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Das Fortbildungs-Highlight für PTA: Rezepturgipfel 2019 in Essen

Neben den Vorträgen haben Besucher des Rezepturgipfels auch die Möglichkeit, sich auf der begleitenden Ausstellung über Neuheiten und bestehende Produkte zu informieren. | Bild: Marc Hugger / PTAheute

Apotheken stellen jährlich rund 12 Millionen Rezepturarzneimittel her. Der DAV-Rezepturgipfel bietet ein Podium für die Diskussion aktueller Fragen rund um die Arzneimittelherstellung. Beim DAV-Rezepturgipfel greifen sechs Referentinnen und Referenten aus Apothekenpraxis, PTA-Schule und Universität das Thema Rezeptur auf und geben Praxishilfen für den Apothekenalltag. Profitieren Sie von den Vorträgen, kommen Sie mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch und informieren Sie sich aus erster Hand auf der begleitenden Ausstellung. Das Programm im Überblick finden Sie hier:

9:15 Uhr bis 10:30 Uhr Dronabinol: Spannender Wirkstoff – Anspruchsvolle Verarbeitung. Die Herstellung von Dronabinol-Tropfen und -Kapseln von der Prüfung bis zum fertigen Produkt (Dr. Andreas Ziegler, Stuttgart)

Egal ob Kapseln oder Tropfen, Dronabinol-Rezepturen gehören zweifelsohne zu den anspruchsvollen Zubereitungen. Das beginnt schon bei der Prüfung des Ausgangsstoffs und reicht über die BtM-Dokumentation bis hin zur Verarbeitung des harzartigen Wirkstoffs, die besonderes handwerkliches Geschick erfordert. Anhand bebilderter Herstellungsabläufe werden die wesentlichen Handgriffe Schritt für Schritt erläutert. Ferner werden etwaige Fehlerquellen diskutiert und Strategien zu ihrer Vermeidung vorgestellt, sodass Dronabinol-Kapseln und Tropfen künftig kein Problem, sondern eine spannende Abwechslung im Rezepturalltag darstellen.

11:00 Uhr bis 11:45 Uhr: Rezeptur-Taxation – Der einfache Weg zum richtigen Preis (Gisela Will, Köln)

Die Herstellung einer Rezeptur ist nicht immer einfach. Auch nach bestandener Plausibilitätsprüfung und entsprechender Herstellung gibt es noch zahlreiche gesetzliche Vorschriften, die bei der Abgabe und Abrechnung von Rezepturen beachtet werden müssen. Umso wichtiger ist es, dass Apothekenmitarbeiter die wichtigsten Retaxfallen kennen. In diesem Vortrag werden die verschiedenen durch die Apotheke zu prüfenden Rezeptformalien und die korrekte Taxierung erläutert. Häufige Fragen, zum Beispiel zur Abrechnung von Anbrüchen benötigter Fertigarzneimittel, von Rezepturkonzentraten und Stammverreibungen sowie zu den abzurechnenden Zuschlägen für die Herstellung bei identischen Rezepturen auf einem Verordnungsblatt, werden beantwortet. Praxisnahe Beispiele schlagen dabei die Brücke von der Theorie zum Rezepturalltag. So wird Taxierung leicht gemacht – und Retaxationen ganz nebenbei vermieden.

11:45 Uhr bis 12:30 Uhr: Wärmeentwicklung im automatischen Rührsystem: So behalten Sie die Temperatur im Griff (Duc Son Nguyen, Köln) 

Automatische Rührsysteme stehen in quasi jeder Apotheke. Ein Hauptproblem dieser Systeme ist die Erwärmung halbfester Zubereitungen während der Herstellung, die auch zu einer Qualitätsminderung der Rezeptur führen kann. Da die aktuelle Datenlage keine ausreichende Einschätzung der Wärmeentwicklung erlaubt, wurde die Erwärmung von halbfesten Grundlagen in verschiedenen Rührsystemen in Abhängigkeit von Umdrehungsgeschwindigkeit, Mischzeit und Viskosität systematisch untersucht. Mithilfe statistischer Modelle wurden übersichtliche Diagramme erstellt, die schon im Voraus eine Einschätzung der während des Mischvorgangs zu erwartenden Temperaturerhöhung ermöglichen und als praxisnahe Arbeitshilfe bei der Herstellung thermolabiler Zubereitungen geeignet sind.

13:30 Uhr bis 14:30 Uhr: Rezepturrecherche für Anfänger und Fortgeschrittene – Effiziente Nutzung von Literatur, Datenbanken, Online-Foren und anderen Rezepturhelfern (Martina Schiffter-Weinle, Overath)

Egal ob Plausibilitätsprüfung, Wahl einer geeigneten Herstellungsmethode oder Festlegung der Haltbarkeit, die Lösung von Rezepturproblemen ist eine komplexe Materie, die jede Menge Fachwissen erfordert. Doch wie heißt es so schön: „Man muss nicht alles selbst wissen, man muss nur wissen, wo es steht!“ Dieser Vortrag stellt daher die wichtigsten Literatur- bzw. Online-Quellen sowie Datenbanken vor und ordnet ein, wo schnell und zuverlässig Antworten für bestimmte Fragestellungen zu finden sind. Von der Wahl eines geeigneten Puffers, über die Mischbarkeit verschiedener Grundlagen bis hin zur Suche einer geprüften Standardrezeptur als Alternative für eine unplausible Verordnung, mit den passenden Hilfsmitteln lösen Sie die meisten Rezepturprobleme im Handumdrehen!

14:30 Uhr bis 15:45: Kleine Patienten – große Verantwortung: Qualitätsgesicherte Herstellung von Kinderrezepturen (Franziska Scharpf, Sonthofen)

Kinder unterscheiden sich von Erwachsenen in vielen Aspekten der Pharmakotherapie, beispielsweise in der Pharmakokinetik, der Verträglichkeit von Hilfsstoffen, den Geschmackspräferenzen und der Dosierung. Die Tatsache, dass die meisten Medikamente für Erwachsene entwickelt werden, unterstreicht die Notwendigkeit individualisierter Rezepturen, die an Alter, Gewicht, Entwicklungsstand und therapeutische Bedürfnisse von Kindern angepasst sind. Dieser Vortrag thematisiert die altersabhängige Pharmakokinetik, um die Unterschiede zwischen Arzneimittelabsorption, -verteilung, -stoffwechsel und -ausscheidung bei Kindern und Erwachsenen zu verstehen, und erörtert den Bedarf an personalisierten Lösungen, wobei die Auswahl geeigneter Darreichungsformen, der Inhaltsstoffe und der Applikationshilfen für eine verbesserte Compliance im Fokus stehen.

16:15 Uhr bis 17:30 Uhr: Lokal- und Systemtherapie in der pädiatrischen Dermatologie: Update 2019 – Nutzen und Stellenwert von Rezepturdermatika in der Pädiatrie (Prof. Dr. med. Hagen Ott, Hannover)

Erkrankungen der Haut und ihrer Anhangsgebilde sowie der Schleimhäute treten bei Kindern und Jugendlichen sehr häufig auf. So leiden in Deutschland mindestens 13 % der pädiatrischen Gesamtbevölkerung an einem Atopischen Ekzem (Neurodermitis). Jeweils 2 bis 4 % aller Kinder sind von einer Schuppenflechte, einer chronischen Nesselsucht und/oder Hautinfektionen betroffen. Viele davon benötigen eine multimodale, dermatologische Therapie, die sehr häufig den Einsatz patientenindividuell hergestellter Rezepturarzneimittel erfordert. Neben den unverzichtbaren Individual- und Magistralrezepturen zur Basis-Externatherapie häufiger, chronisch-entzündlicher Hauterkrankungen wie des Atopischen Ekzems werden andere Lokaltherapeutika, wie z. B. Sirolimus-Salbe oder Timolol-Gel, in Individualrezepturen zur Behandlung auch seltener Hauterkrankungen im Kindesalter eingesetzt. Dieser Vortrag stellt das Spektrum der aktuell in der Kinderdermatologie eingesetzten Rezepturarzneimittel im klinischen Kontext praxisnah dar.

Tickets und Infos

Neugierig geworden? Dann kommen Sie zum DAV-Rezepturgipfel 2018! Neben weiteren spannenden Vorträgen können Sie in der begleitenden Ausstellung auch die neuesten Produkte der Industrie kennenlernen. Der DAV-Rezepturgipfel ist bei der Apothekerkammer Nordrhein zur Zertifizierung eingereicht. 

Bestellen Sie Ihr Ticket bequem und einfach: unter www.dav-rezepturgipfel.de
per Telefon 0711 2582-341 
oder per Fax 0711 2582-390

Veranstaltungsort

Der DAV-Rezepturgipfel findet am 26.06.2019 im Haus der Technik, Hollestr. 1, 45127 Essen, statt.

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