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Grippe geht zurück – doch sie tobt schlimmer als die Jahre zuvor

Bild: kumeda - iStockphoto.com

Nach wochenlangen Meldungen mit immer höheren Zahlen an Neuinfizierten, hat das Robert Koch-Institut (RKI) jüngst endlich eine Umkehr der Influenzakurve gemeldet. Im elften Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) ist die Zahl der labordiagnostisch bestätigten Grippefälle mit 44.562 erstmals wieder gesunken. Zum Vergleich: In der Woche zuvor waren es noch knapp 2.000 Menschen mehr, die neu an Grippe erkrankten (46.382).

Aktuelle Grippewelle besonders heftig

In der Tat ist dieser Winter hinsichtlich der Influenzaaktivität heftiger als die Jahre zuvor. Vergleicht man die aktuelle Grippesaison 2017/18 mit der des Vorjahres, so erkrankten in der elften Kalenderwoche 2017 gerade einmal 1.766 Menschen bundesweit an Grippe – nicht knapp 45.000 wie derzeit. Insgesamt meldete das RKI letztes Jahr um die gleiche Zeit 108.201 Grippepatienten – aktuell sind es für die jetzige Influenzasaison fast 271.000.

Hauptsächlich verantwortlich für die Grippe ist in diesem Jahr ein Influenza B-Stamm, Yamagata. Er verursacht 72 Prozent aller Grippeinfektionen und trifft vor allem Jugendliche und Erwachsene. Doch auch kleine Kinder im Alter zwischen zwei und vier Jahren hatten mit dem Influenzavirus zu kämpfen, allerdings mit einem anderen Subtyp: Influenza A(H1/N1)pdmo9. Dieser macht 26 Prozent aller zirkulierenden Grippeviren aus. Aus früheren Saisons ist bekannt, dass gerade dieser Stamm vorwiegend kleine Kinder im Kindergartenalter trifft.

Besonders viele Fehlzeiten durch Grippe

Die schwere Grippewelle – darüber klagen nicht nur Patienten. Auch wirtschaftlich schlägt die heftige Infektion zu Buche. Jüngst meldete der BKK-Dachverband einen Höchststand bei Fehlzeiten und bezieht diesen Höchstwert auf die vergangenen zehn Jahren. Die Krankenkassen machen die ausgeprägte Grippewelle dafür verantwortlich. Vor allem Menschen mit sozialen Berufen, die viel in Kontakt mit anderen Menschen treten, mussten sich laut der BKK krankmelden – sprich Lehrer oder Erzieher in Kitas, aber auch Polizisten oder Busfahrer.