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In der Apotheke werden PTA mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert. Lesen Sie hier die tagesaktuellen News aus den Bereichen Pharmazie, Forschung, Ernährung, Gesundheit und vielem mehr. Bleiben Sie informiert, um Ihre Kunden stets kompetent zu beraten.

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PTAheute-Pinnwand KW 24/2025: Neue Drogen, neue Geräte und neue Corona-Variante

PTAheute-Pinnwand KW 24/2025
Bilder: runzelkorn, Volker Witt, Jamrooferpix / AdobeStock; IMAGO / Rolf Poss; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:

Neuere Corona-Variante in Deutschland bislang nur vereinzelt

Eine neue Corona-Variante ist global auf dem Vormarsch. Die Variante NB.1.8.1 wurde erstmals im Januar dieses Jahres nachgewiesen und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „Variante unter Beobachtung“ eingestuft.  

Während sich die Variante in Teilen Asiens bereits durchgesetzt hat, ist das in Deutschland aktuell nicht der Fall: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurde NB.1.8.1 Ende März erstmals in Deutschland nachgewiesen – und seitdem bisher nur sporadisch. 

In der Überwachung des Abwassers auf dem Infektionsradar des Bundes ließ sich in den vergangenen vier Wochen ein leichter Anstieg der SARS-CoV-2-Last im Abwasser erkennen – auf niedrigem Niveau.  

„Die Variante nimmt verglichen mit anderen Varianten an Häufigkeit zu“, so Biophysiker Richard Neher von der Universität Basel. NB.1.8.1 sei also ansteckender in dem Sinne, dass eine Infektion mehr Folgeinfektionen produziere als andere Varianten.  

Neher meint mit Blick auf Deutschland: „Ob die Variante sich durchsetzen wird, hängt davon ab, wie sich andere Varianten weiterentwickeln. Es ist gut möglich, dass NB.1.8.1 sich durchsetzt, aber vermutlich recht unerheblich.“ Quelle: dpa / mia 

Aufhebung von Indikationsbeschränkung von Aspirin® i.v. 500 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung

Die Firma Bayer Vital GmbH informiert in einem aktuellen Informationsschreiben über die Aufhebung der zuvor eingeführten Indikationsbeschränkung auf akutes Koronarsyndrom (ACS) für Aspirin® (Acetylsalicylsäure) i.v. 500 mg, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung. Gleichzeitig wird die Einschränkung des ausschließlichen Direktvertriebs aufgehoben.

Diese Maßnahmen waren aufgrund der eingeschränkten Lieferfähigkeit ergriffen worden. 

Hintergrund ist die Vertriebsübernahme durch die Panpharma GmbH, die das Produkt zukünftig unter eigenem Namen in Verkehr bringt. Die sich noch im Markt befindenden Restbestände von Aspirin i.v. 500 mg können auch weiterhin eingesetzt werden. Quelle: AMK 

Apotheken müssen SMC-B-Karten und Heilberufsausweise tauschen 

Ende vergangener Woche informierte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in den „Praxisnachrichten“, dass die Gematik gemäß einer Vorgabe des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik und der Bundesnetzagentur auf ein neues Verschlüsselungsverfahren (ECC256) umstellen wird. Alle Komponenten, die nur mit dem alten Algorithmus RSA2048 ausgestattet sind, müssen demnach ausgetauscht werden.

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) bestätigt auf Nachfrage der DAZ, dass auch in vielen Apotheken ein Tausch nötig werden wird. „Hier müssen neben HBA und SMC-B auch die Geräte-SMC-B für Konnektoren und Kartenterminals in Apotheken getauscht werden“, schreibt ein Sprecher. Konkrete Zahlen nennt er nicht. 

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) geht nicht davon aus, dass der Tausch in allen betroffenen Institutionen bis Ende 2025 zu schaffen ist. Die Folgen wären gravierend: Ohne den rechtzeitigen Austausch zum Jahresende können die betroffenen Praxen nach jetzigem Stand TI-Anwendungen wie das E-Rezept und die elektronische Krankschreibung nicht länger nutzen, warnt die KBV. Quelle: daz.online 

Hansaplast bietet Reiseapotheke an

Packshot Hansaplast Pflaster
Praktische Reisebegleitung | Bild: Hansaplast

Als praktische Unterstützung für Urlauber bietet Hansaplast nun eine kompakte Reiseapotheke an. Der „Hansaplast Reisebegleiter“ enthält neben Wundspray auch die Pflaster Hansaplast Zweite Haut Schutz und Hansaplast Sensitive XL sowie Kompressen und eine elastische Fixierbinde. Alle Produkte sind praktisch in einer verschließbaren Tasche verpackt.

Die Reiseapotheke ist exklusiv in Apotheken erhältlich.  

Chargenrückruf: Clopidogrel Aurobindo 75 mg Filmtabletten 

Die Firma Pure Pharma GmbH & Co. KG ruft Clopidogrel Aurobindo 75 mg Filmtabletten, 100 Stück, Ch.-B.: AAAA24092A, PZN 10012754 zurück. Grund dafür ist eine Untermischung der Gebrauchsinformation von Perindopril Aurobindo auf Niederländisch in Packungen der genannten Charge.  

Betroffene Ware soll mittels APG-Formular über den pharmazeutischen Großhandel zur Gutschrift zurückgeschickt werden. Quelle: AMK 

Bundesapothekerkammer warnt vor Cannabis-Bezug über Online-Plattformen

Wie die ABDA in einer Pressemitteilung berichtet, wendet sich die Bundesapothekerkammer (BAK) in einer Resolution gegen den missbräuchlichen Bezug verschreibungspflichtiger Arzneimittel über Online-Plattformen. 

Mithilfe standardisierter Fragebögen werden dort ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt immer wieder Rezepte für Medizinalcannabis und andere beratungsbedürftige Arzneimittel ausgestellt. „Die Versorgung der Menschen mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln wie Medizinalcannabis darf nicht den kommerziellen Interessen von digitalen Handelsplattformen unterworfen werden“, sagt BAK-Präsident Dr. Armin Hoffmann.

Die Resolution wurde kürzlich von den 17 Präsidentinnen und Präsidenten der Landesapothekerkammern beschlossen. Demnach sei es bedenklich, dass Plattformen immer häufiger nicht nur der Vermittlung von Bestellungen, sondern auch der „Beschaffung“ von Verschreibungen dienten.

Daraus leitet die BAK die folgende Forderung ab: „Die Bundesapothekerkammer appelliert an Politik und Aufsichtsbehörden, die Gesundheit der Patientinnen und Patienten durch die konsequente Stärkung patientenorientierter, heilberuflicher Strukturen zu sichern.“ Quelle: PM ABDA 

Patientenschützer: Organspende-Register verfehlt Ziel

Im Ringen um mehr Organspenden mahnt die Deutsche Stiftung Patientenschutz bessere Aufklärung und Mitwirkungsmöglichkeiten für die Bürger an. Es sei enttäuschend, dass die staatlichen Angebote dazu unzureichend seien, sagt Vorstand Eugen Brysch. So verfehle das zentrale Online-Register zur Spendenbereitschaft sein Ziel meilenweit.  

„Den Menschen wird die Eintragung viel zu kompliziert gemacht“, sagt Brysch. Daher müssten – wie 2020 vom Bundestag beschlossen – auch Pass- und Ausweisstellen an das Register angebunden werden. „Der Blockadehaltung der Landesregierungen gegen bestehendes Gesetz ist ein Ende zu setzen.“

In dem vor gut einem Jahr gestarteten Register haben inzwischen rund 319.200 Menschen Erklärungen zu ihrer generellen Spendenbereitschaft festgehalten. Dabei stimmten 82,9 Prozent Organentnahmen nach dem Tod uneingeschränkt zu, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als Betreiber auf Anfrage mitteilte. Einen Widerspruch dokumentierten 8,1 Prozent.  

Das Portal www.organspende-register.de ist seit März 2024 online. Die Angaben sind freiwillig und können jederzeit geändert und gelöscht werden. Organspendeausweise und andere Erklärungen auf Papier sind weiter möglich. Quelle: dpa / mia 

Chargenrückruf: Mucofalk® Orange, Indische Flohsamenschalen 300 g Granulat 

Die Firma Dr. Falk Pharma GmbH ruft vorsorglich alle im Handel befindlichen Dosen des Arzneimittels Mucofalk® Orange, Indische Flohsamenschalen, 300 g Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen, Ch.B.: L24336A, PZN: 04891875, der genannten Charge zurück, da sich bei einigen Dosen der Boden lösen kann.  

Apotheken werden gebeten, ihre Lagerbestände zu überprüfen und noch vorhandene Packungen der genannten Charge des Arzneimittels zur Gutschrift zurückzusenden. Quelle: AMK 

Anstieg in Westafrika – Mpox bleibt internationale Notlage

Infektionen mit dem Mpox-Virus sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuletzt verstärkt in Westafrika aufgetreten. Das Virus könnte sich auch unbemerkt auf anderen Kontinenten verbreiten. Deshalb bleibe die Ausbreitung von Mpox eine internationale Gesundheitsnotlage, teilt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf Empfehlung unabhängiger Experten mit.  

Die WHO hatte im August 2024 eine „Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) ausgerufen. Diese höchste Alarmstufe soll Regierungen zu mehr Wachsamkeit veranlassen und Gelder für die Bekämpfung mobilisieren. Die WHO berichtete jedoch, dass es noch immer „Herausforderungen“ bei der Überwachung und Diagnose der Mpox-Ausbreitung sowie zu wenig Geld für den Kampf gegen die Krankheit gebe.  

Seit Anfang 2024 sind der WHO mehr als 37.000 bestätigte Mpox-Fälle in 25 Staaten gemeldet worden. Darunter waren 125 Patienten, die an der Krankheit starben. Quelle: dpa / mia 

Drogenbericht: Neue Gefahren durch neue Substanzen

Der europäische Drogenmarkt verändert sich rasant, und das bringt neue Gesundheits- und Sicherheitsrisiken mit sich. Zu diesem Schluss kommt die in Lissabon angesiedelte Drogenagentur der Europäischen Union (Euda) in ihrem Drogenbericht 2025.  

Die Daten aus 29 Ländern zeigen, dass Konsum und Handel mit hochwirksamen Substanzen zunehmen – darunter synthetische Stoffe wie Cathinone und Nitazene sowie immer stärkeres Cannabis. 

Die Zahl synthetischer Cathinone, chemisch verwandte Stimulanzien zur Khat-Pflanze, hat sich demnach dramatisch erhöht: 37 Tonnen wurden 2023 in Europa beschlagnahmt, im Vergleich zu 4,5 Tonnen im Jahr 2021. In Polen wurden allein 53 Produktionsstätten entdeckt, schreibt Euda. Diese Substanzen werden zunehmend bewusst konsumiert und schlagen sich auch in steigenden Therapieanfragen nieder.  

Eine besonders alarmierende Entwicklung betrifft synthetische Opioide. Seit 2009 wurden 88 neue Varianten dieser hochwirksamen Stoffe in Europa nachgewiesen, darunter zahlreiche Nitazene, die mit tödlichen Überdosen in Verbindung stehen, vor allem in den baltischen Staaten.  

Der Cannabismarkt wird ebenfalls komplexer: Haschisch enthält inzwischen doppelt so viel der psychoaktiven Substanz THC wie noch vor zehn Jahren. Zugleich treten zunehmend halbsynthetische Cannabinoide wie HHC auf – oft unbemerkt konsumiert, etwa in Süßwaren, wie ein Fall mit „Gummibärchen“ in Ungarn 2024 zeigte.  

Kokain bleibt das am häufigsten konsumierte Stimulans: 4,6 Millionen Menschen in Europa haben es im letzten Jahr konsumiert. 2023 wurden 419 Tonnen sichergestellt, ein neuer Höchstwert. Der zunehmende Konsum spiegelt sich auch in steigenden Notaufnahmen wider – und deutet auf eine bevorstehende Überlastung der Gesundheitssysteme hin. Quelle: dpa / mia 

Defekte Dosierspritze bei Pregabalin-neuraxpharm 20 mg/ml Lösung 

Die Firma neuraxpharm Arzneimittel GmbH informiert in Abstimmung mit der zuständigen Behörde über defekte Dosierspritzen bei Pregabalin-neuraxpharm 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen, 473 ml (PZN 13719106). Die AMK erhielt ebenfalls aus mehreren Apotheken Meldungen zur betroffenen Charge 240828.  

Die Firma bittet Apotheken um visuelle Kontrolle der genannten Charge vor Abgabe an Patienten. Sollten defekte Dosierspritzen (abgebrochene Spitze) vorgefunden werden, können diese retourniert werden. Quelle: AMK