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Was ist eigentlich der „Eiscreme-Kopfschmerz“?

Eis in der Waffel
Häufig tritt nach dem Verzehr von kalten Speisen wie z. B. Eis oder kalten Getränken ein Kältekopfschmerz auf. Woran liegt das? | Bild: Dontree / AdobeStock

Viele Menschen kennen dieses Phänomen: Das Eis schmeckt so köstlich, dass man gleich eine große Menge davon in den Mund schiebt. Doch prompt wird die Gier bestraft – mit einem kurzen Schmerz im Kopf, einem Gefühl, als ob das Hirn für einen Augenblick wie „eingefroren“ ist. Das Symptom wird deshalb auch genau so genannt: „Brain Freeze“ („Einfrieren des Gehirns“). 

Ein solcher Kältekopfschmerz kann auch auftreten, wenn man ein kaltes Getränk zu hastig trinkt. Auslöser ist offenbar der plötzliche Kältereiz am Gaumen.

Studie: veränderter Blutfluss durch Kältereiz

Eine Studie an der Universitätsmedizin in Halle an der Saale nahm sich im Jahr 2016 des Eiscreme-Kopfschmerzes näher an. Das geschah mittels Doppler-Sonographie: Mit dieser Ultraschall-Untersuchung lassen sich Durchblutungsveränderungen im Gehirn messen. 

In Halle wurde dokumentiert, dass der Blutfluss durch den Kältereiz am Gaumen zunimmt. Andere Studien hatten bis dato das Gegenteil erbracht, d. h., es wurde eine Verlangsamung des Blutflusses festgestellt.

Kann der Eiscreme-Kopfschmerz vererbt werden?

Interessante Ergebnisse lieferte auch eine fragebogenbasierte „Jugend-forscht“-Arbeit von Schülern aus Halle. Sie fanden heraus, dass der Eiscreme-Kopfschmerz familiär gehäuft auftritt. Er könnte also genetisch veranlagt sein. 

Darüber hinaus scheinen besonders Kinder den Eiscreme-Kopfschmerz zu kennen. Das liegt möglicherweise daran, dass Kinder die erfrischende Süßigkeit schneller verzehren als Erwachsene. Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 

Eiscreme-Kopfschmerz verhindern

Um dem Kältekopfschmerz vorzubeugen, sollte möglichst wenig Kaltes den Gaumen berühren. Beim Eisessen kann z. B. der Löffel gedreht werden, sodass sich dieser beim Einführen in den Mund zwischen Eis und Gaumen befindet. Auch kann es helfen, das Eis langsamer zu essen und erst herunterzuschlucken, wenn es von der Zunge etwas erwärmt und im Mund geschmolzen ist.

Bei kalten Getränken sollte auf Eiswürfel verzichten werden. Auch gekühlte Getränke aus dem Kühlschrank können für Erfrischung sorgen. Warme Getränke hingegen können dabei helfen, das Kältegefühl im Mund verschwinden zu lassen, und beschleunigen die Regeneration.