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Masken und Handschuhe richtig entsorgen – aber wie?

Zu oft werden Masken und Gummihandschuhe dieser Tage falsch entsorgt. Anlässlich des Welt-Recycling-Tages klärt PTAheute über die korrekte Entsorgung auf. | Bild: IMAGO / ZUMA Wire

Masken und Gummihandschuhe erfahren seit Ausbruch der Corona-Pandemie einen wahren Boom. Wenig überraschend sind die Preise z. B. bei Nitril-Handschuhen von Hartmann von ursprünglich 30 Cent je Packung (à 100 Handschuhe) auf mittlerweile 13 Euro angestiegen. Und auch FFP2-Masken stiegen zu Beginn der Pandemie erheblich im Preis und wurden in Extremfällen für bis zu 999,99 Euro das Zehnerpack angepriesen. 

Erst Mangel, dann Masse

Aufgrund der hohen, weltweiten Nachfrage waren Masken für den Eigenschutz im Jahr 2020 zeitweise auch nur sehr schwer oder gar nicht zu bekommen. So wurde der bis dato geltenden Maskenpflicht in Deutschland mit selbstgenähten Stoffmasken, Schals und Co. begegnet. Mittlerweile hat sich die Liefersituation jedoch verbessert und medizinische sowie FFP2-Masken sind in Apotheken, Supermärkten und Drogerien ausreichend erhältlich. Und spätestens seit Start der Ausgabe von kostenlosen bzw. vergünstigten FFP2-Masken (oder vergleichbare) an Hartz-IV-Empfänger und Risikogruppen sind diese Einmal-Artikel zunehmend in Mode gekommen. Mit der Verschärfung der Maskenpflicht im Januar 2021 wurden die wiederverwendbaren Stoffmasken dann nahezu vollständig durch Einmal-Artikel (Medizinische und FFP2-Masken) verdrängt. 

Diese Entwicklung zeichnet sich auch in den Mülltonnen und Straßengräben ab. Überall trifft man auf weggeworfene Masken und Handschuhe. Doch wie sind diese eigentlich korrekt zu entsorgen? 

Ein klarer Fall für die Restmülltonne

Zählen Masken und Handschuhe als Verpackungsmüll und gehören daher in den gelben Sack oder die gelbe Tonne? Die Antwort auf diese Frage lautet eindeutig: Nein! Denn OP-Masken, FFP2-Masken und Gummihandschuhe enthalten keine recyclebaren Bestandteile und gehören deshalb in den Restmüll. Vielen scheint dies jedoch nicht bewusst zu sein und so landen Masken und Co. reihenweise in gelben Tonnen und Säcken. Dies führt bei den Abfallbetrieben zu Schwierigkeiten: „Im Sortierprozess in den Entsorgungsbetrieben müssen diese Materialien, also Masken und Gummihandschuhe, dann von den Verpackungsmaterialien getrennt werden, teilweise auch von Hand“, erklärt Bernhard Schodrowski vom Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) gegenüber dem WDR. Landen zu viele falsche Bestandteile im Verpackungsmüll, bestünde laut Schodrowski sogar die Gefahr, dass die komplette Charge und somit auch recyclebare Verpackungen aussortiert und verbrannt werden müssen.

Gut zu wissen: Der Welt-Recycling-Tag

Gemäß dem Motto: „ Save the planet. Support recycling.“ findet seit 2018 alljährlich der Welt-Recycling-Tag statt. Mit dem diesjährigen Thema #RecyclingHeroes sollen heute, am 18.03.2021, alle Organisationen und Personen geehrt werden, die zeigen, wie Recycling zu einer grünen Zukunft beitragen kann.

Auch von der Entsorgung über den Papiermüll oder gar die Toilette ist dringend abzusehen. Aufgrund der papierähnlichen Beschaffenheit der OP- und FFP-Masken kommen auch diese Entsorgungswege scheinbar für manche Verbraucher in Betracht. Doch auch wenn auf manchen Produkten von Papierflies die Rede ist, so enthalten OP- und FFP-Masken in der Regel Kunststofffasern und lösen sich zudem in Wasser nicht auf.

Auch eine Frage der Hygiene

Zu guter Letzt sollten auch aus hygienischen Gründen Gummihandschuhe und Masken nicht im Verpackungs- oder Papiermüll landen, sondern am besten gut verpackt in zugeknoteten Beuteln in den Restmüll gegeben werden. Auf diesem Wege kommen Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe nicht mit den potenziell kontaminierten Masken und Co. in Kontakt und durch die anschließende Verbrennung auf der Mülldeponie werden eventuelle Krankheitserreger unschädlich gemacht. 

Und noch ein Tipp: Um durch eventuell aus dem Restmüll fallende Masken Vögel nicht zu gefährden, empfiehlt es sich, vor der Entsorgung stets die Ohrschlaufen aufzutrennen.  

Zur Erinnerung: Müllentsorgung und Quarantäne

Taschentücher, Atemmasken und ähnliche Wegwerfartikel sollten während der Quarantäne zuhause getrennt gesammelt und in Mülltüten verschlossen werden. Dies empfiehlt die Leitlinie zur Entsorgung von Müll in der Corona-Krise, die die EU-Kommission am 14.04.2020 veröffentlichte.

Zwar sehe die EU-Gesundheitsbehörde ECDC keinen Hinweis auf ein Infektionsrisiko bei üblicher Entsorgung, heißt es darin. Dennoch würden spezielle Vorkehrungen empfohlen. So sollte im Zimmer eines Corona-Patienten zuhause ein eigener Abfallbehälter stehen. Schutzkleidung oder Handschuhe von Betreuern sollten getrennt davon ebenfalls im Zimmer des Patienten gesammelt werden. Sind die Tüten erst verschlossen, müssten sie aber nicht getrennt entsorgt werden. Quelle: dpa/sn