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Neue Kooperationen von apotheken.de: E-Rezept: Vom Online-Arzt in die Apotheke vor Ort

Durch die Zusammenarbeit mit apotheken.de vermittelt Medgate in Zukunft via Telemedizin verschriebene E-Rezepte an die Apotheken vor Ort. | Foto: Melinda Nagy / AdobeStock

Patienten können per App zum Arzt und anschließend ihr Rezept sofort in der Apotheke vor Ort einlösen: Dieser direkte Weg wird durch die Zusammenarbeit von apotheken.de, einer Online-Tochter des Deutschen Apotheker Verlags, mit der digitalen Arztpraxis Medgate sowie über die Kooperation von apotheken.de und eRiXa künftig ermöglicht. Die Apotheke empfängt das E-Rezept wie alle Vorbestellungen über apotheken.de im Apotheker-Portal meine.apotheken.de.

Von der Medgate-App in die Apotheke

Über die Medgate-App erhalten Patienten einen Arzttermin bei einem in Deutschland approbierten Facharzt. Durch die direkte Verknüpfung der lokalen Apotheken verkürzt sich die Zeit bis zur medikamentösen Behandlung. Nachdem das Rezept vom Arzt über Medgate erstellt wurde, sendet der Patient die Verschreibung an die gewünschte Apotheke vor Ort. Wenn die Apotheken eine Belieferung per Bote anbieten, kann der Patient diese Lieferart direkt über die Medgate-App anfordern.

Bereits 9,3 Millionen Patientenkontakte

Thomas Koch, Leiter von apotheken.de, sieht in der Zusammenarbeit einen Vorteil für die Offizinen: „Durch die Zusammenarbeit mit Medgate Deutschland gewinnen wir einen erfahrenen Partner im Bereich Telemedizin dazu, der weltweit bereits über 9,3 Millionen Patientenkontakte verzeichnet. Das stärkt die Apotheke vor Ort, weil Rezepte aus telemedizinischen Konsultationen direkt in die lokale Apotheke gehen.“ 

Die ärztliche Beratung und Behandlung durch Medgate ist laut Andreas Bogusch, Head of International Business Development bei Medgate, derzeit bereits für einige PKV-Versicherte kostenlos. Gesetzlich Versicherte sollen „in naher Zukunft“ von den Dienstleistungen profitieren.

Auch eRixa mit an Bord

Als weiteren Partner konnte apotheken.de die Plattform eRiXa gewinnen. „eRiXa ist das Bindeglied zwischen den Insellösungen für das E-Rezept. Wir verknüpfen bestehende Pilotprojekte, damit das E-Rezept so bald wie möglich deutschlandweit in der Versorgung aller Kassen- und Privatpatienten ankommt“, beschrieb das Unternehmen sich Mitte Juni in einer Pressemitteilung selbst. eRiXa ist als Smartphone-App für Android und iOS sowie als Webportal im Browser verfügbar und soll den gesamten Rezeptprozess lückenlos abdecken – von der Verordnung bis zur Verrechnung. 

Der Name steht für das elektronische Rezept („eRX“), welches ab 2022 das Papier-Rezept in Deutschland ablöst. Über eRiXa können Ärzte kontaktlos mit ihren Patienten chatten und jegliche Dokumente wie elektronische Arztbriefe, Röntgenbilder und Laborberichte sicher austauschen sowie rechtsgültige E-Rezepte datenschutzkonform ausstellen.

Video-Sprechstunde, Chat und Austausch von Dokumenten

An eRiXa können nur Ärzte mit einer deutschen Approbation teilnehmen, schreibt apotheken.de in einer Pressemitteilung. Bei einer Video-Sprechstunde kann der Arzt seinem Patienten ein qualifiziert elektronisch signiertes Privatrezept ausstellen. Der Patient sendet das Rezept über die eRiXa-App an eine Apotheke seiner Wahl. Bei vielen Apotheken ist es zudem möglich, eine Botendienstlieferung anzufordern. Die Vermittlung des Rezepts an die Apotheke erfolgt über das etablierte apotheken.de-Vorbestell-System. Dieses stellt sicher, dass das Rezept nur ein einziges Mal eingelöst werden kann. 

Thomas Koch sieht auch hier für die Apotheke vor Ort Vorteile. „Mit eRiXa erweitern wir unser Partnernetzwerk um einen weiteren Telemedizin-Anbieter. So stellen wir sicher, dass das E-Rezept vom Patienten komfortabel und einfach in der Apotheke vor Ort eingelöst werden kann und nicht in den Versand gegeben werden muss. Wir bieten heute schon eine sichere Infrastruktur für eine Verarbeitung von E-Rezepten in den Vor-Ort-Apotheken an. Bei der Auswahl unserer Partner im Bereich Telemedizin achten wir insbesondere darauf, dass unsere Partner keine Kooperationen mit EU-Versendern haben. So verhindern wir, dass EU-Versender als Trittbrettfahrer von der flächendeckenden Einbindung der Vor-Ort-Apotheken in den Telemedizin-Apps profitieren.“