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Der besondere Rückblick: Ein Schnupfenmittel wird 60

Das Schnupfenspray Nasivin® enthält als Wirkstoff das Sympathomimetikum Oxymetazolin. Dieses Jahr feiert Nasivin® seinen 60. Geburtstag. | Bild: Alex Schelbert / PTAheute

Im Jahr 1961 synthetisierten zwei Chemiker bei der Firma Merck in Deutschland die Substanz Oxymetazolin. Als Nasivin®-Flasche kam das Mittel in die Apotheken. Ein Jahr später war es als Nasenspray erhältlich. Im Jahr 1969 unternahm Oxymetazolin eine spektakuläre Reise: Es war als Bestandteil der Bordapotheke beim ersten bemannten Flug zum Mond mit dabei.

So wirkt Oxymetazolin

Oxymetazolin ist ein Alpha-Sympathomimetikum und wirkt kontrahierend auf die glatte Muskulatur. Dadurch verengen sich bei lokaler Anwendung die Blutgefäße in der Nase. Durch diese Vasokonstriktion nimmt die Durchblutung ab, wodurch die Schleimhäute abschwellen. Außerdem wurden für den Wirkstoff auch antivirale und entzündungshemmende Wirkungen nachgewiesen. 

Ursprung: Xylometazolin

Als Ausgangsstoff für die Synthese von Oxymetazolin diente den beiden Merck-Chemikern vor 60 Jahren die Substanz Xylometazolin. Diese war bereits 1959 bei der Firma Geigy in Basel synthetisiert worden und ihre Wirkung war bekannt. Im Vergleich zum Xylometazolin besitzt Oxymetazolin eine längere Wirkungsdauer. Vor gut zwei Jahren verkaufte Merck sein Consumer-Health-Geschäft und damit auch Nasivin® an den US-Konzern Procter & Gamble (P&G).
Quellen: Firma Merck; G. Schwedt: Einführung in die pharmazeutische Chemie, Springer Spektrum 2019; DAZ.online, 03.12.2018