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Kopfschmerz- und Migränereport 2023: Immer mehr Kopf­schmerzen und Migräne

junge Frau fasst sich an Schläfe wegen Kopfschmerzen
Immer mehr Menschen haben Kopfschmerzen. Laut einer Umfragen leiden mittlerweile 38 Prozent der Befragten mehrmals im Monat an Kopfschmerzen. Ähnlich sieht es auch bei Migräne aus. | Bild: Pixel-Shot / AdobeStock

Haben immer mehr Menschen Kopfschmerzen und Migräne? Laut dem „Kopfschmerz- und Migränereport 2023“ – einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Sanofi an 3.236 Personen in Deutschland (Alter: 18 bis 79 Jahre), die in den letzten zwölf Monaten unter Kopfschmerzen und/oder Migräne gelitten hatten: ja (Befragungszeitraum: 25.05.2023 bis 02.06.2023).  

Mittlerweile leiden 38 Prozent der Befragten mehrmals im Monat an Kopfschmerzen (2021 waren es noch 34 Prozent). 4 Prozent berichten von einem täglich schmerzenden Kopf, 2021 waren es hingegen noch 2 Prozent. 

Bei Migräne verläuft der Trend ähnlich: Monatliche Attacken treffen fast jeden Vierten – 2021 waren es noch 16 Prozent. Über wöchentliche Migräneanfälle berichten aktuell 6 Prozent (vs. 3 Prozent im Jahr 2021). Auch erhielten 2023 deutlich mehr Menschen eine Migränediagnose (61 Prozent) als noch 2020 (28 Prozent). 

Grund für die „sprunghaft“ gestiegenen Diagnosen könne sein, dass Informationskampagnen Migräne mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt hätten, meint Dr. med Jan-Peter Jansen, Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin vom Schmerzzentrum Berlin in einer Pressemitteilung von Sanofi.

Mehr Krankmeldungen aufgrund von Kopfschmerzen

Mit dieser Beobachtung ist Sanofi nicht alleine: Den Daten der AOK Rheinland/Hamburg zufolge haben sich in den vergangenen 20 Jahren Arbeitsunfähigkeitbescheinigungen aufgrund von Kopfschmerzen vervierfacht (2003: 1,6 pro 100 Versicherte; 2023: 6,4 pro 100 Versicherte). Die Krankmeldungen würden meist für fünf Tage ausgestellt, berichtet die AOK.

Stress, Wetter und Schlaf

Dem aktuellen Report zufolge sind vor allem 

  • Stress, 
  • Wetterfühligkeit, 
  • schlechter Schlaf,
  • nicht ausreichende Ess- oder Trinkmengen sowie
  • bei Frauen zudem hormonelle Schwankungen im Rahmen des Zyklus

Auslöser für Kopfschmerzen und Migräne. Erstmals landet das Wetter auf Platz 2 der Kopfschmerzauslöser – eine Folge des Klimawandels? Jansen kann dies „prinzipiell bestätigen“. Nach Hitzeperioden seien Kopfschmerzen häufiger, und somit auch die Migräne, erklärt der Arzt. Und: Viele Menschen achteten nicht mehr nur auf das Wetter, sondern auch darauf, was dieses mit ihnen mache.

Vernünftige Kopfschmerzbehandlung

Nicht immer sind die Auslöser für Kopfschmerzen vermeidbar, wie für eine ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr zu sorgen, so zum Beispiel bei hormonellen Schwankungen oder dem Wetter. Gerade deswegen hält Jansen die konsequente Behandlung akuter Kopfschmerzen und Migräne für wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten. Zudem könne man davon ausgehen, dass eine „vernünftige Anfallsbehandlung möglicherweise eine Chronifizierung“ verhindere. 

Wirksam und verträglich 

Bei einem Schmerzmittel sind den befragten Kopfschmerz- und Migränepatienten vor allem drei Punkte wichtig: schnelle Wirksamkeit, gute Verträglichkeit und positive Erfahrungen.

Apotheke: erste Anlaufstelle, Beratung gefragt

Wie häufig kommen Patienten mit Kopfschmerzen zu Ihnen in die Apotheke oder fragen Kunden nach einem Kopfschmerz- oder Migränepräparat? 

Es dürften einige sein, denn 84 Prozent der Befragten haben zumindest immer ein Arzneimittel gegen Kopfschmerzen in ihrer Hausapotheke, und knapp jeder Zweite sucht in der Apotheke Rat (49 Prozent), wenn er an Kopfschmerzen leidet oder Migräne hat. Das untermauere den Stellenwert der Apotheke für die Selbstmedikation in dieser Indikation, erklärt Sanofi. 

Etwa jede Dritte, so ergab die Umfrage, frage sogar explizit nach einer Beratung in der Apotheke und nicht lediglich nach einem bestimmten Präparat.