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Benigne Prostatahyperplasie erkennen und therapieren

Fast jeder dritte Mann über 50 Jahren ist von einem erhöhten Harndrang, Inkontinenz und unvollständiger Entleerung der Blase betroffen. | Bild: 9nong / AdobeStock

Mit fortschreitendem Alter trifft es viele Männer: Die Prostata vergrößert sich und verursacht ein typisches Beschwerdebild – eine benigne Prostatahyperplasie (BPH) bzw. das benigne Prostatasyndrom (BPS). Daneben zählen auch Prostataentzündungen und Tumoren zu den häufigsten Beschwerdebildern der Prostata. In der Beratung ist neben einer geeigneten Therapieempfehlung auch Einfühlungsvermögen gefragt.

Erste Anzeichen erkennen und ernst nehmen

Unter benigner Prostatahyperplasie (BPH) versteht man eine hormonbedingte Vergrößerung der Prostata. Zwar ist sie gutartig, bringt aber dennoch verschiedene Einschränkungen der Lebensqualität und Krankheitssymptome mit sich. Anatomisch befindet sich das Organ unterhalb der Harnblase und liegt ringförmig um den Harnleiter herum. Die vergrößerte Prostata drückt auf die ableitenden Harnwege oder die Blase und kann deshalb zu folgenden Problemen führen:

  • verlängerte Blasenentleerungszeit,
  • Harnstottern,
  • erhöhter Harndrang,
  • unvollständige Entleerung der Blase,
  • nächtlicher Harndrang,
  • Harninkontinenz und
  • akuter Harnverhalt.

Fast jeder dritte Mann über 50 Jahren ist von solchen Einschränkungen betroffen. Zu Beginn kann die Blase den etwas erhöhten Widerstand noch bewältigen. Später kann aber eine vollständige Blasenentleerung nicht mehr erreicht werden, da sich die Blasenwand zunehmend verdickt. In den darauffolgenden Phasen wird zusätzlich der Harnleiter geschädigt. 

Ärztliche Diagnose bei akutem Harnverhalt

Unabhängig davon, in welchem Stadium des BPS sich der Mann befindet, kann es zu einem akuten Harnverhalt kommen. Der Patient klagt darüber, nicht mehr auf Toilette gehen zu können. Ursachen sind beispielsweise Alkohol oder Medikamente wie Schmerzmittel, welche die Füllungsrezeptoren der Blase blockieren. Die Blase wird so überdehnt und kann den erhöhten Druck durch die vergrößerte Prostata nicht mehr überwinden. Die Entleerung funktioniert nicht. In diesem Fall sollte der Patient sofort an den Arzt verwiesen werden.

Medikamentöse Therapien häufig nebenwirkungsreich

Die Betroffenen sollten bei den ersten Anzeichen einen Urologen aufsuchen. Im ersten Stadium kann durch die Gabe von Medikamenten noch ein guter Einfluss erzielt werden. In den späteren Phasen sind  Operationen meist unumgänglich. Medikamentös haben sich die verschreibungspflichtigen Wirkstoffe Finasterid, Tamsulosin oder Doxazosin bewährt. Finasterid kann Untersuchungen zufolge eine Größenverminderung der Prostata von 20% erreichen. 

Dennoch bringen die Medikamente viele Nebenwirkungen mit sich, welche häufig zum Therapieabbruch führen. Dazu gehören 

  • erektile Dysfunktion,
  • Ejakulationsstörungen sowie
  • Libidoverlust.

Viele Betroffene suchen deshalb Rat in der Apotheke sowie nach pflanzlichen Therapiealternativen.

Kürbissamenextrakt als alternative Behandlungsmöglichkeit

Die Phytotherapie der BPH besitzt im Vergleich zu den synthetischen Vertretern keine bis nur wenige Nebenwirkungen und eignet sich deshalb besonders für die Langzeittherapie. Eingesetzt werden Extrakte aus Brennnesselwurzel, Kürbissamen oder Sägepalmenfrüchten, teils auch als Kombinationspräparate. Empfohlen wird eine zwei- bis dreimonatige Einnahme und ein gelegentlicher Wechsel innerhalb der Arzneidrogen, um den Behandlungserfolg zu maximieren. 

Zum Kürbissamenextrakt von Granu Fink® Prosta forte 500 mg gibt es neue Studienergebnisse, die den Einsatz befürworten. Eine aktuelle Metaanalyse zeigt, dass nach zwölf Monaten Therapie die Lebensqualität steigt und sich die Symptome allgemein verbessern. Zu den wirksamen Bestandteilen des Kürbissamens zählen Fettsäuren wie Öl- und Linolsäure sowie spezielle Sterole, die vor allem für den therapeutischen Effekt verantwortlich sind. Auch der Spezialextrakt in Prostagutt forte 160 mg/120 mg mit Brennnesselwurzel und Sägepalmenfrüchten wird in den EU-Leitlinien als Therapieoption erwähnt.