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Was bei Bluthochdruck im Urlaub gilt

Mann sitzt am Meer und misst seinen Blutdruck am Oberarm
Insbesondere in der Urlaubszeit sollten Hypertoniepatienten besonders auf ihren Blutdruck und die Medikation achten. | Bild: Juanrastock / Adobe Stock

Bluthochdruck macht keine Ferien. Deshalb ist es für Hypertoniepatienten wichtig, auch im Urlaub ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen. Auch ein Blutdruckmessgerät gehört ins Reisegepäck und sollte täglich benutzt werden. Gerade unter Urlaubsbedingungen sollten Patienten ein wachsames Auge auf ihren Blutdruckverlauf werfen.

Hitze lässt Blutdruck sinken

Bei hohen Außentemperaturen ist der Blutdruck in der Regel niedriger als bei kühler Witterung. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Blutgefäße erweitern sich, außerdem kommt es durch vermehrtes Schwitzen zu Verlusten sowohl von Wasser als auch Elektrolyten. Folglich sinkt der Druck. Dies kann bedeuten, dass bei einigen Patienten die gewohnte Dosis der Antihypertonika unter Hitzebedingungen zu hoch ist. Schwindel, Müdigkeit und Schwäche können Anzeichen dafür sein.

Zur Erinnerung: Normale Blutdruckwerte

Nach Angaben der europäischen Fachgesellschaft für Kardiologie sind Werte unter 120/80 mmHg als optimal, von 120–129/80–84 mmHg als normal und von 130–139/85–89 mmHg als hochnormal einzustufen.

Dosisanpassung kann nötig sein

Betroffene sollten es möglichst gar nicht so weit kommen lassen, dass der Blutdruck im Hochsommer zu stark abfällt. Gerade wenn ein Urlaub in warmen Gefilden geplant ist, empfiehlt es sich, vorab mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Ratsam ist es dann, einen reduzierten Einnahmeplan dabeizuhaben.

Rechtzeitig ausreichend Medikamente besorgen

In der Apotheke kann man die Betroffenen darauf hinweisen, dass sie ihre Medikamente in ausreichender Menge für den Urlaub dabeihaben sollten. Wenn es knapp werden sollte, empfiehlt es sich vor Reiseantritt noch ein Rezept beim Hausarzt anzufordern. Außerdem können Betroffenen weitere Tipps mit auf den Weg gegeben werden, wie sich ein erhöhter Blutdruck natürlich senken lässt. 

Die Medikamente sind am besten im Handgepäck zu verwahren. So ist die Behandlung selbst dann sichergestellt, falls einmal der Koffer verloren gehen sollte.

Vorsicht Einfuhrbestimmungen!

Einige Länder haben restriktive Zoll-Einfuhrbestimmungen. Daher empfiehlt es sich, eine Bescheinigung des Arztes mitzuführen, die bestätigt, dass die Medikamente für den eigenen Gebrauch sind. Der ADAC bietet ein entsprechendes mehrsprachiges Formular an, das der Arzt vor dem Urlaub ausfüllt.

Zeitverschiebung bei Medikamenten beachten 

Beim Thema Langstreckenflüge muss bezüglich der Medikamenteneinnahme die Zeitverschiebung berücksichtigt werden. Grundsätzlich sind bei allen Flügen, die zu einem Zeitunterschied von bis zu drei Stunden führen, keine Einnahmeänderungen nötig. Wer also seine Blutdruckmedikamente immer morgens um 9:00 Uhr einnimmt, kann sie auch am Urlaubsort zur Ortszeit 9:00 Uhr einnehmen.

Medikation an längere Zeitverschiebung anpassen

Kommt es durch den Flug zu einem Zeitunterschied von mehr als drei Stunden, ist die Flugrichtung entscheidend: Bei Flügen Richtung Osten verkürzt sich der Reisetag deutlich. Bleibt der Patient an dem Tag beim gewohnten Einnahmeschema, kann das zu einer Überdosierung führen. Deshalb sollte eine Reduktion der Standardmedikation oder eine Verschiebung des Einnahmezeitpunktes erwogen werden. 

Umgekehrt verlängert sich der Tag bei Flügen in Richtung Westen. Hier ist dann eventuell eine Zusatzdosis notwendig. Quelle: Deutsche Hochdruckliga