen stechen, deutlich häufiger befällt sie aber Tiere. Außerdem betonen die Experten: Eine FSME-Impfung schützt – auch beim Stich einer Auwaldzecke.

Infektion nach Rohmilchverzehr

Eine zweite neue Erkenntnis haben Zeckenforscher hierzulande gewonnen: Erstmals wurde im Sommer 2016 eine FSME-Infektion über Rohmilchprodukte dokumentiert. Im Kreis Reutlingen erkrankten zwei Personen an FSME, nachdem sie unbehandelte Ziegenmilch direkt vom Hof getrunken hatten. Das ist der bisher erste klar dokumentiere Fall dieser Art in Deutschland. In Osteuropa dagegen kommen FSME-Infektionen nach dem Verzehr von Rohmilchprodukten regelmäßig vor. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand schützt eine normale FSME-Impfung auch vor einer solchen Ansteckung über infizierte Nahrungsmittel. Bei pasteurisierter Milch besteht keine FSME-Gefahr.

FSME auch im Norden ein Thema

Knapp 350 Fälle von FSME registrierte das Robert Koch-Institut im vergangenen Jahr. Nach wie vor sind vor allem Baden-Württemberg und Bayern betroffen. Dort traten 80 Prozent der erfassten Fälle auf. Doch immer häufiger werden auch im Norden FSME-Fälle registriert, etwa in Niedersachsen und nahe der holländischen Grenze. Quelle: Universität Hohenheim