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Damit Kinderfüße gesund bleiben

Bild: vsurkov / Adobe Stock

Möglichst barfuß

Zum Laufenlernen sind Schuhe nicht erforderlich. Eher im Gegenteil, betont die Stiftung Kindergesundheit: Schuhe hindern die Füße am Tasten und Greifen. Dadurch bleiben dem kindlichen Gehirn wichtige Wahrnehmungsimpulse vorenthalten. Beim Barfußlaufen erschließt sich dem Kind dagegen eine neue Welt. Das Laufen über Unebenheiten kräftigt die Muskulatur und das Knochengerüst. Es trainiert außerdem das Gleichgewichtsempfinden und macht den Gang sicherer.

Schuhe müssen biegsam sein

Schuhe sind nur zum Schutz gegen Kälte, Hitze und Verletzungen nötig, stellt die Stiftung Kindergesundheit klar. Insbesondere sogenannte „Lauflernschuhe“ seien nicht angebracht. Für Kinderfüße sei vor allem Bewegungsfreiheit wichtig. Deshalb sollten Kinderschuhe weich und biegsam sein. Auf keinen Fall dürften sie die Füße einengen. Die Regel lautet: „Nicht der Fuß soll sich dem Schuh anpassen, sondern der Schuh dem Fuß.“

Nicht auf Zuwachs kaufen

Seit Langem beklagen Experten, dass Kinder zu kleine Schuhe tragen. Doch jüngste Untersuchungen zeigten überraschende Ergebnisse. Demnach tragen über 40 Prozent der Kinder und Jugendliche nicht zu kleine, sondern zu große Schuhe. Teilweise ist die Schuhgröße um ein bis drei Nummern zu hoch.

Mit Attrappe zum Schuhkauf

Die Stiftung Kindergesundheit empfiehlt Eltern, bei der Schuhwahl auf einige Punkte zu achten:

  • Schuhe müssen beim Kauf immer anprobiert werden.
  • Die Länge muss stimmen. Durch Drücken auf die Schuhspitze („Daumenprobe“) lässt sich das nicht genau feststellen. Am besten bastelt man für den Kauf einen Fußabdruck: Kinderfuß auf Pappe nachzeichnen und beim Ausschneiden etwa zwölf Millimeter Länge zugeben. Passt diese Attrappe in den Schuh, hat er die richtige Länge.
  • Auch die Weite muss stimmen. In guten Schuhgeschäften lässt sich mit dem WMS-System messen, ob die Füße des Kindes breit, mittel oder schmal sind. Der passende Schuh muss dann notfalls bestellt werden.
  • Das Kind sollte die Schuhe am Nachmittag probieren. Dann sind seine Füße durchs Laufen und Stehen etwas angeschwollen. Die Gefahr, zu kleine Schuhe zu erwischen, wird dadurch geringer.
  • Auf die Angaben des Kindes zum passenden Schuh ist kein Verlass. Weil Kinderfüße sehr weich sind, lassen sie sich auch in zu kleine Schuhe zwängen. Im Extremfall sogar in Schuhe, die fünf Nummern zu klein sind. Gegen die Weitergabe wenig getragener Kinderschuhe ist nichts einzuwenden. Die „vererbten“ Schuhe müssen jedoch lang genug sein und sollten nicht verformt oder einseitig abgelaufen sein. 

Der wichtigste erworbene Fußschaden ist der Spreizfuß. Er kommt mit zunehmendem Alter immer häufiger vor. Der Spreizfuß entsteht, wenn die Zehen in zu kleinen oder zu weiten Schuhen eingeengt oder gestaucht werden. Quelle: Stiftung Kindergesundheit