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Tag der Apotheke: Krisenfeste Arzneimittelversorgung durch Apotheken vor Ort

Am 7. Juni ist Tag der Apotheke. | Bild: Christian Schwier / Adobe Stock / ABDA

Die dezentrale, wohnortnahe Arzneimittelversorgung in Deutschland hat sich in der Corona-Pandemie als besonders krisenfest erwiesen. „Die Apotheken haben ihre Patienten auch in der Krise jeden Tag zuverlässig versorgen können. Aber wenn das so bleiben soll, brauchen sie dringend eine ordnungspolitische Perspektive für die nächsten Jahre“, sagte Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, bei einer Pressekonferenz zum Tag der Apotheke: „Drei Schritte erwarten die Apotheker von der Politik: Die Festpreisbindung für rezeptpflichtige Medikamente muss dringend wiederhergestellt werden, das E-Rezept muss ohne Einfluss von Dritten in die Apotheke gelangen, und während der Pandemie eingeführte, sinnvolle Versorgungsverbesserungen wie der Zuschuss zum Botendienst sollten verstetigt werden.“ Einer bundesweiten Umfrage der ABDA zufolge haben die Apotheken ihre Botendienste von 300.000 pro Tag im Januar um 50 Prozent auf 450.000 pro Tag im März erhöht, um in Quarantäne befindliche Personen zu versorgen und zu Risikogruppen gehörende Patienten vor COVID-19 zu schützen.

PTA spielen große Rolle bei der Versorgung

In der vergangenen Woche hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Rahmen des neuen Bevölkerungsschutzgesetzes den Referentenentwurf einer „Verordnung zur Sicherung der Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen während einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ vorgelegt. Ziel soll sein, auch in Zeiten der SARS-CoV-2-Epidemie zu gewährleisten, dass in den wichtigen Gesundheitsfachberufen – zu denen ausdrücklich auch pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten zählen – die Ausbildungen und Prüfungen durchgeführt werden können. Konkret sollen mit der Verordnung Regelungen geschaffen werden, die es den Ländern vorübergehend ermöglichen, von den in den jeweiligen Berufsgesetzen festgeschriebenen Anforderungen abzuweichen. Unterrichtsformate sollen ebenso wie Prüfungsvorgaben flexibilisiert und der Lage angepasst werden können. „Wir haben immer weniger Betriebe, die aber immer mehr Personal brauchen, um die Patienten gut versorgen zu können. Und gutes Personal kostet Geld.“, so die ABDA. Dabei hinke die Honorierung der Apotheken seit Jahren hinter Richtgrößen wie Krankenkasseneinnahmen, Bruttoinlandsprodukt oder Verbraucherpreisindex hinterher.

Was Apotheken leisten – PTA @Instagram

Auf unserem Instagram-Kanal zeigen die PTA Hanna Backes, Christina Feil, Susanne Volkodav und die PTA-Schülerinnen Chiara Tschierschke und Elena Epple, was PTA in den Apotheken leisten.

ptaheute@instagram

Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2020

Der Tag der Apotheke am 7. Juni wird bundesweit seit 1998 von der ABDA ausgerufen, um die Bedeutung der Apotheken zu dokumentieren. Rechtzeitig zum Aktionstag wird das Statistische Jahrbuch „Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2020“ publiziert. Im ersten Quartal 2020 sei die Zahl der Apotheken sogar unter 19.000 gesunken. Am Ende des Monats März bestanden 18.987 Apotheken. Trotz der sinkenden Apothekenzahl hat die Zahl der Beschäftigten in Apotheken weiter zugenommen, sie stieg im Jahr 2019 auf 160.588 (Vorjahr: 159.141).