COVID-19-Impfung
Corona-Pandemie
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Die CovPass-App: Der digitale Impfnachweis kommt

Jens Spahn hält Impfbuch und Smartphone mit digitalem Impfnachweis hoch
Unter anderem mit Hilfe der Apotheken sollen die Informationen zur COVID-19-Impfung vom gelben Impfbuch ins Smartphone wandern. | Bild: IMAGO / photothek

Der Roll-out der neuen digitalen Corona-Impfnachweise startet ab heute schrittweise in Deutschland. Nach einer kurzen Testphase werden sich nun nach und nach Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken anschließen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am heutigen Donnerstag in Berlin sagte. Sowohl der Bundesdatenschutzbeauftragte als auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hätten zugestimmt. Der Minister betonte aber auch: „Nicht alle sind heute oder morgen schon angeschlossen.“ Ein bisschen Geduld sollten die Bürger noch haben. Zielmarke sei aber, dass bis Ende des Monats die „europäisch interoperablen Impfbescheinigungen“ möglichst breit ausgestellt werden können. 

Nachweis mit zwei Apps möglich

Los geht es diese Woche in den Impfzentren und Arztpraxen, die die Zertifikate nach der Impfung ausstellen. Die Geimpften erhalten das Zertifikat in Form eines ausgedruckten QR-Codes, den sie dann entweder mit der seit heute bereitstehenden CovPass-App oder aber mit der Corona-Warn-App einlesen können. Das im Smartphone gespeicherte Zertifikat kann dann vorgezeigt werden, wenn der Impfstatus nachgewiesen werden soll, zum Beispiel beim Besuch der Gastronomie oder am Flughafen. Ausgelesen wird es mit der App CovPassCheck, die ebenfalls in den App-Stores zum Herunterladen bereitsteht. Auch die digitalen Nachweise über die Genesung von einer Corona-Infektion oder über einen negativen Corona-Test sollen sich künftig in den Apps anzeigen lassen.

Apotheken stellen nachträgliche Zertifikate aus

Die Apotheken kommen dann ab nächster Woche hinzu. Sie sind für die nachträglichen Zertifikate zuständig (die auch die Ärzte ausstellen können). Das heißt: Sie prüfen den Impfpass und erstellen über das Verbändeportal mein-apothekenportal.de das digitale Zertifikat, das die Bürger dann in ihre App scannen können. Spahn betonte bei der heutigen Pressekonferenz das große Vertrauen in die Apotheken bei dieser neuen Aufgabe: Sie seien geübt, Dokumente zu prüfen, insbesondere etwa Betäubungsmittelrezepte. Auch die Vergütung von 18 Euro für diesen Aufwand verteidigte der Minister.

Bereits Geimpfte erhalten QR-Codes auf dem Postweg

Allerdings müssen nicht alle bereits vor dem heutigen Tag Geimpften in die Apotheke kommen. Die Länder werden denjenigen, die in den Impfzentren vollständig geimpft wurden, im Laufe der kommenden zwei Wochen die QR-Codes postalisch zusenden. Dann ist nur noch der Scan mit dem Smartphone und nicht mehr der Weg in die Apotheke oder zum Arzt nötig.

Der digitale Impfnachweis ist freiwillig

Wichtig ist: Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfbuchs aus Papier. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene COVID-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.

Zurück