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Internationale Süßwarenmesse: Das sind die Trends

Bild: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx

Wenn man durch die Hallen der internationalen Süßwarenmesse läuft, fühlt man sich wie im Schlaraffenland. Überall lachen einem köstliche Schokolade, verführerische Pralinen und große Displays gefüllt mit Lutschern, Gummibären oder anderen Leckereien entgegen. Daneben findet man jedoch auch zahlreiche Stände, die gesunde Produkte anbieten, je nach Vorliebe z.B. vegan, vegetarisch, glutenfrei, Low Carb oder Low Fat. Doch wohin geht die Entwicklung? Die Firma Innova Market Insights hat die zehn wichtigsten Trends der Süßwarenbranche ermittelt.

1. Natürliche Farben

Natürliche Farben aus Obst und Gemüse kolorieren immer mehr Süßwaren und Eissorten. Im Gegensatz zu künstlichen Farbstoffen, sind sogenannte färbende Lebensmittel keine Zusatzstoffe und haben daher auch keine Zusatzstoffnummer (E-Nummer). Stattdessen findet man sie auf dem Etikett als färbende Lebensmittel (z.B. Konzentrat aus Karotte, Kürbis, Kirsche) oder als färbende Konzentrate (z.B. Holunder, Rettich, Heidelbeere). Ausgangsrohstoffe sind zum Beispiel verschiedene Früchte, Gemüse und essbare Pflanzen.

2. Zurück zu den Klassikern

Bild: PEZ

Kultige Schokoladen und Naschereien feiern ihr Comeback. Sie lassen Kindheitserinnerungen wach werden und Gefühle einer vergangenen Zeit wieder aufleben. Viele große Firmen wie der amerikanische Hersteller Hershey's feiern ihre Klassiker. Auch die Süßwarenmarke PEZ setzt auf Altbewährtes: Die PEZ-Spender mit aufgesetzten Köpfen von Comic-Figuren gibt es bereits seit 1962 – mittlerweile sind sie zu einem Kultobjekt geworden. Ob Liebesperlen, Schleckmuscheln, Center Shock oder Eiskonfekt: Gelegentlich schwelgt doch jeder gern einmal in süßen Erinnerungen.

3. Positiv verarbeitet

Sogenannte Raw Sweets (rohe Süßigkeiten) werden aus unverarbeiteten Lebensmitteln ohne den Zusatz von Weißmehl oder Zucker und ohne Backen hergestellt. Sie sind vegan und glutenfrei, halten lange satt und lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen, was Heißhungerattacken vorbeugt. Die Basis vieler Raw Sweets bilden Nüsse und Samen, die als Mehlersatz dienen, während Datteln oder Agavendicksaft vor allem zum Süßen und Zusammenhalten des Teigs genutzt werden. Rohe Süßigkeiten sind generell gesünder als gebackene, weil aufgrund der schonenden Verarbeitung viele Vitamine und Enzyme enthalten bleiben. Auch für eine Paleo-Diät, die all das erlaubt, was gejagt und gesammelt werden kann, sind Raw Sweets geeignet.

Eine weitere schonende Verarbeitungsmöglichkeit ist beispielsweise das Mahlen von Kakaobohnen in einer Steinmühle. Die gemahlenen Bohnen sind dann nicht so fein wie die, die in einer herkömmlichen Conche vermahlen wurden. Demnach hat die sogenannte Stone Ground Chocolate eine etwas gröbere, leicht grieselige Konsistenz.

4. Sondereditionen

Limitierte Auflagen von Süßigkeiten sind oft für besondere Anlässe bestimmt. Häufig nutzen die Hersteller dabei die Gelegenheit, besondere Geschmacksrichtungen oder kultige Verpackungen anzubieten.

5. Bean-To-Bar-Schokolade – Herstellung von der Bohne bis zur Tafel

Bean-To-Bar Schokolade bedeutet, daß der Hersteller "von der Bohne bis zur Tafel" alles selbst verarbeitet. Er bezieht die ungerösteten Kakaobohnen direkt von den Plantagen und übernimmt dann selbst alle weiteren Produktionsschritte wie Rösten, Walzen, Conchieren, die Tafelfertigung und das Verpacken. Dadurch kann der Hersteller die Qualität seiner Schokolade genau kontrollieren und den Geschmack entscheidend beeinflussen. Wer Bean-To-Bar-Schokolade herstellt, legt Wert auf eine gute Qualität, daher ist sie zudem meistens BIO kontrolliert angebaut.

6. Verwendung natürlicher Süßstoffe

Süßigkeiten sind, wie der Name bereits verrät, in der Regel süß – das bedeutet aber nicht, dass ihnen unbedingt Zucker zugesetzt werden muss. Viele Hersteller greifen mittlerweile zu Zuckeraustauschstoffen und folgen so dem allgemeinen Trend, den Zuckerkonsum einzuschränken. Stevia, Maltit (E 965), Kokosblütenzucker, Ahornzucker, Thaumatin und Dattelsüße sind nur einige natürliche Süßstoffe, die bei der Herstellung von Süßwaren eingesetzt werden.

7. Man muss es sehen, um es zu glauben

Ein transparentes Fenster in der Verpackung erlaubt dem Konsumenten, bereits bevor er seine Süßigkeit ausgepackt hat, einen Blick auf das Produkt. So kann er beispielsweise natürliche Zutaten, die im Produkt enthalten sind, z.B. Nüsse oder getrocknete Früchte, sehen und sich von der optischen Qualität überzeugen lassen.

8. Schärfe hinzufügen

Scharfe und würzige Zutaten, z.B. Chili, Tamarinde oder Zimt, werden in Süßwaren immer beliebter. Dass Schokolade sehr gut mit Chili-Schärfe harmoniert, wussten bereits die Mayas, Azteken und Inkas. Sie setzten dem bitteren Schokoladengetränk häufig Gewürze wie Chili zu. Chili-Schokolade lässt man am besten langsam im Mund zergehen. Ein Espresso und ein Glas Wasser passen sehr gut dazu. Ein Genuss für jeden Feinschmecker.

9. Gesunde Einschlüsse

Nüsse, Samen und Trockenfrüchte eingeschlossen in leckere Schokolade sind nicht nur eine Bereicherung für den Geschmack, sondern auch gesunde Zutaten. Sie enthalten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die gut für unseren Köper sind. Ohne die Kombination mit Schokolade wären sie natürlich noch gesünder, aber für die, die nicht auf Pralinen & Co. verzichten können, stellt diese Kombination eine gesündere und zudem äußerst wohlschmeckende Option dar.

„Feel Fruity” ist seit März 2018 im Einzelhandel und über Onlineshops erhältlich. Die Produkte enthalten ganze, gefriergetrocknete Früchte umhüllt von Fair-Trade-Schokolade.

10. Leichterer Genuss

Immer mehr Firmen bewerben auf den Verpackungen ihrer Produkte, dass sie leichte und fettarme Inhaltsstoffe haben. So folgen sie dem allgemeinen Trend zu gesünderen Snacks. Dennoch sollte man die Zutatenliste checken, bevor man einer solcher Aussage glaubt, und darüber nachdenken, auf was mit der Bezeichnung "leichter" Bezug genommen wurde.